Park Rosenhöhe

Park Rosenhöhe
Rosendom im Rosarium

Der Park Rosenhöhe ist ein historischer Park auf einem Hügel im Osten Darmstadts. Zu seinen Besonderheiten gehört ein Rosarium mit Rosendom auf der Kuppe des Hügels, sowie die Mausoleen des Fürstenhauses und die Gräber der Familie des letzten Großherzogs Ernst Ludwig. Am Rande des Parks befinden sich auch die Gebäude der Neuen Künstlerkolonie Rosenhöhe.

Die Rosenhöhe bildet im Zusammenspiel mit der Mathildenhöhe, den Jugendstilhäusern und dem Hochzeitsturm ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Der Park dient heute als Naherholungsgebiet und ist auch ein beliebtes Ziel für Rosenfreunde. Neben der Vielzahl von Rosen findet man hier auch weitläufige Wiesen, Obstwiesen, Mammutbäume und andere seltene Baumarten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Parks

Um 1810 ließ Großherzogin Wilhelmine, die Gemahlin Großherzogs Ludwig II., den Park Rosenhöhe als Landschaftsgarten mit teilweise exotischem Baumbewuchs auf dem Gelände eines ehemaligen Weinberges anlegen. Pavillons und Gartenhäuser sowie das heute originalgetreu wiedererrichtete Teehäuschen möblierten den Park zusammen mit einem recht bescheidenen Wohnhaus, das die Großherzogin oft bewohnte.

Grablege des großherzoglichen Hauses

1826 wurde mit dem so genannten Alten Mausoleum dem Park ein „ernstes Element“ hinzugefügt. 1910 entstand daneben das Neue Mausoleum. Architekt war Karl Hofmann. Das Gebäude ist dem Mausoleum der römischen Kaiserin Galla Placidia in Ravenna nachempfunden.[1]

Rosarium

Das jetzige Herzstück des Parks - das Rosarium - wurde vom letzten Großherzog Ernst Ludwig etwa um 1900 angelegt.

Palais Rosenhöhe

1894 entstand nach den Plänen von Gustav Jacobi im südlichen Parkteil ein im Gründerzeitstil erbautes Palais, das sich der Bruder der Großherzogs Ludwig IV., Prinz Wilhelm, als Wohnsitz errichten ließ. Nach dessen Tod im Jahr 1900 erbte Großherzog Ernst Ludwig das Anwesen, später bezog es die preußische Gesandtschaft im Großherzogtum Hessen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es in Wohnungen umgewandelt; 1944 brannte es bei einem Luftangriff völlig aus und wurde anschließend vollständig abgetragen. Heute erinnern noch eine Hecke in den Umrissen des Palais, ein Portal mit Wappen und ein Brunnen an dieses Bauwerk.[2]

Der Park Rosenhöhe ging 1979 in den Besitz der Stadt Darmstadt über. Das nach zwei Weltkriegen vernachlässigte Rosarium in Terrassenform und ein kleiner Heckengarten zur Beobachtung der Sonnenuntergänge wurde wiederhergestellt.

Begräbnisstätte der großherzoglichen Familie

Grab von Prinzessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein (1895–1903)

Ein Teil des Parks dient als Begräbnisstätte der großherzoglichen Familie. Hier befindet sich das von Georg Moller entworfene klassizistische Alte Mausoleum, welches als Grabstätte für Prinzessin Elisabeth (1821–1826) dient. Unweit davon steht das vom Architekten Karl Hofmann für die Eltern von Großherzog Ernst Ludwig geplante Neue Mausoleum. Dieses ist dem Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna nachempfunden. Als Einzelgräber pflegt die Stadt Darmstadt nach der Übernahme des Parks die Gräber der im 20. Jahrhundert verstorbenen Mitglieder der großherzoglichen Familie.

Löwentor

Eingang Löwentor

Das Löwentor bildet heute den Eingang zur Rosenhöhe. Albin Müller hat die heute verwendeten Klinkerpfeiler entworfen, auf denen die von Bernhard Hoetger gestaltete Löwenplastiken postiert sind. Eine Nachbildung der Hoetgerschen Reliefe, die der Darmstädter Künstler Hermann Tomada 1967 angefertigt hat, bildet die Portale.

Das Löwentor wurde 1914 zur vierten Ausstellung der Künstlerkolonie als repräsentativer Eingangsbereich auf der Mathildenhöhe entworfen. In der ursprünglichen Ausführung ruhten die Löwen auf sechs aus Kunststein gefertigten Doppelsäulen mit ionischen Kapitellen. Nach Ausstellungsschluss wurde das Tor demontiert. Die ebenfalls von Albin Müller konzipierten Säulen wurden 1933 vor dem Hochschulstadion erneut aufgestellt; die Löwen befinden sich seit 1927 auf den neu entworfenen Klinkerpfeilern am Eingang der Rosenhöhe.

Rosarium

Ein weiterer Bestandteil ist das auf dem höchsten Punkt der Rosenhöhe zu findende, terrassenförmig angelegte Rosarium mit dem Rosendom, welcher derzeit zu Restaurationszwecken komplett abgetragen ist[3]. Im Rosarium und dem umgebenden Park blühen von Juni bis November über 200 verschiedene Rosensorten. Das Sortiment umfasst fast alle einheimischen Sorten, sowie einige Wildrosen aus dem europäischen Raum.

Galerie

Zitate

  • "Vor allen andren lächelt mir dieser Erdenwinkel." - Großherzogin Wilhelmine[4]
  • "Um dem schönen Namen Rosenhöhe in vollem Maße gerecht zu werden, entschloß ich mich, einen Rosengarten zu schaffen, wie man ihn in Deutschland noch nicht kannte. Als Vorbild schwebte mir eine Anlage vor, die den Charakter der bezaubernden Rosengärten Italiens mit ihrer Blütenfülle und mit ihren Architektureinstreuungen mit dem Charakter der künstlerisch und blumenzüchterisch hochstehenden Rosengärten Englands verbinden sollte." - Großherzog Ernst Ludwig[5]

Quellen

  1. Fürstliche Grabanlagen als Publikumsrenner in: FAZ vom 6. Oktober 2011, Seite 51
  2. http://www.darmstadt.de/freizeit/sehenswuerdigkeiten/rosenhoehe/index.html
  3. http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=611934
  4. Park Rosenhöhe. Stadt Darmstadt. Abgerufen am 10. September 2011.
  5. http://homepage.mac.com/gmeinerjj/HomeFoer/PRDE06Seite.html

Weblinks

 Commons: Rosenhöhe Darmstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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