Aeronautica Militare

Aeronautica Militare
Italienische Luftwaffe
Aeronautica Militare
Coat of arms of the Italian Air Force.svg
Wappen der Aeronautica Militare
Aufstellung 1923 als
Regia Aeronautica
Land ItalienItalien Italien
Streitkräfte Italienische Streitkräfte
Typ Teilstreitkraft
Grobgliederung Luftflottenkommando
Unterstützungskommando
Ausbildungskommando
Stärke 42.575 Soldaten (2010)
Hauptsitz des Generalstabes Rom
Spitzname Arma Azzurra
Schutzpatron Schwarze Madonna Loreto
Motto Virtute Siderum Tenus
Leitung
Chef des Luftwaffen-Generalstabs Generalleutnant

Giuseppe Bernardis

Insignien
Kokarde der italienischen Luftstreitkräfte Roundel of the Italian Air Force.svg
LV Italian Air Force roundel.svg

Die italienische Luftwaffe (it. Aeronautica Militare [Italiana]) bildet zusammen mit Heer, Marine und Carabinieri die Streitkräfte Italiens. Sie untersteht dem Generalstab der Luftwaffe (Stato Maggiore Aeronautica – SMA) im Verteidigungsministerium in Rom. Der italienischen Luftwaffe gehören derzeit etwa 44.000 Berufssoldaten und Freiwillige an. Eine Verringerung der Personalstärke ist geplant.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Der dem Generalstab der Streitkräfte untergeordnete Generalstab der Luftwaffe ist in erster Linie für Planungs- und Grundsatzangelegenheiten zuständig. Ihm nachgeordnet sind drei große Kommandobereiche:

  • Luftflottenkommando (Comando della Squadra Aerea – CSA) (Rom-Centocelle)
  • Logistikkommando (Comando Logistico – COMLOG) (Rom-Pratica di Mare)
  • Ausbildungskommando (Comando Scuole dell'Aeronautica Militare – CSAM) (Bari)

Luftflottenkommando

Das Comando della Squadra Aerea führt über vier Unterkommandos fast alle operativen Verbände und damit rund die Hälfte des Militärpersonals der italienischen Luftwaffe. Drei Unterkommandos sind als force provider für die truppendienstliche Führung und die Einsatzbereitschaft der unterstellten Verbände verantwortlich. Die Kampfverbände unterstehen dem Comando delle Forze da Combattimento in Mailand, die Transport- und Unterstützungskräfte dem Comando delle Forze per la Mobilità ed il Supporto in Rom-Centocelle, Objektschutz-, Rettungs- und Spezialeinheiten unterstehen der ebenfalls in Centocelle angesiedelten 1ª Brigata Aerea.

Das Einsatzkommando Comando delle Operazioni Aeree (COA) in Poggio Renatico bei Ferrara ist für die Luftraumüberwachung und die operative Führung von zugeteilten Luftstreitkräften verantwortlich. Diese geht vom Rettungshubschraubereinsatz bis zu Alarmstarts von Abfangjägern („Scrambles“). Permanent unterstehen dem Einsatzkommando COA derzeit nur drei Einsatzführungsgruppen in Poggio Renatico, Poggio Ballone (GR) und Licola (NA) mit insgesamt zwölf weiteren Radar-Einheiten (erhalten RAT 31DL). Darüber hinaus gibt es in Bari ein mobiles Einsatzzentrum, das auch für Auslandseinsätze zur Verfügung steht. Bei den vier Area Control Centers der zivilen italienischen Flugsicherung unterhält das COA Koordinierungsstellen.

Bis 2010 war das COA unter der Bezeichnung Comando delle Forze Aeree (COFA) ein eigenständiges Hauptkommando der italienischen Luftwaffe, dann wurde es im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen in das Luftflottenkommando eingegliedert. Beim COA ist auch das Combined Air Operations Centre 5 (CAOC 5) angesiedelt, der Nachfolger des NATO-Kommandos 5th Allied Tactical Air Force (5 ATAF in Vicenza). Das CAOC 5 ist für Italien und einige südosteuropäische Staaten zuständig.

