Väterkarenz

Väterkarenz

Der Begriff Väterkarenz umschreibt Bestrebungen der Familienpolitik, dass neben den Müttern zunehmend auch Väter die Betreuung ihrer Kleinkinder übernehmen.

Der Begriff der Väterkarenz geht über den Vaterschaftsurlaub als Frühkarenz nach der Geburt hinaus. Durch Ausdehnung des Kinder- bzw. Karenzgeldes auf berufstätige Väter, wenn sie sich mindestens einige Monate karenzieren lassen, steigt der Anspruch auf Kindergeld über jenen Zeitraum hinaus, den die Sozialpolitik traditionell für junge Mütter vorgesehen hat. Daneben gibt es aber auch andere Formen zeitweiliger Erwerbsunterbrechung oder -reduzierung für die Familienpflege unabhängig vom Alter der Kinder vorgesehen.

Die Väterkarenz kommt aus den skandinawischen Sozialmodellen, so sieht das schwedische Modell mehrere Formen zeitweiliger Erwerbsunterbrechung oder -reduzierung für die Familienpflege unabhängig vom Alter der Kinder, mit Lohnersatzleistung vor.[1] Es wird in Mitteleuropa etwa in Österreich als Leitbild genommen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sabine Beckmann: Die geteilte Arbeit? Möglichkeiten einer sozialpolitischen Steuerung des Careverhaltens von Männern. In: Zeitschrift für Familienforschung. 19. Jahrgang, Heft 3, Verlag Barbara Budrich, 2007, S. 371-392. Referiert in: Christina Luef: Die Sorge um unbezahlte Arbeit. Der Einfluss sozialpolitischer Regelungen auf die Verteilung unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen. In: Informationsdienst des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Universität Wien (Hrsg.): beziehungsweise. Nr. 01/08 (pdf, univie.ac.at, abgerufen am 29. Juli 2011).

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