Mech

Mech
Statue von Hans van Bentem in Rotterdam im Stil eines Mech

Der Mech oder Mecha (von griechisch μῆχος mechos) stellt im Bereich der Science Fiction einen allgemeinen Oberbegriff für heute größtenteils noch fiktive, pilotierte Laufroboter und roboterähnliche Maschinen dar, welche zum Beispiel humanoid, insektoid oder auch avianoid aussehen können. In den verschiedenen Fiktionen gibt es diese Maschinen in den unterschiedlichsten Bauformen und Größen – von knapp übermenschlicher (über zwei Meter) bis über 20 Meter Größe.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Geschichte

Buchillustration eines Tripod Walker aus der französischen Ausgabe von Krieg der Welten (1906)
Ein AT-AT (All Terrain Armored Transport) aus Star Wars

Aus dem altgriechischen Wortstamm mechos (für Mittel oder Möglichkeit) entwickelten sich das griechische Wort mechanes (für Hilfsmittel, Werkzeug oder Kriegsmaschine) und das lateinische machina (für Maschine). Von dort aus entwickelte sich u. a. das englische mechanical, das schließlich im japanischen zum Begriff Mecha wurde. Der Mecha (gesprochen Meka, jap. メカ) bezeichnet dort allgemein mechanische Objekte aller Art, von Autos über Maschinen und Schusswaffen bis hin zu Computern. Erst mit der Rückentlehnung ins Englische und der Weiterverbreitung ins Deutsche, die mit der Verbreitung japanischer Popkultur im Westen einherging, erfolgte die Eingrenzung zu der hier dargestellten Bedeutung. Der Begriff Mecha wird allerdings, im Gegensatz zu Mech, heute relativ selten im deutschen Sprachraum verwendet. Hier wurde dieser Begriff vorwiegend durch japanische (Science-Fiction-Mecha-)Animes und Mangas bekannt.

Der Mech ist ursprünglich eine nicht-lizenzierte Portierung, aus der Mecha-Anime-Serie Macross oder dessen US-Fassung Robotech[1] hin zum damals neuentwickelten BattleTech-Universum, welche von den Gründern der ehemaligen Spielefirma FASA eingeführt wurde. Damals „kopierten“ einige Autoren und Mitglieder von und um FASA einige Mecha aus der Mecha-Anime-Serie Macross, benannten diese um und ließen diese Mechs zusätzlich zu einigen Macross-inspirierten Eigenerfindungen in den BattleTech-Romanen und -Spielen auftreten. Die so kopierten Mechs (wie z. B. der Marodeur, Kriegshammer, Schütze, Feuerfalke, Heuschreck, Hornisse, Wespe, Kreuzritter oder Kampfschütze) dürfen heute jedoch aus Urheberrecht-Schutzgründen nicht mehr in neuen Spielen und Romanen vorkommen. Die in Fan-Kreisen sogenannten Unseen kommen daher nur noch in der Crescent Hawk-Spielreihe sowie in den PC-Spielen Mechwarrior 1 und 2 vor. Die Zeichnungen dieser Mechs wurden durch die sogenannten Reseen ersetzt. Das bedeutet, dass für die alten Mechs neue Zeichnungen und Figuren gestaltet wurden, die Namen und die Eigenschaften der Mechs aber beibehalten wurden. Die Unseen tauchen auch in Fanprojekten auf, wie zum Beispiel den inoffiziellen Mechwarrior 4 - Mercenaries Erweiterungen von MekTek (Mekpack Version 2.1 und höher) und NBT (Hardcore). Später wurde dieser Begriff in anderen amerikanischen Roboter-Comic-Serien verwendet und mit der BattleTech-Serie dann auch in Europa und Deutschland verbreitet. Die Begriffe Mech und Mecha werden vorwiegend in Science-Fiction-Kreisen und von Fans dieser fiktiven (Kampf-)Maschinen verwendet.

