Ludwig Galerie Schloss Oberhausen

Ludwig Galerie Schloss Oberhausen
Haupthaus der Ludwig Galerie
Kleines Schloss der Ludwig Galerie
Haupthaus der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen mit Plakaten zur Ausstellung: Gottfried Helnwein „Beautiful Children“

Die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen ist ein Kunstmuseum in Oberhausen. Die Galerie liegt im Kaisergarten fußläufig zum Gasometer und zum CentrO. Zunächst als städtische Galerie gegründet und 1983 als Ludwig Institut für Kunst der DDR spezialisiert, gehört die Ludwig Galerie seit der Neukonzeption im Jahr 1998 zu den international renommierten Ausstellungshäusern im Ruhrgebiet.

Die Architekten Eller und Eller erweiterten 1998 die klassizistische Schlossanlage, die 1808 von dem Münsteraner Baumeister August Reinking für den Grafen Max Friedrich von Westerholt-Gysenberg geplant wurde, um einen Anbau aus Glas und Stahl . Das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig, Namensgeber der Galerie, hatten die neue Ausrichtung des Kulturinstitutes angestoßen. Ihre sehr umfangreiche und über Museen in der ganzen Welt aufgeteilte Sammlung bildet seit dieser Zeit den qualitätvollen und zeit- wie kulturenübergreifenden Grundstock der Kunstausstellungen in der Ludwig Galerie.

Inhaltsverzeichnis

Die Sammlung Ludwig

Die Sammlung Ludwig ist eine der umfassendsten Privatsammlungen, die über das internationale Netz der Ludwig Museen mit Oberhausen verbunden ist, wird hier unter ungewöhnlichen und übergreifenden Themen vorgestellt.

Mit Götter, Helden und Idole 1998; Welt der Gefäße – von der Antike bis Picasso, 2004 oder Living Stones – Die Natur als Künstlerin, 2007 sind solche Ausstellungsprojekte von Besuchern und Presse vielbeachtet durchgeführt worden. Die aktuelle Schau ist dem Gedeckten Tisch gewidmet, in der wertvolle Kunstgegenstände von antiken Gefäßen über mittelalterliche (Altar-)Tische, niederländische Stillleben des 17. Jahrhunderts bis zu aktuellen künstlerischen Positionen vorgestellt werden.


2009 wird die Galerie rund 160 Gemälde und Skulpturen von Künstlern der ehemaligen DDR (u. a. Willi Sitte, Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer) an das Museum der bildenden Künste in Leipzig abgeben. Die Werke gehören zu einem mehr als 600 Positionen umfassenden Konvolut des Sammlers Peter Ludwig und stammt aus der Zeit, als der Sammler 1983 das „Ludwig Institut für Kunst der DDR“ gegründet hatte. Ein zweiter Teil aus rund 500 graphischen Blättern, geht an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. [1]

Die populäre Galerie

Die populäre Galerie dagegen widmet sich der Präsentation von Plakatkunst, Karikatur, Comic, Illustration und Fotografie. Wichtige Positionen wie Gottfried Helnwein und Manfred Deix, aber auch Wilhelm Busch wurden gezeigt. Dem Comic ist mit Tim und Struppi gehuldigt worden, Buchillustrationen, so die Bilder zum Buch Harry Potter von Sabine Wilharm erfreuten ein breites Publikum.

Im Bereich der Fotografie ist die Ludwig Galerie seit vielen Jahren eine renommierte Adresse. Fotografen wie Henri Cartier-Bresson, Peter Lindbergh, Thomas Hoepker oder Jim Rakete (ab Jan. 2009) waren mit umfangreichen Ausstellungen zu Gast. Aber auch themenbezogen wurde das Medium Fotografie in den proportionierten Ausstellungsräumen spannungsreich inszeniert (Der fotografische Blick (2000), Subjektive Fotografie (2003)).

Die Landmarkengalerie

Die Landmarkengalerie beschäftigt sich mit dem Strukturwandel des Ruhrgebiets. Das ehemalige Kohle- und Stahlgebiet wandelt sich zum Dienstleistungszentrum. Landmarken wie Fördertürme, Schornsteine oder Hüttenwerke, die einst das Gesicht des Reviers prägten, verschwinden. Andere wie der Gasometer in Oberhausen, der Förderturm der Zeche Zollverein in Essen oder die Bramme von Richard Serra auf der Essener Schurenbachhalde werden zu neuen Wahrzeichen. Die Ausstellungsprojekte und Outdoorprogramme begleiten diesen Prozess.

Der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen sind weitere Einrichtungen angeschlossen. Die städtische Malschule bindet mit einem umfangreichen und breitgefächerten Programm Kinder und Jugendliche in das Ausstellungsprogramm mit ein. In der Artothek können zu günstigen Konditionen originale Kunstwerke ausgeliehen werden.