Eurofighter Typhoon, 4º Stormo
Eine General Dynamics F-16A der italienischen Luftwaffe startbereit auf der Lajes Air Base.
Wappen des 4º Stormo (Grosseto, Eurofighter)
Wappen des 6º Stormo (Ghedi, Tornado)
Wappen des 32º Stormo (Amendola, AM-X, Predator UAV)
Wappen des 36º Stormo (Gioia del Colle, Eurofighter)

Der zentrale operative Verband der italienischen Luftwaffe ist das Geschwader (it. „Stormo“, dt. (Vogel-)Schwarm), das mit einem Regiment beim Heer vergleichbar ist. Größere fliegende Verbände heißen „Luftbrigaden“, von denen es aber nur wenige gibt. Dem Geschwaderkommodore, einem Oberst, unterstehen neben Stabseinheiten und dem Operationszentrum folgende „Gruppen“ (vgl. Bataillon):

  • 1–2 (evtl. 3) fliegende Gruppen, bez. je nach Flugzeugtyp bzw. Einsatzart
  • „Technische Unterstützungsgruppe“ (technische Unterstützung, Wetterdienst, Flugsicherung)
  • „Logistische Unterstützungsgruppe“ (Infrastruktur, Feuerwehr, Gesundheitswesen)
  • „Flugzeugwartungsgruppe“ (Werft; nicht an allen Standorten, nur für jeweils einen Typ)
  • „Verteidigungsgruppe“ (Objektschutz und Flugabwehr, in der Regel mit je 1 Flarakstffl. „Spada“)
  • 1 Staffel mit Verbindungsflugzeugen und ggf. Rettungshubschraubern.

Hierbei sind einige terminologische Besonderheiten von Bedeutung. Die fliegende Gruppe eines deutschen Geschwaders unterteilt sich wie in Italien in Staffeln („Squadriglie“). Bei der deutschen Luftwaffe gibt es heute eine fliegende Gruppe pro Geschwader mit in der Regel zwei fliegenden Staffeln zu je etwa 20 Flugzeugen, die üblicherweise von einem Major befehligt werden. Weil man in Italien 12 bis 18 Flugzeuge nicht in einer Einheit (Staffel) im Rang einer Kompanie zusammenfassen will, stellen dort 12-18 Flugzeuge eine fliegende Gruppe dar, also einen Verband auf Bataillonsebene, der normalerweise von einem Oberstleutnant angeführt wird. Die weitere Untergliederung in „Squadriglie“ (Staffeln) hat nur Verwaltungscharakter und erfolgt vorwiegend aus Traditionsgründen. Dennoch wird „Gruppo“ für gewöhnlich mit „Staffel“ oder auch englisch „Squadron“ übersetzt.

Nachstehend eine Liste der wichtigsten italienischen Militärflugplätze mit den dort stationierten Verbänden und fliegenden Einheiten, den verwendeten Flugzeugtypen und Anmerkungen zu ihren Aufgaben.

