Bahnstrecke Neumünster–Flensburg

Bahnstrecke Neumünster–Flensburg
Neumünster–Flensburg
Neumünster–Flensburg und Äste nach Kiel und Husum
Neumünster–Flensburg und Äste nach Kiel und Husum
Kursbuchstrecke (DB): 131 (Kiel–Husum)
134 (Neumünster–Flensburg)
Streckennummer: 1040
Streckenlänge: 101,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Zweigleisigkeit: durchgehend
Legende
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zum Hafenbahnhof
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177,3 Flensburg Alter Bf
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176,2 Flensburg Hauptbahnhof
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nach Padborg und nach Kiel
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von Padborg
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Bahnhof, Station
172,9 Flensburg Weiche
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Niebüll
   
nach Husum
   
Holzkrug
   
167,7 Barderup
Haltepunkt, Haltestelle
162,0 Tarp
   
nach Husum
   
156,7 Eggebek
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Husum
Bahnhof, Station
149,4 Jübek
   
142,8 Schuby
   
von Süderbrarup
Bahnhof, Station
138,4 Schleswig
   
nach Friedrichstadt
   
Schleswig-Klosterkruger Eisenbahn
   
132,5 Lottorf
   
von Eckernförde
Bahnhof, Station
125,4 Owschlag
   
120,7 Alt Duvenstedt
   
von Husum
   
115,3 Büdelsdorf
   
nach Rendsburg-Obereider (1,5 km, nur GV)[1]
Bahnhof, Station
113,9 Rendsburg (ursprünglich Rendsburg-Glacis)
   
Rendsburger Kreisbahn
Strecke – geradeaus
Rendsburger Schleife
Brücke über Wasserlauf (groß)
Rendsburger Hochbrücke
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
106,5 Üst Osterrönfeld Brücke
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Kiel
   
105,2 Osterrönfeld Keilbahnhof
   
95,2 Bokelholm
Bahnhof, Station
88,9 Nortorf
   
84,1 Aspe
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Kiel
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Heide
   
von Ascheberg
Bahnhof, Station
74,7 Neumünster
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Bad Oldesloe und nach Kaltenkirchen
Strecke – geradeaus
nach Hamburg

Die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster ist als Teil der Jütlandlinie die wichtigste Nord-Süd-Eisenbahnverbindung Schleswig-Holsteins. Zusammen mit der von dieser Strecke in Jübek abzweigenden Strecke nach Husum und des in Rendsburg abzweigenden Streckenteils nach Kiel dient sie ebenfalls als wichtige Ost-West-Achse der Relation Kiel (an der Ostküste) zur Marschbahn an der Westküste.

Inhaltsverzeichnis

Strecke

Die Strecke verläuft durch landwirtschaftlich geprägtes Flachland. Nennenswerte Kunstbauten sind die Rendsburger Hochbrücke und die Rendsburger Schleife. In Flensburg umfährt die Strecke seit 1927 die Stadt in einer großen Schleife am damaligen Stadtrand, um nach Dänemark fahrenden Zügen das Wenden zu ersparen.

Neben den Ausgangspunkten der Strecke, Neumünster – hier Verbindung zur Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel – und Flensburg (mit grenzüberschreitendem Verkehr nach Dänemark), befinden sich die wichtigsten Knotenpunkte am Bahnhof Rendsburg, wo eine Strecke nach Kiel abzweigt, und in Jübek nahe Schleswig. Dort zweigt eine Strecke nach Husum ab.

Betrieb und Geschichte

Entstehung

Die Strecke ist nachträglich – nach der Annexion des Landesteils Schleswig durch Preußen – durch Umstrukturierung zu anderen Zwecken gebauter Teile entstanden. Als erstes war die rund 34 Kilometer lange, von regionalen Interessenten finanzierte Strecke der Rendsburg-Neumünsterschen Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Neumünster und Rendsburg-Glacis als Jütlandlinie[2] am 18. September 1845 eröffnet worden. Ihr folgte am 1. Januar 1847 der Anschluss der Hafenbahn von Rendsburg-Glacis bis Rendsburg-Obereider. Diese Strecken wurden am 1. Januar 1864 in das Netz der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft integriert.

Eisenbahn-Hochbrücke bei Rendsburg, Juni 1961

Am 1. April 1854 wurde auf der Bahnstrecke Flensburg–Tönning zunächst vom außerhalb der Stadt gelegenen Holzkrug, am 4. Oktober auch vom in der Stadt befindlichen, später Englischer Bahnhof genannten Kopfbahnhof der Betrieb aufgenommen. Dieser Bahnhof am Südende der Flensburger Förde in der Flensburger Altstadt wurde am 25. Oktober vom dänischen König Frederik VII, dem Namenspatron der Eisenbahnstrecke, feierlich dem Betrieb übergeben.

Die Schleswigsche Eisenbahn AG baute die Strecke von Flensburg über Eggebek und Ohrstedt nach Owschlag und Rendsburg auf rund 40 Kilometer Länge. Die Strecke wurde über Ohrstedt geführt, weil der Zweig über Husum nach Tönning für den Lebendviehtransport nach England wesentlicher Anlass des Bahnbaus durch die englische Firma Morton Peto war. Diese Bahngesellschaft baute 1854 auch die Hafenbahn in Flensburg.

