- Vadomar
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Vadomar (* vor 354; † nach 373; lat. Vadomarius ) war bis 360/61 alamannischer Gaukönig eines gens (Volksstammes), der in einem rechtsrheinischen Gebiet bei Breisach im Breisgau vermutet wird. Er war ein Bruder des Gundomad und Vater des Vithicab.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Über Vadomars Leben berichtet am ausführlichsten der römische Historiker Ammianus Marcellinus in seinem Werk Res gestae.
354 schloss Vadomar zusammen mit seinem Bruder Gundomad einen Friedensvertrag nach einer verlorenen Schlacht gegen den römischen Kaiser Constantius II. bei Augst. Nachdem sein Bruder Gundomad 357 von seinem Volk, den nördlichen Breisgauern, getötet wurde, erhoben sich die Breisgauer gegen den Caesar (Unterkaiser) Julian, angestachelt von Kaiser Constantius II., der Julian ohnehin missgünstig gegenüberstand und in den linksrheinischen Gebieten saß. Im Jahr 359 überschritt Julian bei Mogontiacum (Mainz) den Rhein und schloss mit den Alamannenkönigen Vadomar, Makrian, Hariobaud, Ur, Ursicinus, Vestralp Friedensverträge ab. 360 überfielen die Breisgauer unter Vadomar einige an Rätien grenzende Gebiete. Vadomar spielte über viele Jahre Caesar Julian und Kaiser Constantius II. geschickt gegeneinander aus. Ein durch Julian abgefangener Bote Vadomars, mit einem Brief an Constantius II., überführte schließlich Vadomar dieses Doppelspiels. Bei einem vorgetäuschten Freundschaftsmahl im Lager Julians wurde Vadomar festgenommen und nach Spanien verbannt. 363 bis 364 machte er unter Kaiser Jovian im Osten eine ehrenvolle Karriere im römischen Heer und wurde zum dux der Provinz Phoenice, im heutigen Libanon. Aufgrund seines unaufrichtigen Charakters verlor er diese Stellung jedoch wieder. Unter Kaiser Valens bekämpfte er 365 als General zur besonderen Verwendung den Usurpator Procopius in Bithynien und 373 die Perser in Mesopotamien.
Geographische Zuordnung
In der historischen Fachliteratur wird Vadomar häufig als König der Breisgauer (brisgavi) bezeichnet, was alleine aus den geographischen Angaben Ammianus Marcellinus zu Vadomars Aktivitäten abgeleitet wurde. Allerdings gilt diese Zuordnung als unsicher, da die Existenz eines Volksstammes der brisgavi zu Lebzeiten Vadomars nicht nachweisbar ist. Die erste, wenn auch indirekte, Nennung des Landschaftsnamens brisgavi erfolgte erst zwischen 395 und 398 in der Notitia Dignitatum.
Quellen
- Ammianus Marcellinus
Literatur
- Dieter Geuenich: Die alemannischen Breisgaukönige" Gundomadus und Vadomarius. In: Sebastian Brather (Hrsg.): Historia archaeologica: Festschrift für Heiko Steuer zum 70. Geburtstag. de Gruyter, Berlin; New York 2009, ISBN 978-3-11-022337-8, S. 205-216.
- Dieter Geuenich: Geschichte der Alemannen. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018227-7.
Weblinks
Alamannische HerrscherKönige und Kleinkönige: Chrocus | Mederich | Chnodomar | Vestralp | Ur | Agenarich | Suomar | Hortar | Gundomad | Ursicinus | Makrian | Rando | Hariobaud | Vadomar | Vithicab | Priarius | Gibuld
Herzöge unter fränkischer Oberhoheit: Butilin | Leuthari I. | Haming | Lantachar | Magnachar | Vaefar | Theodefrid | Leutfred I. | Uncilin | Gunzo | Chrodobert | Leuthari II. | Gotfrid | Willehari | Lantfrid | Theudebald
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