Landkreis Ohlau

Landkreis Ohlau
Landkreis Ohlau, 1905

Der preußisch-deutsche Landkreis Ohlau in Schlesien bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1932 und von 1933 bis 1945. Er umfasste am 1. Januar 1945:

  • die Stadt Ohlau
  • sowie 85 weitere Gemeinden,
  • und 1 Gutsbezirk (Forsten).

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen / Deutscher Bund

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörte mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 der Kreis Ohlau in der preußischen Provinz Schlesien weiterhin zum Regierungsbezirk Breslau. Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Stadt Ohlau. Das Landratsamt war in Ohlau.

Die endgültige Abgrenzung des Kreisgebietes erfolgte am 1. Januar 1818. Danach wurden 5 Dörfer aus dem Landkreis Breslau in den Kreis Ohlau eingegliedert.

Norddeutscher Bund / Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Am 1. April 1928 wurde die Stadtgemeinde Hundsfeld mit Teilen des Gutsbezirks Hundsfeld aus dem Kreis Ohlau in den Stadtkreis Breslau eingegliedert.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Ohlau entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Zum 1. Oktober 1932 verlor der Kreis Ohlau durch Zusammenschluss mit dem Landkreis Brieg zum neuen Landkreis Brieg seine Selbstständigkeit. Hintergrund hierfür waren Notverordnungen des Reichspräsidenten über Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst, wonach unter anderem eine Reihe von Kreisen aufgelöst werden sollten.

Zum 1. Oktober 1933 wurde der Kreis Ohlau in den alten Grenzen wieder errichtet. Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Ohlau entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Zum 18. Januar 1941 wurde die erst am 1. April 1938 vereinigte Provinz Schlesien wieder aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.

Kommunalverfassung

Der Kreis Ohlau gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Ohlau, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

1936/1937 wurden im Kreis einige Ortsnamen eingedeutscht. Das waren meist lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:

  • Goy: Göllnerhain,
  • Graduschwitz: Grasau,
  • Groß Dupine: Groß Eichau,
  • Jankau: Grünaue,
  • Kontschwitz: Hohenlinde (Schlesien),
  • Laskowitz: Markstädt,
  • Quosnitz: Quosdorf,
  • Radlowitz: Radwaldau,
  • Raduschkowitz: Freudenfeld,
  • Schwoika: Silingental,
  • Stannowitz: Eisfeld (Schlesien),
  • Trattaschine: Hirschaue.

Persönlichkeiten

Weblinks


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