Lettische Streitkräfte

Lettische Streitkräfte
Flag of Latvia.svg Nationale Streitkräfte Lettlands
Nacionālie bruņotie spēki
Coat of Arms of Latvian National Armed Forces.svg
Führung
Oberbefehlshaber: Valdis Zatlers
Verteidigungsminister: Imants Lieģis
Militärischer Befehlshaber: Raimonds Graube
Sitz des Hauptquartiers: Riga
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 5.000 [1]
Wehrpflicht: Ja
Wehrtauglichkeitsalter: 18 Jahre
Haushalt
Militärbudget: 277,33 Millionen Lats
Anteil am Bruttonationaleinkommen: 1,7% [1]
Geschichte
Gründung: 18. November 1918

Die Lettischen Streitkräfte (lettisch: Nacionālie bruņotie spēki) sind die bewaffneten Streitkräfte der Republik Lettland. Sie unterstehen dem lettischen Verteidigungsministerium.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die Lettischen Streitkräfte bestehen aus den Teilstreitkräften

Geschichte

Erster Weltkrieg: siehe unter: Lettische Schützen

Am 18. November 1918 erklärte Lettland seine Unabhängigkeit und konnte sich mithilfe neu gebildeter Miliztruppen gegen Freikorps unter von der Goltz und Bermont-Avalov und sowjetische Kräfte durchsetzen. 1922 wurde das 1918 entstandene Ministerium für Sicherheit in Kriegsministerium umbenannt. Der Befreiungskrieg endete am 11. August 1920.

Lettland wurde 1940 ohne Gegenwehr von der Sowjetunion besetzt und als Lettische SSR eingegliedert. Während des Zweiten Weltkrieges wurden nach der deutschen Besetzung Lettlands, 1941 lettische Freiwillige aufgerufen, sich dem deutschen Kampf gegen die Sowjetunion anzuschließen. Später unterlagen alle lettischen Männer der Wehrpflicht und dienten in deutschen oder lettischen Verbänden. Der Sammelbegriff für alle im Rahmen der Waffen-SS, Polizei und Luftwaffe aufgestellten lettischen Verbände war Lettische Legion. Insgesamt standen ca. 160.000 Letten während des Krieges in deutschen Diensten.

Siehe auch: Lettische SS-Verbände, 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) und 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2).

1991 gewann Lettland seine Unabhängigkeit als demokratischer Staat zurück. Dänemark, Norwegen, die Vereinigten Staaten und Großbritannien halfen beim Aufbau der lettischen Streitkräfte, deren Strategie zunächst ganz auf die Landesverteidigung ausgerichtet war. Die allgemeine Wehrpflicht führte Lettland 1992 ein. Seit 1994 nahm das Land am NATO-Programm Partnerschaft für den Frieden teil. Im September 1998 bauten die russischen Truppen ihre letzte Militäreinrichtung in Lettland, die Radarstation in Skrunda, ab. Seit 2004 ist Lettland NATO-Mitglied. Das multinationale Korps Nordost der NATO wurde durch die Eingliederung von Brigaden der drei baltischen Staaten verstärkt und heißt jetzt "Baltic Corps".[2]

Mannschaftszahlen und Ausrüstung

Mannschaftzahlen

  • Armee: 4.300
  • Marine: 930
  • Luftwaffe: 270
  • Nationalgarde: zehn Bataillone mit mehr als 11.000 Reservisten

An paramilitärischen Kräften gibt es außerdem die Grenzwache (untersteht dem Innenministerium) mit 3.500 Mitgliedern.

Ausrüstung

  • Armee: keine Kampfpanzer
  • Marine: 12 Patrouillenboote, unter anderem 2 ehemals deutsche Lindau-Klasse-Minenjäger
  • Luftwaffe: keine Kampfflugzeuge
  • keine Nuklearwaffen

Die Luftwaffe betreibt mit den baltischen Nachbarn das Luftraumüberwachungssystem BaltNet. Die Einrichtungen der Marine werden durch Litauen, Lettland und Estland im Rahmen von BALTRON gemeinsam genutzt.

Quellen

  1. a b „Financial and Economic Data Relating to NATO Defence“, Press Release Communique PR/CP(2009)009, NATO Public Diplomacy Division, 19. Februar 2009 (PDF, 128kB)
  2. International Institute for Strategic Studies: The Military Balance. 2002

Weblinks


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