Gedenkhalle im Schloss Oberhausen

Bereits seit 1962 wird an diesem Ort dem Holocaust und dem Gräuel gedacht, die die Deutschen während der Diktatur des Nationalsozialismus begingen. Zurzeit im Umbau befindlich, ist die aktualisierte und überarbeitete Dauerausstellung ab 2010 wieder zugänglich. Ein umfangreiches Programm mit Seminaren, Vorträgen und Aktionen flankiert die Präsentation.

Ausstellungen

  • 1998: Andy Warhol: Mythos Mercedes – Der Stern ihrer Sehnsucht
  • 1998: Götter, Helden und Idole
  • 1999: Playboy Cartoon-Klassiker
  • 1999: Kunst setzt Zeichen – Landmarken-Kunst
  • 2000: Wilhelm Busch – Malerei, Zeichnungen und Bildergeschichten
  • 2000: Der fotografische Blick
  • 2001: Die Emscher – Faszination eines ungeliebten Flusses, Fotografien von Thomas Wolf
  • 2001: Sabine Wilharm: Die Bilder zum Buch Harry Potter
  • 2001: Pathos der Sachlichkeit – Die Entdeckung der Schönheit der Industriekultur
  • 2002: Tim und Struppi
  • 2002: China Landscape Fotografien von Wolfgang Volz
  • 2002: China – Tradition und Moderne
  • 2003: Peter Lindbergh: Stories Supermodels
  • 2003: Gerhard Haderer: Unser täglich Wahnsinn
  • 2003: Subjektive Fotografie Otto Steinerts Schüler in Saarbrücken 1948–1959
  • 2004: ManMade Planet Fotografien von Wolfgang Volz
  • 2004: Park-Stadt Oberhausen – Wiedergeburt eines historischen Stadtzentrums moderner Architektur, Fotografien von Thomas Wolf
  • 2004: Günter Grass: Grafik und Skulptur
  • 2004: Welt der Gefäße – Von der Antike bis Picasso
  • 2005: Karl Blossfeldt: Die Wunder der Natur
  • 2005: Gottfried Helnwein: Beautiful Children
  • 2005: leicht und weit - Brücken im Neuen Emschertal, Fotografien von Thomas Wolf
  • 2006: Deutsche Bilder aus der Sammlung Ludwig
  • 2006: Henri Cartier-Bresson: Fotografien und Zeichnungen
  • 2006: Gartenträume – Plakatkunst von Mucha bis Staeck
  • 2007: Living Stones - Die Natur als Künstlerin
  • 2007: Eine Reise ins Heilige Land – Die barocke Großkrippe der Sammlung Ludwig
  • 2007: Napoleon: Genie und Despot
  • 2007: Herzenspein und Nasenschmerz – Wilhelm Busch und die Folgen
  • 2008: Manfred Deix: Deix in the City
  • 2008: Thomas Hoepker:Photographien 1955-2008
  • 2008: Metamorphosen – Europäische Landschaften zwischen Industrie und Natur, Fotografien von Thomas Wolf
  • 2008: Figuren und Ikonen – Grafik von Munch bis Kirchner, von Picasso bis Warhol
  • 2009: Jim Rakete: 1/8 sec. Vertraute Fremde
  • 2009: Burkhard Held: Bergung und zeitgleich Querschläge - Klasse Burkhard Held an der Universität der Künste Berlin
  • 2009: Baselitz, Lüpertz, Penck und Co.- Zeichnerische Positionen aus der Sammlung Ludwig
  • 2010: Der Eros der Nasen - Comics von Ralf König
  • 2010: Zwischen Kappes und Zypressen – Gartenkunst an Emscher und Ruhr
  • 2010: Zu[m] Tisch – Meisterwerke aus der Sammlung Ludwig von der Antike bis Picasso, von Dürer bis Demand
  • 2010: JanoschPanama und andere Welten
  • 2011: Roy LichtensteinPosters and More
  • 2011: Artefakt und Naturwunder – Das Leuchterweibchen der Sammlung Ludwig
  • 2011: Elliott Erwitt Fotografie – I am serious about not being serious

Einzelnachweise

  1. Sammlung Ludwig. Oberhausen gibt DDR-Kunst ab. In: FAZ vom 19. August 2009, abgerufen am 4. Juni 2011

Literatur

  • Sammlung Ludwig in Museen der Welt, hg. von Bernhard Mensch und Peter Pachnicke, Oberhausen 1996
  • Dornröschenschlaf. Kunst und Naturerleben im Schloss und Kaisergarten, hg. von Bernhard Mensch und Peter Pachnicke, Oberhausen 1994
  • Zahlreiche Ausstellungskataloge

Weblinks


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