Schleswig wurde von Klosterkrug aus mit einer fünf Kilometer langen Stichstrecke am 2. Juni 1858 angebunden. Nach dem Preußisch-Dänischen Krieg ging der Landesteil Schleswig an Preußen und man strukturierte die Strecke um; die Altona-Kieler Eisenbahn baute 1869 von Owschlag über Schleswig–Friedrichsberg und Jübek nach Eggebek eine 23 Kilometer lange und somit 17 Kilometer kürzere Strecke. Daneben entstand auch der Abschnitt Jübek-Sollbrück der Strecke Jübek–Husum. Am 26. März 1898 eröffneten die Preußischen Staatsbahnen die Hafenbahn Rendsburg an den damaligen Kaiser-Wilhelm-Kanal. In Vorbereitung der Kanalverbreiterung wurde die Rendsburger Hochbrücke erbaut und mit einer großen Schleife angeschlossen, um den vorhandene Rendsburger Bahnhof weiter zu nutzen, feierlich am 1. Dezember 1913 in Betrieb genommen. (Die alte Drehbrücke wurde nach Kappeln versetzt)

Gegenwärtiger Betrieb

Fernverkehr

Durch den ICE ersetzt: EuroCity Aarhus–Hamburg–Prag

Im Fernverkehr benutzen InterCityExpress-Züge der Relation AarhusHamburgBerlin diese Strecke mit Halten in Flensburg, Schleswig, Rendsburg und Neumünster. Ein CityNightLine-Zug der Relation KopenhagenMünchen hält in Flensburg und Neumünster.

Am 9. Dezember 2007 rollte mit dem ICE-TD von Aarhus nach Berlin-Ostbahnhof der erste fahrplanmäßige ICE im Flensburger Bahnhof ein.

Außerdem stellen InterCity-Züge freitags Direktverbindungen von Flensburg nach Berlin und Köln her (ebenfalls mit Halten in Schleswig, Rendsburg und Neumünster).

Auf dem Nebenast Husum–Jübek kommt es lediglich zu InterCity-Verkehr, wenn wegen Bauarbeiten eine Umleitung der Züge auf der Marschbahn nötig wird. Ferner bestand bis 2002 eine InterRegio-Verbindung zwischen Flensburg und Hannover. Nach Einstellung dieser Fernverkehrsleistung der Deutschen Bahn bestellte das Land Schleswig-Holstein nach kurzfristiger Ausschreibung einen Ersatzverkehr bei der Privatbahn FLEX AG. Diese nahm den Betrieb mit modernen Elloks der Baureihe ES64U2 Taurus von Siemens Dispolok und gebrauchten Reisezugwagen auf. Die als Flensburg-Express (FLEX) bezeichnete InterRegio-Ersatzleistung wurde im Fahrplan unter der Zuggattung FLX geführt.

Nach Insolvenz der FLEX AG betrieb die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) bis zum Dezember 2005 dieses Zugangebot alle zwei Stunden von Padborg (DK) nach Hamburg Hauptbahnhof mit Halten in Flensburg, Tarp, Schleswig, Rendsburg, Nortorf, Neumünster und Elmshorn. Seit Dezember 2005 wird dieser Verkehr wieder von der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein als „Schleswig-Holstein-Express“ bedient.

Regionalverkehr

Der SH-Express im Flensburger Hauptbahnhof

Die DB Regionalbahn Schleswig Holstein fährt im Regionalverkehr zwischen Neumünster und Flensburg mit RE- und RB-Zügen im Stunden- bis Zweistundentakt.

Die Nord-Ostsee-Bahn befährt die Relation Husum–Jübek–Schleswig–Rendsburg–Kiel mit modernen Triebzügen im Stundentakt. Insbesondere in der Kieler Woche wird auf dieser Relation das Zugangebot deutlich verstärkt, so dass teilweise auch lokbespannte Züge zum Einsatz kommen.

Linie Linienbezeichung Linienverlauf
ICE InterCityExpress / EC Aarhus–Hamburg–Berlin
IC InterCity Flensburg–Hamburg–Berlin / Köln
RE Schleswig-Holstein-Express Padborg (DK)–Flensburg–Hamburg
RB Regionalbahn (Padborg–) Flensburg–Neumünster
NOB Nord-Ostsee-Bahn Husum–Jübek–Schleswig–Rendsburg–Kiel

Güterverkehr

Diese Strecke ist ein Teil der Hauptverbindung für Güterverkehr von Deutschland nach Dänemark und Schweden. Ab 2011 sollen 835 Meter lange Züge regelmäßig auf der Strecke verkehren. Bislang sind nur 750 Meter lange Züge erlaubt[3]. Als Lokomotiven kommen meistens Elektrolokomotiven der Baureihe 185 zum Einsatz.

Literatur

  • Erich Staisch (Hrsg.): Der Zug nach Norden. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7.
  • Holger Kaufhold, Eckhard Klein, Detlef Schikorr: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg. Von der südschleswigschen Eisenbahn zur Deutschen Bahn AG. In: Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Bd. 58, LOK Report-Verlag, Sigmaringen 2004, ISBN 3-935909-22-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Streckenchronik 1847
  2. Bahnstatistik BD Hamburg
  3. Längere Güterzüge abfahrbereit

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