Lech (Vorarlberg)

Lech (Vorarlberg)
Lech
Wappen von Lech
Lech (Vorarlberg) (Österreich)
Lech (Vorarlberg)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bludenz
Kfz-Kennzeichen: BZ
Fläche: 90,01 km²
Koordinaten: 47° 13′ N, 10° 9′ O47.2110.1427777777781444Koordinaten: 47° 12′ 36″ N, 10° 8′ 34″ O
Höhe: 1.444 m ü. A.
Einwohner: 1.571 (30. Sep. 2011)
Bevölkerungsdichte: 17,45 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6764
Vorwahl: 05583
Gemeindekennziffer: 8 01 13
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorf 329
6764 Lech
Website: www.gemeinde.lech.at
Politik
Bürgermeister: Ludwig Muxel
Gemeindevertretung: (2010)
(15 Mitglieder)
Mehrheitswahl
Lage der Gemeinde Lech im Bezirk Bludenz
Bartholomäberg Blons Bludenz Bludesch Brand Bürs Bürserberg Dalaas Fontanella Gaschurn Innerbraz Klösterle Lech Lorüns Ludesch Nenzing Nüziders Raggal Sankt Anton im Montafon Sankt Gallenkirch Sankt Gerold Schruns Silbertal Sonntag Stallehr Thüringen Thüringerberg Tschagguns Vandans VorarlbergLage der Gemeinde Lech (Vorarlberg) im Bezirk Bludenz (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Lech am Arlberg (2006)
Lech am Arlberg (2006)
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Lech am Arlberg, 2003, Blick vom Tannberg Richtung Rüfikopf

Lech ist eine Gemeinde mit 1571 Einwohnern (Stand 30. September 2011) am gleichnamigen Fluss im Bezirk Bludenz in Vorarlberg in Österreich und ist ein international bekannter Wintersportort am Arlberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lech liegt auf 1.444 Metern Höhe im westlichsten Bundesland Österreichs in Vorarlberg. 14,1 % der Fläche sind bewaldet, 58 % der Fläche Alpen. Geografisch und geschichtlich gehört Lech zum Tannberg. Touristisch jedoch wird die Gemeinde zur Region Arlberg gezählt.

Die Gemeinde besteht aus dem Kernort sowie den weiteren Ortschaften Zürs, Zug, Oberlech und Stubenbach.

Bei Lech vereinigen sich die Quellflüsse Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt, zum Lech.

Geschichte

Lech wurde im 13./14. Jahrhundert von eingewanderten Walsern gegründet. Es hieß bis ins 19. Jahrhundert Tannberg, dann setzte sich der aus „Tannberg am Lech“ entstandene Name Lech durch. Die vermutlich im frühen 14. Jahrhundert gebaute Pfarrkirche St. Nikolaus war bis ins 16. Jahrhundert die Pfarrkirche des Gerichtsbezirkes Tannberg, außerdem befand sich das Gerichtsgebäude von Tannberg bis zur Auflösung des Tannberggerichts 1806 in Lech. Der kleine Ort hat sich in den letzten Jahrzehnten zunächst durch den Einfluss des Wintertourismus, in der Folge aber auch vermehrt durch Sommertourismus zu einer blühenden Gemeinde entwickelt.

Im August 2005 wurden große Teile der Ortschaft durch eine Hochwasserkatastrophe verwüstet. Die teils erheblichen Schäden wurden bis zum Beginn der Wintersaison im Dezember 2005 weitestgehend behoben.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Lech (Vorarlberg) zwischen 1971 und 2008
1971 1981 1991 2001 2008

1.223

1.270 1.234 1.466 1.830

Quelle: [1]

Am 30. September 2008 hatten 1.675 Einwohner ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde.

Politik

Im Budgetvoranschlag 2008 sind (ohne Gemeindeimmobiliengesellschaft) 14.309.399 € laufende Einnahmen und laufende Ausgaben mit Zinsendienst von 13.353.191 € vorgesehen. Die Gemeinde hat 2008 einen Schuldenstand von 3.985.100 €, die Immobiliengesellschaft hat 9.400.000 € Schulden. [2]

  • Gemeindevertretung: Die Gemeindevertretung besteht aus 15 Mitgliedern. Die Wahl erfolgte nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl, was bei Walsergemeinden üblich ist. Bei der Gemeindevertretungswahl am 10. April 2005 wurden erstmals Parteienlisten gestellt. Bei der Wahl 2010 wurde wiederum die Mehrheitswahl durchgeführt.
  • Bürgermeister ist Ludwig Muxel.

Gemeindewappen

Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es wurde am 18. Februar 1969 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen: Gespalten durch einen silbernen Wellenpfahl; vorne in Blau eine goldene Sonne, hinten in Rot auf einem schwarzen Dreiberg eine schwarze Tanne. Die Tanne ist das klassische Symbol der Gemeinden des Bregenzerwaldes und ein Bekenntnis zu dieser Region.

