Max Breunig

Max Breunig

Max Breunig (* 12. November 1888 in einem Vorort von Karlsruhe; † 4. Juli 1961 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler. Er absolvierte zwischen 1910 und 1913 insgesamt neun Länderspiele und schoss dabei ein Tor für die deutsche Nationalelf und dabei in allen neun Einsätzen Kapitän der deutschen Mannschaft. Der als Lehrer ausgebildete Breunig wurde als Trainer mit dem TSV 1860 München Vizemeister.

Der bullige, 1,96 m große Breuning spielte ab 1905 zunächst aushilfsweise, dann mit 16½ Jahren ständig in der ersten Mannschaft des Karlsruher FV, zuerst auf Linksaußen, dann als Verteidiger, bis er von seinem damaligen Trainer William Townley als Mittelläufer eingesetzt wurde. Auf dieser Position galt er als einer der besten in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Auf Vereinsebene gewann Breunig mit dem Karlsruher FV 1910 die deutsche Meisterschaft. Im Finalspiel gegen Holstein Kiel erzielte er in der zweiten Verlängerung per Elfmeter den 1:0-Siegtreffer. Im selben Jahr gewann er mit der süddeutschen Auswahl den Kronprinzenpokal. Zwei Jahre später war er erneut in der siegreichen Auswahl Süddeutschlands vertreten. Im September 1913 wechselte Breunig zum 1. FC Pforzheim.

Die Zeitschrift „Fußball“ schrieb über Breuning nach dem Länderspiel gegen Dänemark im Jahr 1913: „In der Läuferreihe war Breuning der Turm in der Schlach. Er war ohne Überhebung der beste Mann der Deutschen, wenn nicht gar des ganzen Feldes. Ein so erfolgreiches Spiel eines Mittelläufers ist auf deutscher Seite bisher nicht gezeigt worden. Er hielt völlig einen Vergleich mit seinem berühmten Kontrahenten Middelboe aus. Breuning stellte Middelboe in den Schatten.“[1]

Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde seine Spielerkarriere zunächst unterbrochen und durch eine Kriegsverletzung schließlich beendet. Nach dem Krieg war er als Trainer unter anderem bei seinen früheren Vereinen 1. FC Pforzheim und Karlsruher FV tätig, von 1922 bis 1924 trainierte er den FC Basel. Besonders erfolgreich war er als Trainer des TSV 1860 München. 1926/27 zog er mit den Löwen ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ein und scheiterte dort am 1. FC Nürnberg. 1928 wurde er vorübergehend durch den späteren ersten Meistertrainer des FC Bayern München, Richard Dombi, ersetzt.

Nach Breunigs Rückkehr 1930/31 erreichte der TSV 1860 sogar das deutsche Meisterschaftsfinale gegen Hertha BSC. Die Sechziger gingen zwei Mal in Führung, verloren aber durch einen Treffer von Willi Kirsei in der 89. Minute unglücklich. 1932/33 erreichte er erneut die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Der TSV 1860 scheiterte aber im Halbfinale an Schalke 04. Unter seiner Regie spielte der TSV 1860 mit den ansehnlichsten Kombinationsfussball Deutschlands und ihm hat der TSV den Aufstieg vom mittelmäßigen Bezirksligisten (damals höchste Spielklasse) zu einer der besten Mannschaften Deutschlands zu verdanken. Mit dem zweiten Abschied Breunigs verschwanden die Münchner wieder für einige Zeit im Mittelmaß.

Breunig trainierte von 1941 bis 1943 (Bezirksliga Baden) sowie von 1946 bis 1948 (Oberliga Süd bzw. Landesliga Nordbaden) nochmals seinen Heimatverein Karlsruher FV.

Einzelnachweise

  1. zitiert nach 90 Jahre Karlsruher Fußballverein. Karlsruher FV (Hrsg.), Karlsruhe 1981, S. 185

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