Militärflugplatz Geschwader Staffeln Typ Anmerkungen
Amendola 32º Stormo 13, 28, 101 AMX, Predator, Reaper Jagdbomber, Aufklärer, Drohnen
Aviano 31st Fighter Wing 510, 555 F-16C/D Verband der United States Air Forces in Europe
Brindisi - 84 HH-3F Rettungshubschrauber, Teil des 15º Stormo in Cervia
Cagliari-Elmas - - - Stützpunkt für Seefernaufklärung und Lufttransport
Cameri - - Typhoon, Tornado Instandhaltungszentrum
Cervia 15ºStormo 81, 83 HH-3F, AB 212, NH-500E Rettungshubschrauber, Teile in Pratica, Brindisi und Trapani
Decimomannu - - verschiedene Air Weapons Training Installation
Frosinone 72º Stormo 208 NH-500E Hubschrauber-Flugschule
Furbara 17º Stormo - - Spezialeinheit (luftbewegliche Bodentruppen)
Ghedi 6º Stormo 102, 154, 156 Tornado IDS Jagdbomber, Aufklärer
Gioia del Colle 36º Stormo 10, 12 Typhoon Jäger
Grazzanise 9º Stormo 21 AB 212ICO CSAR, Unterstützung Spezialkräfte
Grosseto 4º Stormo 9, 20 Typhoon Jäger
Istrana 51º Stormo 103, 132 AMX Jagdbomber, Aufklärer
Latina 70º Stormo 207 SF-260EA Flugschule
Lecce 61º Stormo 212, 213 (214) MB-339 Flugschule, leichte Jagdbomber
Martina Franca 16º Stormo - - Objektschutzverband (Bodentruppen)
Piacenza 50º Stormo 155 Tornado ECR SEAD
Pisa 46ª Brigata Aerea 2, 50, 98 C-130J, C-27J Lufttransport, Luftbetankung
Pratica di Mare 14º Stormo 8, 71; 85; 311 verschiedene, u.a. KC-767 Tanker, Transport, EloKa, SAR, Flugversuchszentrum
Rivolto 2º Stormo 58, 72, 80; 313 Spada, MB-339 Flugabwehrraketen, Kunstflugstaffel Frecce Tricolori
Rom-Ciampino 31º Stormo 93, 306 u.a. A-319CJ, Falcon 900 Flugbereitschaft
Salto di Quirra - - verschiedene Raketenstartplatz, wehrtechnische Dienststellen
Sigonella 41º Stormo 88 Atlantic, ATR 72MP Seefernaufklärer, US-Stützpunkt
Trapani 37º Stormo 18; 82 F-16ADF, HH-F Jäger, SAR; NAEW&C-Stützpunkt (E-3A)
Verona-Villafranca 3º Stormo - - Einsatzunterstützung (luftbeweglich)
Italienischer Recce-Tornado des 6° Stormo 2008 über Afghanistan

Die italienische Luftwaffe verfügt derzeit noch über insgesamt etwa 75 Tornados, 65 AMX und etwa 80 Aermacchi MB 339, sowie 21 C-130J Hercules II (davon 10 in der verlängerten Version) und 12 C-27J Transportflugzeuge. Aufgrund industriepolitischer Erwägungen wurden in den 1990er Jahren keine F-16C Kampfflugzeuge als Ersatz für die veralteten F-104S „Starfighter“ beschafft, um das Eurofighter-Programm nicht zu gefährden. 2003 wurden von den USA 34 F-16ADF als „Stop-Gap-Fighter“ geleast und 2010 größtenteils zurückgegeben. 121 Eurofighter waren ursprünglich geplant, davon sind 96 fest bestellt und in Auslieferung. Die Bestellung der übrigen Maschinen („Tranche 3B“) ist unwahrscheinlich. Darüber hinaus sollen 24 Maschinen der ersten Tranche verkauft werden. Italien ist im amerikanischen Joint Strike Fighter (JSF) Programm, mit dem es die leichten Jagdbomber vom Typ AMX und die Tornado-Kampfflugzeuge ersetzen möchte. Maschinen dieser beiden Typen erhielten unlängst ein „Midlife-Update“ und sollen noch bis 2025 im Dienst bleiben. Die Jettrainer und leichten Erdkampfflugzeuge vom Typ Aermacchi MB 339 sollen schrittweise von neuen Aermacchi M 346 abgelöst werden. Als neue Standardhubschrauber sind die EH-101 und die AgustaWestland AW139 vorgesehen. Vier neue Tankflugzeuge vom Typ KC-767 wurden als Ersatz für fünf alte Boeing 707T/T erworben. Die Beschaffung von eigenen AWACS-Flugzeugen konnte wegen mangelnder finanzieller Ressourcen bis dato nicht realisiert werden. Auch die vor einigen Jahren außer Dienst gestellten Nike Hercules Flugabwehrraketen der 1ª Brigata Aerea wurden aus diesem Grund nicht durch Patriot-Raketen ersetzt. Italien ist im Raketenprogramm MEADS vertreten.

