Militärflugplatz Sigonella

Militärflugplatz Sigonella
Militärflugplatz Sigonella
BW
Militärflugplatz Sigonella (Sizilien)
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Kenndaten
IATA-Code NSY
ICAO-Code LICZ
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 16 km westlich von Catania
Straße Staatsstraße 417
Basisdaten
Eröffnung 1959
Betreiber Aeronautica Militare, US Navy
Start- und Landebahnen
10R/28L 2462 m × 45 m Asphalt
10L/28R 2442 m × 30 m Asphalt

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Der Militärflugplatz Sigonella liegt etwa 16 km westlich von Catania, Sizilien, auf dem Gebiet der Gemeinde Motta Sant’Anastasia, bei der Ortschaft Sigonella. Der Flugplatz beherbergt einen Stützpunkt der US Navy (NAS Sigonella, The Hub of the Med) und einen Stützpunkt der italienischen Luftwaffe (41°Stormo, Seefernaufklärung).

Inhaltsverzeichnis

Naval Air Station Sigonella

Der im Nordwesten gelegene amerikanische Teil des Flugplatzes umfasst zwei Einrichtungen: Im etwas abseits gelegenen Bereich NAS I befinden sich Stabs- und Verwaltungsgebäude, Schulen, ein Krankenhaus, eine Rundfunkstation und ein Teil der Unterkünfte für Soldaten und ihre Familien. Darüber hinaus gibt es in einiger Entfernung zwei weitere Siedlungen (Mineo und Marinai) mit dazugehörigen sozialen Einrichtungen. NAS II bildet den eigentlichen Militärstützpunkt. Wegen der strategisch sehr günstigen Lage im zentralen Mittelmeer dient er nicht nur der 6. US-Flotte als bedeutende Marinefliegerbasis, sondern den gesamten US-Streitkräften als Transport- und Logistikdrehscheibe für Operationen im Nahen und Mittleren Osten sowie im Indischen Ozean. Neben den P-3C Orion der US Navy wird der Flugplatz vor allem von Transportflugzeugen der US Air Force genutzt. Die Defense Logistics Agency unterhält in der NAS II ein Depot, welches nach Camp Darby das größte US-Nachschubzentrum im Mittelmeer ist. Mehr als 40 weitere militärische US-Einrichtungen gibt es in und um Sigonella, wo insgesamt etwa 4.000 amerikanische Soldaten mit ihren Angehörigen leben.

41º Stormo

Im Nordosten befindet sich der italienische Teil des Militärflugplatzes. Die italienische Luftwaffe unterhält dort ein Seefernaufklärungsgeschwader (41º Stormo), das mit Flugzeugen vom Typ Breguet Atlantic ausgestattet ist, die jedoch unter der operativen Kontrolle der italienischen Marine stehen und gemischte Besatzungen haben. Zu diesem Verband gehört auch ein Wartungs- und Ausbildungszentrum. Als vorgeschobener Stützpunkt dient dem Geschwader der militärische Teil des Flughafens Cagliari, auf dem sich früher ein weiterer italienischer Seefernaufklärungsverband (30º Stormo) befand, dessen Flugzeuge vor wenigen Jahren nach Sigonella verlegt und dann zum Teil außer Dienst gestellt wurden.

Alliance Ground Surveillance

Die NATO wird auf dem Militärflugplatz Sigonella die Main Operating Base für ihr Aufklärungssystem Alliance Ground Surveillance einrichten. Es basiert auf der Drohne Global Hawk. Der erste konkrete Schritt zur Realisierung dieses Projekts erfolgte im Februar 2009

Geschichte

Als Anfang der 1950 Jahre offensichtlich wurde, dass ein weiterer Ausbau der US-Einrichtungen in Ħal-Far auf Malta nicht möglich sein würde, wandte sich die US Navy und die NATO an Italien mit dem Ersuchen, auf Sizilien einen Marinefliegerstützpunkt zu errichten. Im Sommer 1957 stellte die italienische Regierung Land in der Ebene von Catania, unweit des Flughafens Fontanarossa zur Verfügung. Zwei Jahre später konnte in Sigonella der Flugbetrieb aufgenommen werden. Mitte 1959 beschädigte eine Flutwelle etliche Einrichtungen des Stützpunktes. Der Flugbetrieb musste für kurze Zeit nach Fontanarossa verlegt werden. Dort befand sich eine italienische Aufklärungseinheit auf S-2 Tracker, die wenig später nach Sigonella umzog. Für die Indienststellung der Atlanic-Seeaufklärer im Jahr 1972 wurde der italienische Teil des Flugplatzes Sigonella ausgebaut, der dann das ganze 41. Geschwader der italienischen Luftwaffe beherbergte.

1985 kam es auf Sigonella nach der Entführung der Achille Lauro zu einer kritischen Konfrontation zwischen Angehörigen einer amerikanischen Spezialeinheit auf der einen, und Soldaten der italienischen Luftwaffe und der Carabinieri auf der anderen Seite. Beide Seiten beabsichtigten dabei die Festnahme der Entführer, die in ihrem Flugzeug von US-amerikanischen Kampfflugzeugen zur Landung auf dem Stützpunkt gezwungen worden waren. Die Situation entspannte sich erst nach über fünf Stunden, als die US-Einheit sich zurückzog.

Im Dezember 2005 wurde der Stützpunkt von einer weiteren Flutwelle in Mitleidenschaft gezogen. Entsprechende bauliche Sicherungsmaßnahmen haben in der Folge weitere Vorkommnisse dieser Art verhindert.

Bilder

Siehe auch

Weblinks


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