Notitia dignitatum

Notitia dignitatum
Seite aus der Notitia Dignitatum die Einheitsbezeichnung und Schildemblem der Truppen (Comitatenses) unter dem Kommando des magister equitum (OB der Kavallerie) darstellt.

Die Notitia Dignitatum (ND) ist die Kopie eines mehrfach ergänzten römischen Staatshandbuches bzw. von Listen unterschiedlicher Zeitstellung, das in seiner heutigen Textgestalt vermutlich zwischen 425 und 433 entstanden ist. Allerdings ist anzunehmen, dass die Aufzeichnungen im Kern auf das Jahr 395 zurückgehen bzw. auf noch ältere Quellen zurückgreifen. Der Text gewährt einen Überblick über die administrative Gliederung des spätantiken Römischen Reiches, die militärischen und zivilen Dienststellen sowie die Verteilung der Einheiten des Heeres in der West- und Osthälfte des Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Der Codex Spirensis

Schildbemalung der Legio Secunda Brittannica im frühen 5. Jahrhundert

Die Notitia Dignitatum wurde nur in einem einzigen Dokument überliefert. Seit dem 9. oder 10. Jahrhundert werden in der Bibliothek des Speyerer Domstifts, im sog. Codex Spirensis, drei Abschriften aus der Antike aufbewahrt, die

  • Notitia Dignitatum selbst, weiters eine
  • Weltkarte des Castorius, ein Straßen- und Ortsverzeichnis, in dem auch der Verlauf des Oberrheines in der Antike und die Lage des Kastells Noviomagus und seinen Nachbarorten dargestellt ist und das
  • Itinerarium Antonini, eine Straßenkarte aus der Zeit Kaiser Caracallas.

Der Codex wurde zunächst während des Konzils von Basel (1431–1437) von italienischen Humanisten entdeckt, geriet danach aber wieder in Vergessenheit, bis ihn Beatus Rhenanus um 1525 in der Speyerer Dombibliothek wiederfand. Der Codex ging um 1672 verloren, allerdings blieben vier Abschriften erhalten, diese befinden sich in:

Die maßgebliche Ausgabe der Notitia Dignitatum wurde von Otto Seeck 1876 publiziert.

Bezeichnung

Der Name leitet sich aus dem Textanfang des Dokumentes ab: Notitia dignitatum continet omnium tam civilium quam militarium dignitatum utriusque imperii occidentis orientisque („Aufzeichnung der Würdenträger, enthält alle Würdenträger, sowohl die zivilen als auch die militärischen, des westlichen und des östlichen Reiches“).

Entstehung und Zweckbestimmung

Solidus des Johannes

Noch immer sehr umstritten sind Entstehungsdatum und Zweck der Notitia dignitatum. Man ist sich nur darin weitgehend einig, dass ihr Ost-Teil in der existierenden Fassung wohl um die Jahre 399 und 401 entstand. Die östliche Notitia hat dann wahrscheinlich als Modell für die westliche gedient. Während der Ost-Teil seitdem unverändert blieb, ist der West-Teil bis in die 20er Jahre des 5. Jahrhunderts offenbar mehrmals und nur provisorisch überarbeitet worden.

Das Dokument wurde vom primicerius notariorum , dem obersten Notar im Reich, geführt und aufbewahrt. Zu dessen Aufgabe zählte es u.a. die Ernennungsurkunden auszustellen. Bei Änderungen der bürokratischen und militärischen Stukturen im Reich wurden von ihm die Korrekturen vorgenommen.[1] Nach dem Tod des Honorius im August des Jahres 423 wurde im Herbst d.s. Jahres mit Hilfe des Magister militum Flavius Aëtius für einige Monate ein gewisser Johannes neuer Kaiser im Westen. Johannes hatte, als einziger der Imperatoren vor und nach ihm, zuvor das Amt des primicerius notariorum innegehabt, also ausgerechnet jenes, das u. a. für die Truppenlisten und die Ernennungsschreiben der Militärbefehlshaber zuständig war. Zu diesem Beamten auf dem Kaiserthron würde die Notitia Dignitatum gut passen. So bleibt die Vermutung, dass sie in ihrer (für den Westen) letztmalig aktualisierten Fassung als Geschenk für Johannes anlässlich seiner Thronbesteigung am 20. November 423 dienen sollte, doch ist diese vor allem von Ralf Scharf vertretene These in der Forschung umstritten und letztlich auch kaum zu beweisen.

