Südringspitzkehre

Südringspitzkehre
Südringspitzkehre
Strecke der Südringspitzkehre
Die Südringspitzkehre in Schöneberg im Jahr 1893,
die Umsteigebahnhöfe Papestraße und Schöneberg
auf der Ringbahn sind noch nicht vorhanden
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 750 V =
Legende
   
Potsdamer Ringbahnhof
   
2,4 Kolonnenstraße
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Ringbahn von Schöneberg und
nach Papestraße (heute Südkreuz)

Bei der am 3. Juli 1944 stillgelegten Südringspitzkehre handelte es sich um einen – als sogenannte „Spitzkehre“ ausgeführten – Streckenabschnitt der Berliner S-Bahn, die zwischen den Bahnhöfen Papestraße (heute Südkreuz) und Ebersstraße (heute Schöneberg) der südlichen Berliner Ringbahn abzweigte und entlang der Wannseebahn nach Norden über den alten Bahnhof Schöneberg (1932 umbenannt in Kolonnenstraße) zum Potsdamer Bahnhof führte. Am alten Bahnhof Schöneberg konnte in den Zug der Gegenrichtung umgestiegen werden, um auf einer Fahrt entlang der Ringbahn den Abschnitt bis Potsdamer Bahnhof zu sparen. In Höhe des alten Bahnhofs Kolonnenstraße wurde im Mai 2008 der neue Bahnhof Julius-Leber-Brücke an den Gleisen der Wannseebahn eröffnet.

Die Südringspitzkehre lag am Westrand der Roten Insel, einem von Eisenbahnstrecken umgrenzten Arbeiterwohngebiet in Berlin-Schöneberg.

Vom alten Bahnhof Schöneberg der Südringspitzkehre gab es einen Verbindungsgang zum Bahnhof Großgörschenstraße der Wannseebahn. Dieser Umsteigeweg war notwendig, weil es erst mit dem 1933 neu eröffneten Turmbahnhof Schöneberg am Schnittpunkt von Ringbahn und Wannseebahn eine direkte Umsteigeverbindung gab. Noch vor der Eröffnung des neuen Turmbahnhofs Schöneberg erhielt der alte Bahnhof Schöneberg am 1. Dezember 1932 den Namen Kolonnenstraße.

Aufgabe der Südringspitzkehre war es einerseits, für die Fahrgäste eine Verbindung von den Bahnhöfen der Ringbahn zum damaligen Zentrum am Potsdamer Platz herzustellen, gleichzeitig ermöglichte das Wenden am Potsdamer Ring- und Vorortbahnhof das Austauschen der Dampflokomotiven, die im Gegensatz zu den später eingesetzten elektrischen S-Bahn-Triebwagen nur eine begrenzte Reichweite besaßen.

Ab 1902 bis 1928 wurden hier, wie auch auf den übrigen Strecken der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen, die Dampflokomotiven der preußischen Baureihe T 12, spätere BR 74 eingesetzt, die als Tenderloks nur über begrenzte Vorräte verfügte. Nach der Elektrifizierung 1928 kamen zunächst die S-Bahn-Triebwagen ET 165 zum Einsatz, später auch andere Baureihen.

Die Südringspitzkehre wurde nach Bombenschäden 1944 nicht wieder aufgebaut, seitdem verkehrten die S-Bahn-Züge als Vollringzüge. Auf der alten Bahntrasse ist heute der Cheruskerpark angelegt.

Es gibt Überlegungen, den östlichen Ast (die sogenannte „Cheruskerkurve“) wieder herzustellen. Danach ist dieser Abschnitt als vierte Ausbaustufe der Planungslinie S21 vorgesehen.

Literatur

  • Berliner S-Bahn Museum: Strecke ohne Ende – Die Berliner Ringbahn, Verlag GVE, Berlin 2002, ISBN 3-892-18074-1.

Weblinks

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