Toy Story

Toy Story
Filmdaten
Deutscher Titel Toy Story
Toy Story.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 77 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Stab
Regie John Lasseter,
Andrew Stanton (Co-Regisseur)
Drehbuch John Lasseter,
Andrew Stanton,
Peter Docter,
Joe Ranft,
Joss Whedon
Produktion Bonnie Arnold
Musik Randy Newman
Schnitt Robert Gordon,
Lee Unkrich
Besetzung
Synchronisation

Toy Story ist der erste vollständig computeranimierte abendfüllende Kinofilm. Er wurde von den Pixar Animation Studios in Zusammenarbeit mit der Walt Disney Company produziert. Der Film feierte am 19. November 1995 Premiere in Hollywood und wurde ab dem 21. März 1996 auch in den deutschen Kinos vorgeführt.

2005 wurde Toy Story in das National Film Registry aufgenommen, in dem als besonders erhaltenswert geltende US-Filme verzeichnet sind. Der Film gehört zudem seit 2007 laut dem American Film Institute zu den 100 besten Filmen aller Zeiten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Kinderzimmer von Andy hat der Cowboy Woody das Sagen, denn er ist Andys Lieblingsspielzeug. Doch ein paar Tage vor dem Umzug der Familie erhält Andy zum Geburtstag den modernen Space Ranger „Buzz Lightyear“. Die Spielzeuge aus Andys Zimmer sind von ihm begeistert, schließlich ist er mit den modernsten Raffinessen ausgestattet, die ein Spielzeug nur haben kann. Plötzlich ist Woody nicht mehr das unangefochtene Spitzen-Spielzeug und versucht aus Eifersucht Buzz loszuwerden. Er spielt dessen Fähigkeiten herunter und verübt schließlich ein Attentat auf ihn, indem er versucht, Buzz in eine dunkle Ecke des Kinderzimmers zu stoßen. Doch der Versuch schlägt fehl, Buzz wird versehentlich aus dem Fenster geschleudert und landet im Vorgarten; die anderen Spielzeuge sind nicht in der Lage, ihm zu helfen. Sie ächten Woody, wissen sie doch, dass es für ein Spielzeug einem Todesurteil gleichkommt, sich in der Nähe des Nachbarjungen Sid zu befinden, der an wehrlosen Spielzeugen die grausamsten Foltermethoden ausprobiert. Während sich die Spielzeuge noch streiten, wird Woody von Andy zu einem Ausflug zum „Pizza Planet“ abgeholt. Buzz gelingt es, der beängstigenden Zukunft im Vorgarten zu entfliehen, indem er sich an dem Auto festhält, als es den Parkplatz verlässt. Als an einer Tankstelle das Auto hält, verlässt Andy es kurz. Kaum ist er außer Hörweite, geraten Woody und Buzz in einen handgreiflichen Streit, in dessen Verlauf beide aus dem Auto fallen und alleine bei der Tankstelle zurück bleiben. Doch sie haben Glück: Wenige Minuten später hält das Auto eines „Pizza Planet“-Mitarbeiters neben ihnen. Woody begreift, dass eine heimliche Mitfahrt in diesem Auto die einzige Chance ist, zurück zu Andy zu finden. Doch er weiß, dass er Buzz mitnehmen muss, um das Missverständnis seines Unfalls aufklären zu können.

Gerade in der „Pizza Planet“-Filiale angekommen, werden die beiden Spielzeuge von Sid, dem Nachbarjungen Andys, entführt. Der bringt sie in sein Zimmer, in dem eine große Anzahl verkrüppelter Spielzeuge lebt, und fesselt Buzz an eine Rakete, mit welcher er ihn am nächsten Tag in die Luft schießen will. Buzz und Woody wollen fliehen, doch alle Versuche scheitern. An der Funktionslosigkeit seiner Ausrüstung erkennt Buzz schließlich, dass er in Wahrheit nicht der „echte“ Buzz Lightyear ist, für den er sich immer gehalten hat, sondern nur ein Spielzeug. Daraufhin verfällt er in eine Depression und wehrt sich nicht gegen den brutalen Sid. Woody gelingt die Flucht alleine; zusammen mit den anderen Spielzeugen aus Sids Zimmer kann er schließlich Buzz retten und gleichzeitig Sid läutern und zur Vernunft bringen.

Doch die beiden erreichen zwar Andys Wohnung, aber zu spät: die Familie, deren Umzugsfuhre schon fertig gepackt ist, fährt ihnen vor der Nase davon. Andy ist todunglücklich, seine beiden Lieblingsspielzeuge verloren zu haben und nicht mit in die neue Wohnung nehmen zu können. Nach einigen gescheiterten Versuchen, den Umzugswagen zu verfolgen, kommt Woody die Idee, Sids Rakete zu zünden, die Buzz immer noch auf dem Rücken gebunden trägt und auf diese Weise dem Auto hinterherzufliegen. Das Manöver glückt tatsächlich, und beide Spielzeuge fliegen durch das Schiebedach ins Auto. Andy findet sie sofort im Umzugskarton und ist überglücklich, beide wiederzuhaben. Die beiden Helden erkennen, dass es nicht nur darauf ankommt, das beste Spielzeug zu sein, sondern von einem Kind geliebt zu werden. Als Team haben sie es geschafft, beide Andys Herz zu erobern; aus den ehemaligen Konkurrenten sind zu guter Letzt Freunde geworden.