Zusammensetzung

Das Werk setzt sich aus der notitiae dignitatum tam civilium quam militarium in partibus orientis bzw. occidentis, also zwei Verzeichnissen aller zivilen und militärischen Würden des west- bzw. oströmischen Reichsteils, zusammen. Diese beiden Teildokumente können als eine Art administratives Nachschlagewerk in modernem Sinne angesehen werden, das dem Leser einen Einblick in die Organisation und Hierarchie der zivilen und militärischen Dienststellen gewährt. In den einzelnen Kapiteln werden die Titel des Beamten, sein Zuständigkeitsbereich, sein Büropersonal sowie bei den Militärs auch die Einheiten und Standorte genannt. Die Aufzählung erfolgt gemäß dem Rang des jeweiligen Amtes innerhalb der Hofgesellschaft und nach einem geografischen Prinzip.

Inhalt

Die Schildzeichen der Einheiten unter dem Kommando des Magister Militum Praesentalis I (Ostreich).

Der Text gibt einen Überblick über die administrative Gliederung des spätantiken Römischen Reiches, die militärischen und zivilen Dienststellen sowie die Verteilung der militärischen Einheiten in der West- und Osthälfte des Reiches.

Die Notitia ist reich illustriert und zeigt unter anderem die Schildmuster der einzelnen militärischen Einheiten sowie stilisierte Ansichten von Städten und Kastellen. Die vier bekannten und erhaltenen mittelalterlichen Abschriften geben auch die reichhaltigen farbigen Abbildungen wieder, die wahrscheinlich weitgehend denen des Originals entsprechen, aber aufgrund von Missverständnissen auch einige Fehler und Anachronismen enthalten. Die Angaben über die Osthälfte des Reiches dürften den Stand von 395, in etwa um den Tod von Kaiser Theodosius I., wiedergeben. Für die Westhälfte wurden Änderungen bis 408 genau dokumentiert, abschnittsweise wurden diese noch bis 422 vorgenommen. Als Quelle für die Spätantike ist der Text dennoch von großem Wert, auch wenn noch viele Details umstritten sind – unter anderem hat man den Umstand, dass auch Britannien noch aufgelistet wird, als Hinweis darauf verstehen wollen, dass die Römer die Insel auch nach dem Abzug ihrer Truppen im Jahr 410 noch als Teil des Imperiums betrachtet haben.

Heereslisten

Für die mobilen Feldarmeen (comitatenses) wurden in der ND zwei Listen angelegt. Die erste zählt die jeweiligen Regimenter (numeri) und ihre obersten Befehlshaber, dem magister peditum (Infanterie) und dem magister equitum (Reiterei), die zweite (distributio numerorum) listet deren Stationierungsorte und regionalen Befehlshaber auf.[2] Ein großes Problem ist das fast völlige Fehlen von Mengenangaben, sodass eine genaue Schätzung über die damalige Größe der Armee unmöglich ist und daher nur für das späte 4. Jahrhundert halbwegs zutreffende Angaben gemacht werden können. Auch sind die Probleme in puncto Auswertung bzgl. der Verwaltungs- und Militärorganisation der Grenzprovinzen im Alpen-Donau-Raum bis dato noch nicht zufriedenstellend gelöst worden. Neuere Forschungen brachten zutage, dass die Angaben über die Feldarmeen des Westreiches (palatini und comitatenses) wahrscheinlich dem Stand der Jahre von 420-425 nahekommen, jedoch die Aufzeichnungen die das östliche Heer betreffen ab dem Jahr 395 wohl nicht mehr gegolten haben. Nur die Liste des ostillyrischen Heeres wurde zwischen 396 und 410 noch einmal aktualisiert.[3] Auch die Listen der Grenztruppen (limitanei) an der Donau weisen unterschiedliche und oft widersprüchliche Eintragungen auf. Es ist auch fraglich ob die Angaben in den Listen der norisch-pannonischen Limitanei über die Jahre 375-378 hinausreichen.