AMX Ghibli, 51º Stormo

Logistikkommando

Das Comando Logistico (COMLOG) ist für den gesamten technischen, logistischen und Verwaltungsbetrieb in der italienischen Luftwaffe zuständig, sofern er nicht von den Einsatzverbänden selbst durchgeführt wird. Für territoriale Aufgaben unterstehen dem Kommando zwei territoriale Luftstreitkräfteregionen in Mailand (1.) und Bari (3.) sowie eine Dienststelle für Aufgaben in Rom. Daneben unterstehen AEROLOG drei Divisionen:

  • 1. COMLOG-Division: Flugversuchszentrum, Flugmedizin, wissenschaftliche Dienste u. a.
  • 2. COMLOG-Division: Technische Dokumentation, Materialerhaltung Fluggerät, Werften, Depots
  • 3. COMLOG-Division: Technische Dokumentation, Materialerhaltung C-4 Systeme

Ausbildungskommando

Aermacchi M-346

Das Comando delle Scuole in Bari (bis 2007 in Guidonia Montecelio bei Rom) ist für die Rekrutierung, Aus- und Fortbildung des gesamten Personals der italienischen Luftwaffe zuständig. In Guidonia Montecelio befindet sich das zentrale Personalauswahlzentrum der Luftwaffe. Mannschaften werden im Ausbildungszentrum in Tarent ausgebildet. Für technisches Fachpersonal und angehende Unteroffiziere ohne Portepee ist die Unteroffiziersschule in Caserta zuständig, die dort im Areal des königlichen Schlosses untergebracht ist. Bei den überwiegend direkt von zivilen Oberschulen kommenden Anwärtern der höheren Unteroffizierslaufbahn übernimmt die Unteroffiziersschule in Viterbo in Zusammenarbeit mit der Universität Tuscia die Ausbildung, in deren Rahmen ein dreijähriges Bachelor-Studium in Wirtschafts- und Organisationswissenschaften zu absolvieren ist. Angehende Offiziere werden u.a. an der Luftwaffenakademie in Pozzuoli ausgebildet und können später Fortbildungskurse oder die Generalstabslehrgänge an der Führungsakademie der Luftwaffe (Istituto di Scienze Militari Aeronautiche) in Florenz und an der Führungsakademie der Streitkräfte (CASD) in Rom besuchen. Für die fliegerische Ausbildung unterstehen dem Comando delle Scuole auch die Ausbildungsgeschwader (in o. g. Liste aufgeführt) in Latina, Frosinone und Lecce, sowie Ausbildungsstellen in Sheppard (Texas, USA) und Moose Jaw (Kanada). Am Wallfahrtsort Loreto befindet sich ein Fortbildungs- und Fremdsprachenzentrum (Schwarze Madonna von Loreto ist Schutzpatronin der Aeronautica Militare), in Rom eine Sanitätsschule und in Guidonia Montecelio eine Segelflugschule sowie die so genannte Scuola di Aerocooperazione, die Angehörige aller Teilstreitkräfte und anderer Behörden vor allem im Bereich Luft- und Satellitenbildauswertung (IMINT) schult. Dem Kommando in Bari untersteht darüber hinaus auch das sehenswerte militärische Luftfahrtmuseum in Vigna di Valle am Bracciano-See. Dort befindet sich auch das Sportzentrum der Aeronautica Militare mit einer Sportfördergruppe.

In Florenz unterhält das Ausbildungskommando das Militärgymnasium „Giulio Douhet“. Dort können Jugendliche eine auf Luft- und Raumfahrttechnik ausgerichtete gymnasiale Oberstufe absolvieren und Abitur machen. Der Schulbetrieb ist militärisch ausgerichtet und die Schüler haben den Status von Soldaten. Nach Abschluss der Schule können sie wieder ins Zivilleben zurückkehren oder eine militärische Laufbahn einschlagen.

Francesco Baracca mit seiner SPAD S.XIII
Hoheitszeichen der Regia Aeronautica
Fiat G.91T

Geschichte

Das militärische Luftfahrtwesen begann in Italien im Jahr 1884 mit der Aufstellung einer Luftschiff-Einheit beim 3. Pionierregiment des Heeres in Rom. Italien war das erste Land der Welt, das Flugzeuge in einem Krieg zum Einsatz brachte. Am 22. Oktober 1912 flog während des Italienisch-Türkischen Krieges Hauptmann Piazza in Libyen mit einer Blériot XI den ersten „Bombereinsatz“ der militärischen Luftfahrtgeschichte.