Hintergrund

Produktionstechnisches

Zum Rendern des Filmes wurde eine Renderfarm, bestehend aus 117 Sun SparcStation 20[1], verwendet. Der fertige Film belegte 500 Gigabyte und wurde auf 1200 CDs zwischengespeichert.

Trotz zahlreicher realer Spielzeuge im Film tritt keine Barbie-Puppe auf, da Hersteller Mattel dies nicht zulassen wollte. Nach dem immensen Erfolg des ersten Teils erhielt man jedoch die Erlaubnis zur Verwendung von Barbies in Toy Story 2.

Zu der von Randy Newman geschriebenen Filmmusik sang Klaus Lage die deutschen Texte.

3D-Wiederveröffentlichung

Am 2. Oktober 2009 wurde der Film in den USA in 3D wieder in die Kinos gebracht. Er war ausschließlich in einer Doppelvorführung zusammen mit Toy Story 2, welcher ebenfalls in 3D konvertiert wurde, zu sehen. Ursprünglich sollten die Vorführungen auf einen Zeitraum von zwei Wochen begrenzt werden. Wegen des großen Erfolgs wurde dies jedoch auf fünf Wochen ausgedehnt.

Für die 3D-Konvertierung wurden die ursprüngliche Computerdaten aufbereitet und eine virtuelle zweite Kamera hinzugefügt, so dass ein stereoskopes Bildmaterial vorlag, was für die Tiefenwahrnehmung unerlässlich ist. Allein dieser Prozess nahm vier Monate in Anspruch. Anschließend brauchte es weitere sechs Monate, um die Filme mit adäquaten 3D-Effekten zu versehen.

Die 3D-Doppelvorführung von Toy Story 1 und 2 hat innerhalb der fünfwöchigen Laufzeit 30.714.027 US-$ (23.686.658 €; 28.924.419 Schw. Fr.; Stand: 17. Juli 2010) eingespielt, davon alleine 12,5 Millionen US-$ (9,64 Millionen €; 11,89 Schw. Fr.; Stand 17. Juli 2010) am Eröffnungswochenende.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation stammt von der FFS Film- und Fernsehsynchron GmbH aus München. Das Dialogbuch verfasste Pierre Peters-Arnolds, der auch für Synchronregie zuständig war. [2]

Rolle Englischer Sprecher Deutscher Sprecher
Woody Tom Hanks Peer Augustinski
Buzz Tim Allen Walter von Hauff
Charlie Naseweis Don Rickles Hartmut Neugebauer
Rex Wallace Shawn Ernst Wilhelm Lenik
Slinky Dog Jim Varney Peter Thom
Specky John Ratzenberger Michael Rüth
Andy John Morris Oliver Cresswell
Sid Erik von Detten Dimitri Guldner
Porzellinchen Annie Potts Alexandra Mink
Hannah Sarah Freeman Natalie Löwenberg
Sergeant R. Lee Ermey Reinhard Brock
Andys Mutter Laurie Metcalf Maria Böhme

Kritik

„‚Toy Story‘ war - nach Angaben der ‚Disney‘- und ‚Pixar‘-Studios - der erste Film der vollständig im Computer generiert wurde. Das roch nach Special-Effect-Hascherei. Aber mitnichten. Die Spielzeuge werden mit Leben erfüllt, agieren als echte Charaktere und selbst die Szenen in denen Menschen oder die ‚Außenwelt‘ gezeigt werden, wirken durchaus ansprechend, teilweise sogar - insbesondere die ‚Außenaufnahmen‘ - sehr überzeugend. So wird ‚Toy Story‘ zum Film für die ganze Familie. Die Handlung ist durchaus kindgerecht, aber nicht speziell auf Kinder zugeschnitten.“

Frank Ehrlacher: moviemaster.de[3]

„'Toy Story' ist wirklich lustig und sehr unterhaltsam. Seien es Wortwitze oder abenteuerliche Verfolgungen. Der Film bietet eigentlich so ziemlich alles, was das (Kinder-)Herz begehrt. [...] Toy Story ist ein Pflichtkauf für jeden Animationsfreund und gehört auch sonst ins Regal eines jeden Filmsammlers.“

Outnow.ch[4]

