Khao-Yai-Nationalpark

Khao-Yai-Nationalpark
Nationalpark Khao Yai
Khao-Yai-Nationalpark (Thailand)
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Lage: Nakhon Ratchasima, Thailand
Nächste Stadt: Nakhon Ratchasima
Fläche: 2172 km²
Gründung: 8. September 1962
Besucher: 827.139 (Stand Okt. 2011[1])
Adresse: P.O.Box 9, Amphoe Pak Chong, Nakhorn Ratchasima, Thailand 30130
Haeo Suwat-Wasserfall
Haeo Suwat-Wasserfall
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Der Khao-Yai-Nationalpark (Thai: อุทยานแห่งชาติเขาใหญ่) ist ein Nationalpark in Thailand. Er war der erste Nationalpark in Thailand und wurde am 8. September 1962 eröffnet. Seit dem 14. Juli 2005 steht der „Waldkomplex der Dong-Phaya-Yen-Bergkette mit dem Khao-Yai-Nationalpark“ auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Landschaft im Khao-Yai-Nationalpark

Maßgeblich beteiligt an der Einrichtung dieses ersten Nationalparks war Boonsong Lekakun (* 15. Dezember 1907 in Songkhla, Süd-Thailand, † 9. Februar 1992 in Bangkok), einer der Gründer des Wildlife Fund Thailand und seinerzeit bekanntester Naturschützer des Landes. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Jäger mit modernen Waffen die Population von Tigern undKrokodilen in Thailand nahezu ausrotteten und immer mehr Teakbäume in den Dschungelgebieten Thailands ohne Aufforstung abgeholzt wurden, wurde Boonsong aktiv. Er brauchte fast zehn Jahre, um seine Idee eines Naturschutzgebiets bei der Regierung durchzusetzen, indem er Hunderte von Briefen schrieb, Artikel in Magazinen verfasste, wissenschaftliche Zeitschriften übersetzte und sogar einen regelmäßigen Sendeplatz im Radioprogramm innehatte. Erst Premierminister Sarit Thanarat schenkte ihm Gehör, nachdem er mit Dr. Boonsong im Helikopter über das Dong Phaya Yen Gebirge geflogen war und die zerstörten Waldgebiete gesehen hatte. So wurde im Jahre 1962 der National Park Act, das Nationalpark-Gesetz erlassen. Seitdem gibt es insgesamt 138 entsprechend geschützte Gebiete (2003).

Lage und Topographie

Das Kronendach überragender Baum im Nationalpark

Der Khao-Yai-Nationalpark liegt mit seiner größten Fläche in der Provinz Nakhon Ratchasima (Khorat), Teile liegen aber auch in den benachbarten Provinzen Saraburi, Prachinburi und Nakhon Nayok. Er ist mit 1.355.396 Rai (etwa 2.172 km²) Ausdehnung der drittgrößte Park des Landes.

Der Park zeigt verschiedene Landschaftstypen, wie immergrüne Trocken-, Regen- und Nebelwälder sowie Graslandschaften mit über 2.000 verschiedenen Spezies der Pflanzenwelt. Die höchsten Erhebungen sind der Khao Rom mit 1.351 Meter, Khao Lam mit 1.326 Meter und der Khao Keaw mit 1.292 Meter, während der größte Teil des Parks von einem Sandstein-Plateau mit Höhen zwischen 600 Meter und 1.000 Meter gebildet wird. Daneben ist hier das Quellgebiet von fünf Flüssen: dem Nakhon Nayok im Süden, dem Lam Takhong, dem Praploeng im Norden, dem Prachin Buri und dem Muak Lek.

Adresse der Parkverwaltung: Amphoe Pak Chong, Provinz Nakhon Ratchasima 30130

Weltnaturerbestätte

Der Kaho Yai-Nationalpark zählt mit vier weiteren Schutzgebieten seit 2005 zum Weltnaturerbe Dong-Phaya-Yen und Khao-Yai-Waldkomplex der UNESCO. Die gesamte geschützte Fläche beträgt 6155 Quadratkilometer (615.500 ha).

  • Khao-Yai-Nationalpark: 216800 ha
  • Thap-Lan-Nationalpark: 223600 ha
  • Pang-Sida-Nationalpark: 84400 ha
  • Dong-Yai-Wildreservat: 31300 ha

Klima

Infolge der etwas höheren Lage ändern sich die Temperaturen über das Jahr gesehen etwas stärker als im übrigen Thailand. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 23 °C. Die mittlere jährliche Regenmenge beträgt etwa 3.000 mm.

Das Klima ist tropisch-monsunal mit drei Jahreszeiten: die Regenzeit währt zwischen Mai und Oktober und speist die Wasserfälle zu erstaunlicher Größe, die kühle Jahreszeit dauert von November bis Februar (etwa 22 °C Tages- und 10 °C Nachttemperatur) sowie die heiße Jahreszeit von März bis April mit Temperaturen bis zu 35 °C.