Im Ersten Weltkrieg zeichnete sich besonders der Kavallerieoffizier Francesco Baracca aus. Einen großen Einfluss auf die Luftstreitkräfte aller Staaten hatte der Lufwaffenstratege General Giulio Douhet, der erstmals die strategischen Wirkungen von Flächenbombardements beschrieb, welche von der italienischen Fliegertruppe (Corpo Aeronautico Militare) mit ihren großen Caproni-Bombern Ca.3-Ca.5, Ca.36 sowie Ca.42 erstmals geflogen wurden und später im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten im großen Stil umgesetzt wurden.

Die italienische Luftwaffe selbst wurde als eigenständige Teilstreitkraft am 28. März 1923 unter dem Namen Regia Aeronautica (dt. „Königliche Luftwaffe“) gegründet. Im Wesentlichen handelte es sich um die Fusion der Fliegertruppen von Heer und Marine, denen danach eigene fliegende Einheiten verboten wurden. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen machte sich die Luftwaffe dank der Förderung durch das faschistische Regime Benito Mussolinis und der Flugpioniere um Arturo Ferrarin, Francesco De Pinedo, Umberto Nobile und Italo Balbo einen Namen und stellte zahlreiche internationale Rekorde auf.

Im spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zählte die Regia Aeronautica noch zu den technisch fortschrittlicheren. Bei Kriegseintritt 1940 blieb die Technik jedoch hinter der anderer Länder zurück. Erst später konnten die Italiener mit dem Lizenzbau von deutschen Daimler-Benz-Flugmotoren modernere und leistungsfähigere Jagdflugzeuge wie die Macchi MC.202 bauen. Italienische Bomber flogen Langstrecken-Einsätze u. a. bis zum Persischen Golf. Besonders die Torpedoflieger („Aerosiluranti“) konnten trotz schwieriger Umstände der britischen Flotte schweren Schaden zufügen.

Mit der alliierten Invasion in Italien und dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 teilte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs auch die italienische Luftwaffe. Im Süden des Landes kooperierte die Aeronautica Cobelligerante Italiana mit den Alliierten, im Norden blieb die Aviazione Nazionale Repubblicana der faschistischen Italienischen Sozialrepublik mit Deutschland verbündet.

Nach dem Krieg wurde die Luftwaffe mit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 1946 in „Aeronautica Militare“ umbenannt. Ab 1951, mit der Aufhebung der Rüstungsbeschränkungen, wurde die Luftwaffe im Rahmen der NATO wieder aufgerüstet und konnte in den fünfziger Jahren dank amerikanischer Militärhilfe einen recht hohen Einsatzstand erreichen. Die Geschwader der italienischen Luftwaffe wurden zeitweise zu Luftbrigaden („aerobrigate“) umstrukturiert. In diesen Jahren begannen auch italienische Unternehmen wie Aeritalia, Agusta und Aermacchi wieder, die Luftstreitkräfte mit modernem Fluggerät auszustatten, u.a. mit der Fiat G.91, der Aermacchi MB 326 und der Aeritalia G.222. Daneben produzierte man in Lizenz und beteiligte sich an ersten internationalen Projekten wie am Panavia Tornado. Bis in die neunziger Jahre hatte die „Aeronautica Militare“ eine eher territoriale Struktur mit zwei Luftwaffenregionen (1. in Mailand und 3. in Bari) und dazugehörigen „Regional Operations Centers“ (ROC). 1999 erhielt die italienische Luftwaffe schließlich eine moderne, eher nach Funktionen ausgerichtete Struktur.

Wappen

Das Wappen der italienischen Luftwaffe zeigt neben einem gekrönten Adler und einem Spruchband mit der Aufschrift Virtute Siderum Tenus (etwa: „Mit Tapferkeit bis zu den Sternen“) die Embleme der vier im Ersten Weltkrieg erfolgreichsten Staffeln. Mit einer dieser Staffeln, der 87. „Squadriglia“, flog Gabriele D'Annunzio am 9. August 1918 einen legendären Propagandaeinsatz über Wien (Abwurf von 400.000 Flugblättern).

Verweise

Interne Verweise

Weblinks

 Commons: Aeronautica Militare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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