Die Auswertung der o.a. Heereslisten zeigte, dass das weströmische Heer in den Kriegen des frühen 5. Jahrhunderts wohl die meisten Verluste hinnehmen mußte. [4] Im Jahr 395 umfasste das östliche Feldheer 157 Einheiten, das westliche - bis zum Jahr 420 - 181 Einheiten, davon waren 97 nach 395 aufgestellt worden und nur 84 stammten noch aus den Jahren vor 395.[5] Die 97 neu gebildeten Einheiten des Westheeres wurden zu 64 Prozent aus den limitanei herausgezogen. Viele von diesen ehemaligen Grenzregimentern scheinen in den nicht mehr korrigierten Abschnitten der Listen daher auch noch in ihren alten Stationierungsorten am limes auf. Die meisten Verluste der Westarmee nach der Katatstrophe von 406 waren also nicht mit neu rekrutierten Soldaten, sondern lediglich durch eine Statusänderung schon bestehender Einheiten aufgefüllt worden. Von den 35 neuen Einheiten der Feldarmee wurde etwa ein Drittel aus Germanen (z.B. Attecoti, Marcomanni, Brisigavi) angeworben. Nach den Zahlenangaben in der Endfassung der ND war das westliche Feldheer nun stärker als noch 25 Jahre zuvor. Fast die Hälfte der ursprünglichen westlichen Einheiten wurde aber in den Auseinandersetzungen des frühen 5. Jahrhunderts aufgerieben bzw. lösten sich einfach auf. Während das Feldheer nun scheinbar größer war, war der Mannschaftsbestand in der westlichen Armee in Wirklichkeit stark geschrumpt, da die meisten zu comitatenses umgewandelten limitanei nicht mehr durch neue Einheiten ersetzt wurden. Dies traf besonders für die Truppen in Gallien zu. Insgesamt dürften die Anzahl der Einheiten der "echten comitatenes" um 25 Prozent gesunken sein (d.h. von ca. 160 auf 120 Einheiten).[6]

Kapitelaufbau

Die "Notitia Dignitatum" umfasst 90 Kapitel mit je einer Bildtafel und pro Bildtafel zwischen fünf und zwanzig in Ihnen abgebildeten Objekten. Bei den Tafeln der Grenztruppenkommandeure (Dux/Comes) ist die obere linke Ecke u. a. für die Angabe ihres Titels "comes primi ordinis" reserviert. Der nur in Kürzeln angegebene Text lautet:


"[Fl]oreas [int]er [ali]is [com]ites [ord]inis [pr]imi", - "Mögest Du aufblühen unter den Gefolgsleuten ersten Ranges."


Liste des Dux Foenicis (siehe dazu Vadomar) mit den in seinem Amtsbezirk liegenden Städten und Kastellen.

Dieser Text steht innerhalb einer weißen Tafel, die in manchen Abbildungen als buchähnliche Insignie dargestellt wird. Solche Textfelder finden sich ausschließlich in den Kapiteln der viri spectabiles, derjenigen Amtsinhaber, die ab 364 zur mittleren senatorischen Rangklasse zählten. Diese Felder sind stets mit einer Schriftrolle kombiniert. Sie dient als Symbol für das kaiserliche Ernennungsschreiben, das anlässlich der Einsetzung in das Amt eines dux übergeben wurde. Die Bildtafeln beinhalten auch die Garnisonsorte der Truppen des jeweiligen dux, die durch stilisierte Städte- bzw. Festungsdarstellungen angegeben sind, unter denen noch zusätzlich der dazugehörige Ortsname steht. Die dreizehn sechseckigen Vignetten in der Abbildung des Dux Foenicis als Symbole für seine Garnisonen geben allerdings nur einen standardisierten Bildtyp eines Kastells oder einer befestigten Stadt wieder. Durch die unterschiedliche Zahl von Türmen und Toren sowie die wechselnde Farbgebung der Vignetten sollte wohl nur eine gewisse Abwechslung erzeugt werden. Es war nicht Absicht, hier ein bestimmtes Kastell darzustellen. Der Kapiteltext beginnt immer mit der Formel

"sub dispositione viri spectabilis " - "Zur Verfügung des hoch angesehenen dux/comes von...".