Auszeichnungen

Preis Nominierungen Auszeichnungen Land Verleihung
Annie Award Bester Animationsfilm
Beste Animation
Beste Regie
Beste Musik
Beste Produktion
Bestes Produktionsdesign
Beste Technik
Bestes Drehbuch
Bester Animationsfilm
Beste Animation
Beste Regie
Beste Musik
Beste Produktion
Bestes Produktionsdesign
Beste Technik
Bestes Drehbuch
USA 1996
Oscar Beste Filmmusik
Bester Song
Bestes Originaldrehbuch
Sonderoscar für den
ersten computeranimierten Spielfilm
USA 1996
Golden Globe Award Bester Film – Komödie oder Musical
Bester Filmsong
USA 1996
Saturn Award Bester Fantasyfilm
Bestes Drehbuch
USA 1996
BAFTA Award Beste visuelle Effekte Großbritannien 1997

Inhaltliche Details und Querverweise

  • Am Anfang des Filmes (0h08m00s) sind bei Woodys Ansprache im Kinderzimmer in dem Bücherregal hinter ihm einige Bücher mit den Titeln anderer Pixar-Kurzfilme von John Lasseter zu sehen, so unter anderem: „The Adventures of André and Wally B.“ („Die Abenteuer von André und Wally B.“, 1984), „Red's Dream“ („Reds Traum“, 1987), „Tin Toy“ (1988) und „Knick Knack“ (1989).
  • Als Buzz das erste Mal im Film zu sehen ist (0h15m30s) und er aus seiner Glashaube heraus das Zimmer betrachtet, ist das Geräusch – ähnlich dem eines Beatmungsgerätes – zu hören, das Darth Vader beim Atmen macht. Dies ist nur eine von vielen Anspielungen auf Star Wars.
  • Da die Familie von Andy umzieht (0h25m25s), ist vor deren Haus nach typisch amerikanischem Vorbild ein Schild aufgestellt, welches für den Verkauf des Hauses durch eine Makleragentur wirbt. Der Name „virtual realty“ für diese Agentur ist ein Wortspiel aus „virtual reality“ („Künstliche Wirklichkeit“) und „realty“ („Immobilie“).[5]
  • Beim Streit von Buzz und Woody unter dem Laster an der Tankstelle (0h32m22s) verabschiedet sich Buzz von Woody mit der Grußgeste der Vulkanier aus Star Trek, bei der die flache Hand so hochgehoben wird, als wolle man schwören, und dann Zeige- und Mittelfinger-Paar vom Ringfinger/Kleiner Finger-Paar abgespreizt wird.[5]
  • Auf dem Gesäß von Buzz ist „©Disney“ eingearbeitet, zu sehen bei seinem Versuch, im Haus von Sid vom Geländer aus zu fliegen (0h46m51s).
  • Buzz Lightyear hat denselben Vornamen wie der Astronaut Buzz Aldrin, der der zweite Mann auf dem Mond war.[5]
  • Sids Werkzeugkiste trägt den Markennamen Binford (0h57m05s), der fiktive Werkzeughersteller aus Hör mal wer da hämmert.
  • Der Teppichboden im Flur vor Sids Zimmer hat dasselbe Muster wie der im "Overlook Hotel" in Stanley Kubricks Shining.

Fortsetzungen

  • Im Film Toy Story 2 (1999) stellt sich heraus, dass Woody ein begehrtes Spielzeug-Sammlerstück ist. Wegen seines Wertes wird er vom Spielzeughändler Al entführt. Buzz und ein paar andere von Andys Spielzeugen begeben sich auf eine spektakuläre Rettungsmission, um Woodys Export nach Japan zu verhindern.
  • Im Jahr 2000 erschien zudem die Zeichentrickserie Captain Buzz Lightyear – Star Command und der Zeichentrickfilm zur Serie Captain Buzz Lightyear – Star Command – Das Abenteuer beginnt, die auf Toy Story basiert.
  • In Toy Story 3 (2010) ist Andy, der Besitzer der Spielzeuge, erwachsen geworden und geht aufs College. Durch ein Versehen werden Cowboy Woody und seine Freunde in einen Kindergarten gebracht, wo sie Bekanntschaft mit weiteren Spielzeugen machen.

Rezeption

Die Linuxdistribution Debian GNU/Linux verwendet die Namen der Charaktere aus Toy Story, um die verschiedenen Releases ihrer Software zu bezeichnen, „Buzz“ (1.1), „Rex“ (1.2), „Bo“ (1.3), „Hamm“ (2.0), „Potato“ (2.2), „Woody“ (3.0), „Sarge“ (3.1), „Etch“ (4.0), „Lenny“ (5.0), „Squeeze“ (6.0), „Wheezy“ (testing) und „Sid“ (unstable).

Weblinks

 Commons: Toy Story – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Business Wire: http://findarticles.com/p/articles/mi_m0EIN/is_1995_Nov_30/ai_17796824. Stand 30. November 1995
  2. "Deutsche Synchronkartei:" Toy Story abgerufen am 24. Juli 2010.
  3. [1]
  4. [2]
  5. a b c DVD-Audiokommentar u.a. mit John Lasseter.

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