Städtepartnerschaften

  • Kampen (Sylt) auf der Insel Sylt im Bundesland Schleswig-Holstein in Deutschland: Gastgeschenk an die nordfriesische Gemeinde war die Gondel der ehemaligen Mohnenfluhbahn, die nun am Kampener Strand aufgestellt ist. Im Gegenzug steht nun in Lech ein Reetgedecktes Bus-Wartehäuschen.
  • Beaver Creek Resort in Colorado USA: Beaver Creek Resort ist das größte US-amerikanische Wintersportgebiet und befindet sich in Privateigentum. Dort befindet sich auch die weltberühmte Weltcupabfahrt "Birds of prey" (Raubvogelpiste).
  • Hakuba in Japan: das Dorf Habuka ist die Geburtsstätte des japanischen Skisports und Austragungsort der alpinen Bewerbe bei der Olympiade 1998 in Nagano.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Nikolaus
Naturschutzgebiet Gipslöcher
Naturschutzgebiet Gipslöcher
  • Pfarrkirche St. Nikolaus: Die Kirche wurde etwa 1390 im gotischen Stil erbaut und 1987 gründlich renoviert. Die ursprünglich romanische Kirche ist noch an verschiedenen Fresken erkennbar – das komplette Kircheninnere wurde 1791 im Landrokoko-Stil umgestaltet. Besonders markant ist der Turm mit 33 Meter Höhe und seinem einzigartigen Zwiebeldach. In der Glockenstube befinden sich sechs Bronzeglocken. Die älteste Glocke stammt aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts.
  • Kästle-Mountain Museum: Im Dezember 2008 wurde in der Bergstation der Rüfikopfbahn das Kästle Mountain Museum eröffnet. Die Dauerausstellung zeigt die Geschichte der Ski-Marke Kästle sowie deren enge Verbindung mit Lech am Arlberg.
  • Huber Hus Museum: Das Museum "Huber-Hus", das 1590 erbaut wurde, lädt die Besucher im Erdgeschoss zunächst ein, bäuerliches Wohnen und Arbeiten zu entdecken, wobei die Küche den historisch ältesten Kern des Hauses bildet. Exponate vom Barock bis zur Gegenwart, stammen von den ursprünglichen Besitzern, der Familie Huber. Besonders wertvoll sind die zahlreichen Exponate in der "Küferwerkstatt", die teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammen. Im Keller des Hauses befindet sich das Archiv der Gemeinde Lech. Im Obergeschoss stehen die renovierten Räume für zweimal jährlich wechselnde Sonderausstellungen zur Verfügung.
  • Naturschutzgebiet Gipslöcher: Oberhalb von Lech befindet sich das Naturschutzgebiet „Gipslöcher“
  • Oper im Schnee: Die Bregenzer Festspiele gastieren immer Ende Jänner in Lech-Zürs. Zu sehen und zu hören gibt es Kostproben aus der Oper, die dann im Sommer auf der Bregenzer Seebühne gespielt wird.

Sport

Das Skigebiet Arlberg umfasst zur Zeit (Stand Saison 2008/2009) 278 km präparierte Skipisten sowie 180 km ausgewiesene Tourenabfahrten. Etwa 63 % der Skipisten können beschneit werden. Insgesamt sind 85 Lifte und Seilbahnen mit einer Beförderungskapazität von 123.600 Personen pro Stunde in Betrieb. Auf Lech und Oberlech (Gebiet Arlberg West) entfallen davon 22 Lifte und Seilbahnen sowie 17 Skipisten und 18 Skirouten.

→ Siehe auch: Liste der Anlagen, Pisten und Routen in Lech (Vorarlberg)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Philosophicum Lech: Seit 1997 findet in Lech alljährlich das Philosophicum Lech statt, eine renommierte interdisziplinäre Tagung, die sich mit philosophischen Themen auseinandersetzt.
  • Der Weiße Ring: Das längste Skirennen der Welt findet in Lech-Zürs über 22 Pistenkilometer und 5.500 Höhenmeter statt. Die Startzahl liegt jährlich bei rund 1.000 Teilnehmern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 253 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 2.956 Beschäftigten und 27 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.163. Tourismus und Fremdenverkehr sind extrem wichtig. In Wintersaison 2004/2005 gab es in Lech 870.593 und im Winter 2006/2007 849.477 Nächtigungen und in der Sommersaison 2005 123.260 sowie im Sommer 2006 117.272 Nächtigungen.

Lech ist Ziel zahlreicher Wintersportler, darunter auch seit längerem der Niederländischen Königsfamilie. Zahlreiche Hotels von der Touristenklasse bis zur Luxusklasse bieten dem Gast eine große Auswahl.

Mit Stand Dezember 2007 gilt Lech (bezogen auf den Durchschnitt 2002 bis 2006) als die Gemeinde Österreichs mit der höchsten Finanzkraft pro Kopf (5.372 €).[3]

Verkehr

Reetgedecktes Bus-Wartehäuschen, 2007

Erreichbar ist Lech vom Klostertal aus über eine nicht ganz wintersichere ehemalige Bundesstraße – die Lechtalstraße mit der Flexen-Galerie – so dass es in den Wintermonaten immer wieder passiert, dass der Ort einige Zeit von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Im Sommer kann Lech auch von der anderen Seite von Warth aus erreicht werden. Auf diesem Straßenabschnitt ist die Lechtalstraße im Winter allerdings wegen Lawinengefahr durchgängig gesperrt. Ein Ortsbus verbindet die Ortsteile miteinander.

Vom Flughafen Zürich besteht im Winter ein Linienverkehr mit dem "Arlberg Express", die Fahrtdauer beträgt ca. drei Stunden.

Bildung

Am Ort gibt es eine Hauptschule mit 75 und eine Volksschule mit 74 Schülern (Stand Januar 2005) sowie einen Kindergarten.

Sonstiges

Stammgäste bekommen von der Gemeinde nach 10, 15, 25, 35, 45 und 55 aufeinanderfolgenden Jahren mit Aufenthalten von mindestens sieben aufeinanderfolgenden Übernachtungen jeweils eine Ehrennadel verliehen.

Weblinks

 Commons: Lech am Arlberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung 1869–2001 der Statistik Austria (PDF)
  2. Alle Zahlen aus dem Protokoll der 24. Sitzung der Gemeindevertretung Lech
  3. Überblick über den Gemeindefinanzbericht 2007 der Kommunalkredit

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