Die Truppenlisten entsprechen in ihrem Aufbau dem üblichen Schemata der Notitia: Zuerst wird der Titel eines Offiziers genannt, dann der Name der Einheit und abschließend der Garnisonsstandort der von ihm kommandierenden Truppe. Nach den Truppenabteilungen werden die obersten Verwaltungsbeamten im officium (Büro) des Dux angeführt, wie zum Beispiel

  • der princeps officii als Vorstand,
  • der numerarius als Kassenführer und
  • der commentariensis als Rechtskundiger.

Definition der Abbildungen

Schildwappen der weströmischen armigeri defensores seniores, die älteste Darstellung des späteren Yin-Yang-Symbols.[7]

Die verschiedenen Illustratoren des Manuskripts haben ganz offensichtlich redlich versucht, die spätrömischen Insignien möglichst exakt wiederzugeben, wie der Vergleich mit antiken Abbildungen zeigt, doch nahmen sie sich bei der Darstellung dekorativer Details wie etwa der Kleidung einige Freiheiten; zudem deuteten sie wohl einige der spätrömischen Abkürzungen falsch. Die Insignien der hohen Beamten werden als ein Ensemble von Kodizillen dargestellt – goldverbrämte Ernennungsurkunden in Elfenbeinrahmen mit dem kaiserlichen Porträt – oder als Buch mit heraldischer Bemalung auf dem Buchdeckel zusammen mit Schriftrollen. Die Kodizille und manchmal auch die Bücher sind auf einem Tisch mit gemustertem Überwurf angeordnet. In manchen Fällen steht eine geschnitzte Elfenbeinsäule auf einem Dreifuß. Dieser stellt das zeremonielle Schreibzeug dar, das die richterliche Gewalt symbolisiert. Hinzu kommen etwa 3600 Textzeilen über diverse Ämter und Truppen.

Die Notitia enthält auch die ältesten bekannten Abbildungen des heute als Yin und Yang bekannten Zeichens.[7] [8] [9] [10] Die weströmischen Infanterieeinheiten armigeri defensores seniores ("Schildträger") und Mauri Osismiaci führten ein Wappen im Schild, das der dynamischen, rechtsläufigen Variante der fernöstlichen Tradition entspricht.[7] Eine weitere Legionseinheit, die Thebaei, führte ein der statischen Variante des ostasiatischen Taijitu vergleichbares Schildmuster.[7] Diese römischen Symbole gehen den späteren, daoistischen Versionen um beinahe sieben Jahrhunderte voraus.[7]

Die spätantike Verwaltungs- und Militärorganisation

Das römische Imperium mit seinen Präfekturen, Diözesen und Provinzen zur Zeit der Reichsteilung von 395

Die Organisationsstruktur in der Zivil- und Militärverwaltung, wie sie in der Notitia Dignitatum beschrieben wird, gründet sich im Wesentlichen auf die Reformen Diokletians und Konstantins und die Aufteilung des Imperiums durch Valentinian I. und Valens in Okzident (Westen) und Orient (Osten) im späten 4. Jahrhundert. Unter Diokletian wurde die Anzahl der Provinzen nahezu verdoppelt. Überliefert sind bis zu 114 Provinzen. Diese wurden wiederum gruppenweise in Diözesen zusammengefasst. Gab es zunächst nur 12 dieser mittleren Verwaltungseinheiten, waren es unter Kaiser Theodosius I. schon 14. Da die Vier-Kaiser Herrschaft (Tetrarchie) über ein dementsprechend untergegliedertes Reich nur eine Episode blieb, ließ sich die Bildung von, den Diözesen übergeordneten, administrativen Großeinheiten nicht umgehen. Die Schaffung der territorialen Präfekturen (zuerst nur drei, später vier), die diese Aufgabe übernahmen, wurde von Konstantin in Gang gesetzt.

