Marne (Holstein)

Marne (Holstein)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Marne
Marne (Holstein)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Marne hervorgehoben
53.9592
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Marne-Nordsee
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 4,83 km²
Einwohner:

5.825 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1206 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25709
Vorwahl: 04851
Kfz-Kennzeichen: HEI
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 072
Adresse der Amtsverwaltung: Alter Kirchhof 4/5
25709 Marne
Webpräsenz: www.amt-marne-nordsee.de
Bürgermeister: Hans-Joachim Möller (SPD)
Lage der Stadt Marne im Kreis Dithmarschen
Karte

Marne (plattdeutsch: Marn) ist eine Stadt im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Sie ist ein Unterzentrum und Sitz des Amts Marne-Nordsee.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Marne ist Zentrum der Dithmarscher Südermarsch.

Name

Marne wurde im 12. Jahrhundert als Myrne genannt, im 15. Jahrhundert als Roden Merne und Roden Marre. Im frühen 16. Jahrhundert scheint die Bezeichnung Marne auf, außerdem 1559 Merne. Der Name stammt aus dem Altsächsischen und bedeutet Siedlung am hohen Ufer.[2]

Politik

Rathaus (links) und Kirche im Ortszentrum.

Die Stadtvertretung hat 19 Mitglieder. Sechs davon gehören der CDU an, sechs der Wählervereinigung KWV, fünf der SPD und zwei der FDP.

Wappen

Blasonierung: „In Blau über durchgehender silberner Zinnenmauer mit offenem Tor, darin ein goldenes Fallgitter, der wachsende, golden nimbierte und gekleidete heilige Matthäus, der ein silbernes Beil mit rotem Griff hält, begleitet beidseitig von je einem silbernen Ring.“[3]

Das heutige Wappen, das 1892 von der Provinzregierung bestätigt wurde, rührt vom ältesten bekannten Bildsiegel des Kirchspiels Marne her, das im Abdruck von 1392 überliefert ist. Es zeigt den heiligen Matthäus mit Nimbus und Buch auf Steinen stehend. Die 1892 hinzugefügten Motive Mauer und Ringe symbolisieren die Marschdeiche. In einem zweiten Siegel aus dem 15. Jahrhundert erscheinen nebeneinander die heilige Maria Magdalena und der heilige Matthäus als Patrone der Marner Kirche mit ihren Attributen.

Städtepartnerschaften

Seit dem 28./30. September 1990 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Burg Stargard (Mecklenburg-Vorpommern).

Architektur

Beim Bau des Marner Rathauses wurde das Büsumer Rathaus als Vorbild genommen. Tatsächlich sehen beide Rathäuser sich sehr ähnlich.

Erzählungen zufolge soll es beim Bau der Maria-Magdalenen-Kirche einen Wettstreit mit dem Meldorfer Dom gegeben haben. Demnach war das Marner Gotteshaus zunächst höher als der Meldorfer Dom. Dieser wurde aber daraufhin schlichtweg ein wenig höher errichtet. Als Folge dieses Wettstreites ging der schmale Kirchenturm der Marner Kirche hervor.

Verkehr

Durch Marne verläuft die B 5 zwischen Husum und Brunsbüttel. Marne liegt an der – seit rund dreißig Jahren stillgelegten – Eisenbahnstichstrecke von der Marschbahn (Abzweig bei St. Michaelisdonn) nach Friedrichskoog. Der Abschnitt von Marne bis Friedrichskoog ist komplett zurückgebaut, während die neun Kilometer lange Strecke zwischen Marne und St. Michaelisdonn heute mit einer Fahrrad-Draisine (je nach Wind mit Segelunterstützung) befahren werden kann.

Wirtschaft

Die Brauerei Hintz befindet sich mitten im Ortszentrum.

Die ansässige Lebensmittelindustrie verarbeitet Produkte des fruchtbaren Marschbodens.

Die über die Grenzen Deutschlands hinaus vermarktende Firma Friesenkrone konzentriert sich auf die Herstellung von Heringsspezialitäten. Bekannt ist auch die Brauerei Karl Hintz, welche das Bier (Beugelbuddelbeer) traditionell in Bügelverschlussflaschen abfüllt.

Die Rijk Zwaan Marne AG (ehemalige GZG Marne Saaten AG) züchtet weltweit bekannte Kopfkohlsorten wie Weiß- und Rotkohl.

Kultur und Bildung

Bildungseinrichtungen

In Marne sind alle Schularten vertreten: Grund- und Regionalschule einschließlich Schulkindergarten und betreuter Grundschule, Förderschule und Gymnasium. Daneben gibt es auch eine Volkshochschule.

Karneval

Marne ist ein Karnevalszentrum im ansonsten eher karnevalsfernen Schleswig-Holstein. So finden nicht nur in der Saison diverse Karnevalsveranstaltungen statt, sondern die Kleinstadt beherbergt auch den größten Rosenmontagsumzug des Bundeslandes. So nahmen beispielsweise im Jahr 2008 mehr als 50 Wagen und Gruppen am Rosenmontagsumzug teil, der mehr als 15.000 Besucher anzog.[4] Zwei Tage später veranstaltet die SPD traditionell einen Politischen Aschermittwoch, der im Allgemeinen Politprominenz aus Schleswig-Holstein anzieht.

Sonstiges

Im Sommer findet nahe Marne jährlich das „Dithmarscher Rockfestival“ statt. Dort traten in den letzten Jahren zunehmend bekannte Bands auf, wie zum Beispiel Selig, Revolverheld, One Fine Day oder Torfrock.

Sehenswürdigkeiten

Besonderheit in Marne ist die Maria-Magdalenen-Kirche

Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Marne

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit Marne verbunden

Entwicklung des Stadtgebiets

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl ist zurzeit rückläufig. Zwischen dem 27. Mai 1970 und dem 31. Dezember 2003 pendelte sie zwischen dem niedrigsten Stand von 5383 (27. Mai 1970) und dem Höchststand 6130 (31. März 2001).

Weblinks

 Commons: Marne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Hanswilhelm Haefs: Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig-Holstein, S. 164 (Digitalisat)
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  4. Marne im närrischen Ausnahmezustand und Narrenzug im süßen und sauren Regen. In: Dithmarscher Landeszeitung vom 6. Februar 2008, S. 18–19
  5. Dieter Pust: „… Marne steht mit seinem kleinen Stadttheater als eines der ersten in der Rubrik Theater unserer Provinz. Emmy Ball-Hennings als Schauspielerin in Marne 1906 bis 1908“. In: Dithmarschen. Landeskunde – Kultur – Natur, Heft 2, Juni 2002, S. 53–62

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