Flora und Fauna

Flora

Die Vegetation des Nationalparks ist in fünf Kategorien unterteilt:[2]

Diese Wälder befinden sich am Nordhang des Parks, auf einer Höhe zwischen 400-600 Metern. Dort findet man folgende Baumarten:
Diese Waldart befindet sich im Osten des Parks in den Provinzen Nakhon Ratchasima und Prachin Buri, in einer Höhenlage zwischen 100-200 Metern. Hier findet man z. B.:
Der tropische Regenwald, der sich in der Höhenlage zwischen 400 und 1000 Metern befindet, bedeckt die Hauptfläche des Parks. Hier findet man u. A.:
  • Die vom aussterben bedrohten Bäume Dipterocarpus dyeri[6], Dipterocarpus baudii[7] und Dipterocarpus gracilis[8]
  • Neolamarckia cadamba oder auch Anthocephalus cadamba aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae)
  • Dendrocalamus longispathus aus der Gattung der Dendrocalamus
  • Freycinetia sp. aus der Gattung der Freycinetia
  • Stenochlaena palustris aus der Familie der Rippenfarngewächse
Ab einer Höhe von 1000 Metern ändert sich die Vegetation merklich, die Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae) lassen hier stark nach, diese werden durch Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermae), dieses sind z. B.:
  • Oleanderblättrige Steineiben (Podocarpus neriifolius)
  • Podocarpus imbricatus
  • Dacrydium elatum aus der Gattung der Harzeiben (Dacrydium)

Fauna

Ein Asiatischer Elefant auf einer Straße im Nationalpark

Insgesamt 72 verschiedene Säugetier-Arten kommen in Khao Yai vor. Zusammen mit drei benachbarten Nationalparks, die alle zur Welterbestätte der Unesco zählen, beherbergt der Reservatskompex 112 Säugetierarten. Der Park ist insbesondere ein Refugium für große Säuger, wie der Asiatische Elefant und Indochinesische Tiger, die in vielen Teilen Südostasiens bereits ausgerottet sind. Auch seltenen Wildrindern bietet der Park noch eine Heimat. So leben etwa 150 Gaure und etwa zehn Exemplare der seltenen Bantengs im Park. Gelegentlich gibt es auch unbestätigte Berichte über Vorkommen des Wilden Wasserbüffel. Der Gesamtbestand der Elefanten wird auf rund 300 Tiere geschätzt. Weitere große Pflanzenfresser sind der Sambarhirsch und Waldziegenantilopen. Unter den zahlreichen Raubtierarten sind der Leopard, Nebelparder, Marmorkatze, Bengalkatze (Prionailurus bengalensis), Asiatischer Wildhund, Binturong, Indische Fischotter, Kragenbär und Malaienbär hervorzuheben. Die Affen sind durch Javaneraffen, Schweinsaffe, Bärenmakak, Haubenlangur und zwei Gibbonarten (Weißhandgibbon und der seltene Kappengibbon) vertreten. Vogelliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn über 390 verschiedene Arten können in den vier Nationalparks der Welterbestätte beobachtet werden. 358 davon kommen allein im Khao-Yai-Nationalpark vor. Im benachbarten Pang-Sida-Nationalpark, der zur Welterbestätte zählt, wurde das seltene Siam-Krokodil wieder entdeckt[9]. In einer Höhle am Rande des Parks leben etwa eine Million Fledermäuse, die sich von Insekten ernähren.

Sehenswertes

Der Schrein Chao Phor Khor Yai liegt an der Thanarat Road km 24 und bildet einen Ort zur Verehrung für die Gläubigen.

Von den zahlreichen Wasserfällen im Khao Yai sind zu nennen:

  • Haeo Narok-Wasserfall: im Norden des Nationalparks, mit 80 m Fallhöhe ein spektakulärer Anblick, besonders in den Monaten der Regenzeit (Mai bis Oktober).
  • Namtok Sarika-Wasserfall: mit einem Badesee am Fuß in der Provinz Nakhon Nayok gelegen, der von thailändischen Touristen geschätzt wird.
  • Haeo Suwat-Wasserfall: am Ende der Thanarat Road, 20 Meter hoher Wasserfall am Oberlauf des Lam Takhong mit üppiger Pflanzenwelt (Orchideen blühen von März bis Mai), der Badesee kann während starkem Regen gefährlich sein.
  • Khong Kaeo-Stromschnelle: ein kleinerer Wasserfall am Lam Takhong, etwa 100 Meter von der Parkverwaltung entfernt an der Grenze der Provinzen Nakhon Nayok und Nakhon ratchasima gelegen.
Sambarhirsch im Nationalpark

Erwähnenswert

Die Anzahl der Parkbesucher ist in den letzten Jahren angestiegen. Waren es im Jahre 1966 noch ca. 41.000 Besucher, so waren es 1996 bereits über eine Million. Die meisten Besucher sind Tagestouristen aus den Provinzen der Umgebung bis hin nach Bangkok aber auch aus dem Isaan, die sich auf den über 50 ausgeschilderten Pfaden den Park erwandern können.

Einzelnachweise

  1. dnp.go.th, abgerufen am 5. Juli 2011
  2. a b c d e f Vegetation im Khao Yai Nationalpark (englisch, abgerufen am 13. November 2011)
  3. Datenblatt Gr. Dornenbambus
  4. IUCN Liste Vatica cinerea
  5. IUCN Liste Hopea odorata
  6. IUCN Liste Dipterocarpus dyeri
  7. IUCN Liste Dipterocarpus baudii
  8. IUCN Liste Dipterocarpus gracilis
  9. United Nations Environment Programme-World Conservation Monitoring Centre: Dong Phayayan Khao-Yai Forest Complex, Thailand. Reviewed and approved Mark McGinley online

Weblinks

 Commons: Khao-Yai-Nationalpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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