Die diokletianisch-konstantinische Reformtätigkeit beschäftigte sich aber in erster Linie mit dem Heerwesen. Die gesamte Exekutive wurde umorganisiert, wobei aber – entgegen der römischen Tradition – eine Trennung zwischen ziviler und militärischer Gewalt eingeführt wurde. Galt die Zivilbürokratie in den folgenden Jahrhunderten als militia Romana, die nur Bürgern mit juristischen Kenntnissen offenstand, so wurde die Armee, militia armata, in weit stärkerem Maße als bisher für das „niedere Volk“ und „Barbaren“ geöffnet. Diejenigen Einheiten der Armee, die weiterhin an der Grenze, dem limes, dienten, standen in ihren Abschnitten unter dem Befehl eines Dux Limitis, und werden erstmals im Jahre 363 in den Quellen als Limitanei erwähnt. Das Grenzheer hatte zwar einen niedrigeren Status unterschied sich dabei aber nicht gravierend von dem als kaiserliche Gefolgschaft bezeichneten comitatus, dem mobilen Marsch- oder Feldheer unter dem Kommando eines Comes.

Die nach der Garde (scholaren) engste Umgebung des Kaisers bildeten die „Palastleute“, palatini, die anfangs von Elite-Legionen und aus Barbarenstämmen rekrutierten Auxiliarverbänden gestellt wurden. Als zweite Gruppe im Bewegungsheer rangierten die eigentlichen Gefolgsleute, die Comitatenses, in der die übrigen Legionen, und besonders ihre kampfkräftigsten Abordnungen, in Vexillationen zusammengefasst wurden. Den untersten Rang im mobilen Feldheer nahmen schließlich die pseudocomitatenses ein, die bei Bedarf vorübergehend aus den Grenztruppen herausgezogen wurden.

In der ND aufgelistete Zivil- und Militärämter

Follis des Diokletian, geprägt um das Jahr 301 in Trier.
Münze mit dem Abbild Konstantins des Großen
Münzbild von Valentinian I.
Solidus des Valens, Regent des Ostens, geprägt um 376. Am Revers ist Valens gemeinsam mit seinem Bruder Valentinian dargestellt der im Westen herrschte. In ihren Händen halten sie einen Globus cruciger (Reichsapfel), als Symbol der Macht über den Erdkreis.
Schildemblem der legio Iovani seniores

Ostreich

Zivilverwaltung:

Die höchsten Zivilbeamten im Orient waren:

  • 2 Praefectus Praetorio (Orientis, Illyrici),
  • 1 Praefectus urbis Constantinopolitanae (Stadt und Umland von Konstantinopel),

Dem Praefectus praetorio Orientis unterstehen 5 Vikare:

  • Asiana,
  • Pontica,
  • Thracia,
  • Aegypttus und
  • Oriens.

Die Provinzen dieser 5 Diözesen werden von 1 Proconsul, 12 Consulares, 1 Corrector und 32 Praesides verwaltet.

Dem Praefectus praetorio Illyrici unterstehen 2 Vikare:

  • Dacia und
  • Macedonia.

Die Provinzen dieser 2 Diözesen werden von 1 Proconsul, 3 Consulares, 1 Corrector und 8 Praesides verwaltet.

Militärverwaltung:

Die höchsten Militärämter im Osten waren die des

  • Magister militum praesentalis I,
  • Magister militum praesentalis II,
  • Magister militum per Orientum,
  • Magister militum per Thracias und der
  • Magister militum per Illyricum.

Dem Magister militum praesentalis I unterstehen in Ägypten und Nordafrika der:

  • Dux Thebaidos,
  • Dux Libyarum,
  • Comes limitis Aegypti.