Diese Maschinen werden in Mecha-Animes häufig als extrem beweglich und oft auch in Nahkämpfen dargestellt. Zudem werden die Mecha dort um einiges freier auch im zivilen Bereich, etwa bei der Polizei oder in der Bauwirtschaft, eingesetzt.[2] Im BattleTech-Universum dominieren dagegen die militärisch genutzten Mechs – die sogenannten BattleMechs – weitgehend.[3]

Abgrenzung

Es gibt – zum großen Teil schon real – kleinere Lauf- und Gehmaschinen, welche jedoch auf Grund ihrer geringen Baugröße keinen (menschlichen) Piloten aufnehmen können und daher auch nicht in die Kategorie Mech oder Mecha einbezogen werden. Und obwohl in einigen Medien diese kleinen Maschinen auch Mecha genannt werden, gehören diese jedoch in die jeweils speziellen Kategorien der Androiden und Laufroboter oder auch allgemein Roboter.

Reale Einsatzgebiete

Der Walking Truck von General Electric

Der Walking Truck (Cybernetic Walking Machine) ist ein vierbeiniger, pilotierter Laufroboter-Prototyp und wurde 1966 von der U.S. Army bei General Electric in Auftrag gegeben, von Ralph S. Mosher entwickelt und im August 1970 an die U.S. Army ausgeliefert. Die Army wollte ein Lastkraftvehikel für die Infanterie, um schwere Lasten über extrem schwieriges Gelände zu befördern. Die U.S. Army stoppte schließlich das Projekt, da sie Transporthubschrauber einsetzte, um schwere Lasten über schwieriges Gelände zu befördern. Der Prototyp steht heute im U.S. Army Transportation Museum in Fort Eustis. 2005 wurde die Idee eines (allerdings unpilotierten) „Maultierroboters“ für die U.S. Army mit dem BigDog wieder aufgegriffen.

Weitere entwickelte Maschinen dieser Gattung sind primär für den zivilen Einsatz oder zu Forschungszwecken entwickelt worden. So zum Beispiel der PlusJack (auch Forest Walking Machine genannt) von dem ehemaligen finnischen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Plustech Oy[4][5] – eine der ersten Gehmaschinen-Prototypen, welche von 1995 bis 1999 (bis zur Übernahme der Firma Timberjack durch John Deere) ständig weiter entwickelt wurde.[6]

Maschinen dieser Art werden vorwiegend in der Wald- und Forstwirtschaft (siehe auch Holzvollernter) und vereinzelt auch im Bauwesen eingesetzt (siehe Schreitbagger). Die Stärken dieser Maschinen liegen in Geländeformen, welche sehr empfindlich auf Rad- und Kettenfahrzeuge reagieren (wie beispielsweise Wälder und Naturschutzgebiete). Für diese Geländeformen sind, neben den ersten entwickelten Prototypen, auch die ersten Serien-Modelle dieser Kategorie im Einsatz, wie etwa die Schreitbagger, welche auch als Mech oder Mecha bezeichnet werden könnten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Macross und Robotech – zwei Mecha-Fernsehserien aus den frühen 1980er Jahren, (inoffiziell) die Urväter der BattleMechs
  2. Patlabor 1 – erster Film einer Mecha-Anime- und Manga-Serie; erschienen im Jahr 1989
  3. BattleTech, Die Welt des 31. Jahrhunderts – Buch vom Heyne-Science-Fiction-Verlag, aus dem Jahr 2002; ISBN 3-453-21366-1
  4. Schreitharvester – Artikel bei Jacobi22: Webdesign und Forsttechnik; Stand: 11. August 2011
  5. Walking technology from Plustech (englisch) – Artikel bei SAE International; Stand: 11. August 2011
  6. Querschnittstechnologien, Synergiepotenziale und andere Trends (PDF,  1,4 MB) – Dokument bei Hessen-IT, vom 17. November 2004; (siehe dort, Seite 57)

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