Der Magister militum praesentalis II kontrolliert in Pontus (Schwarzmeerküste, Armenien) den

  • Dux Armeniae,
  • Comes per Isauriam.

Dem Magister militum per Orientum unterstehen im vorderen Orient der:

  • Dux Foenicis,
  • Dux Syriae,
  • Dux Palaestinae,
  • Dux Osrhoenae,
  • Dux Mesopotamiae,
  • Dux Arabiae.

Dem Magister militum per Thracias unterstehen an der unteren Donau der:

  • Dux Moesiae secundae,
  • Dux Scythiae.

Dem Magister militum per Illyricum unterstehen am Balkan der:

  • Dux Daciae ripensis,
  • Dux Moesiae primae.

Westreich

Zivilverwaltung:

Die höchsten Zivilbeamten im Occident waren:

Schildemblem der Legio XIIII Gemina in der Notitia Dignitatum
Insignien des Comes domesticorum equitum, peditum (Befehlshaber der Gardetruppen/Westreich)
  • 2 Praefectus Praetorio (Italien, Gallien),
  • 1 Praefectus urbis Romae (Stadt und Umland von Rom).

Dem Praefectus praetorio Italiae unterstehen 3 Vikare:

  • Illyricum,
  • Italiae,
  • Africae.

Dem Praefectus praetorio Galliarum unterstehen 3 Vikare:

  • Septem Provinciarum,
  • Hispaniarum,
  • Britanniarum.

Militärverwaltung:

Die höchsten Militärämter im Westen waren die des:

Dem Magister militum unterstehen für Italien, Slowenien und die Ostalpen der:

für das westliche Illyricum (Balkan, obere und mittlere Donaugrenze) der:

für Hispaniarum (Spanien, Portugal): ein

  • Comes Hispaniae,

für Tingitaniam (westliches Algerien, Marokko): ein

  • Comes Tingitaniae,

für intra Africam (Tunesien, Algerien, Libyen), ein

  • Comes Africae,
  • Dux limitis Mauretaniae Caesariensis,
  • Dux limites Tripolitani,

für Britannien (England, Hadrianswall, Wales und Sachsenküste britischer Teil) ein:

für Gallien, Sachsenküste (gallischer Teil), Westalpen und die Rheingrenze der:

Literatur

Ausgabe

  • Otto Seeck: Notitia dignitatum. Accedunt notitia urbis Constantinopolitanae et laterculi provinciarum. Weidmann, Berlin 1876 (unveränderter Nachdruck. Minerva, Frankfurt am Main 1962).
  • Concepción Neira Faleira: La Notitia dignitatum. Nueva edición crítica y comentario histórico. Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Madrid 2005, ISBN 84-00-08415-2 (Nueva Roma 25).

Sekundärliteratur

Weblinks

 Commons: Notitia Dignitatum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Notitia dignitatum – Quellen und Volltexte (Latein)

Einzelnachweise

  1. Peter Heather: 2011, S. 289
  2. ND Occ. V, VI und VII
  3. F.Hoffmann, Bewegungsheer, Dietz: Cohortes (mit ausf. Literaturangaben)
  4. Peter Heather: 2011, S. 289
  5. Peter Heather: 2011, S 289
  6. Peter Heather: 2011, S. 290-291
  7. a b c d e Giovanni Monastra: The "Yin-Yang" among the Insignia of the Roman Empire?, Sophia, Bd. 6, Nr. 2 (2000)
  8. Isabelle Robinet: "Taiji tu. Diagram of the Great Ultimate", in: Fabrizio Pregadio (Hrsg.): The Encyclopedia of Taoism A−Z, Routledge, Abingdon (Oxfordshire) 2008, ISBN 978-0-7007-1200-7, S. 934−936 (934)
  9. Late Roman Shield Patterns. Notitia Dignitatum: Magister Peditum
  10. Helmut Nickel: The Dragon and the Pearl, Metropolitan Museum Journal, Bd. 26 (1991), S. 146, Fn. 5

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