Kefermarkt

Kefermarkt
Kefermarkt
Wappen von Kefermarkt
Kefermarkt (Österreich)
Kefermarkt
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt
Kfz-Kennzeichen: FR
Fläche: 27,8 km²
Koordinaten: 48° 27′ N, 14° 32′ O48.44305555555614.538333333333516Koordinaten: 48° 26′ 35″ N, 14° 32′ 18″ O
Höhe: 516 m ü. A.
Einwohner: 2.090 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4292
Vorwahl: 07947
Gemeindekennziffer: 4 06 07
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Oberer Markt 15
4292 Kefermarkt
Website: www.kefermarkt.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Leonhardsberger (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)
10 SPÖ, 14 ÖVP,
1 Parteiunabhängige Initiative Kefermarkt
Lage der Marktgemeinde Kefermarkt im Bezirk Freistadt
Bad Zell Freistadt Grünbach Gutau Hagenberg im Mühlkreis Hirschbach im Mühlkreis Kaltenberg Kefermarkt Königswiesen Lasberg Leopoldschlag Liebenau Neumarkt im Mühlkreis Pierbach Pregarten Rainbach im Mühlkreis Sandl Sankt Leonhard bei Freistadt Sankt Oswald bei Freistadt Schönau im Mühlkreis Tragwein Unterweißenbach Unterweitersdorf Waldburg Wartberg ob der Aist Weitersfelden Windhaag bei Freistadt OberösterreichLage der Gemeinde Kefermarkt im Bezirk Freistadt (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ortsansicht
Ortsansicht
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Kefermarkt ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2090 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Kefermarkt liegt auf 516 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,4 km und von West nach Ost 8,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 27,8 km². 7,6 % der Fläche sind bewaldet und 18,5 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile

  • Albingdorf
  • Neudörfl
  • Dörfl
  • Freidorf
  • Galgenau
  • Harterleiten
  • Lehen
  • Lest
  • Miesenberg
  • Oberer Markt
  • Pernau
  • Unterer Markt
  • Wagrein
  • Weinberg
  • Wittinghof
  • Kirchenfeld

Nachbargemeinden

Freistadt
Neumarkt Nachbargemeinden Lasberg
Neumarkt Pregarten Gutau

Geschichte

Im 12. Jahrhundert gehörte das Gebiet und die Herrschaft von Weinberg zur Herrschaft Freistadt. Später wurde es von Freistadt losgelöst und die ersten Inhaber des landesfürstlichen Lehens waren die Piper von den Weinperge. Ab 1369 ist das Geschlecht der Zelkinger der Besitzer des Lehens. Im späten 15. Jahrhundert wurde von Christoph von Zelking die Herrschaft vergrößert, eine Kirche in Kefermarkt gebaut und das Dorf am 17. September 1479 zum Markt erhoben. Vor diesem Zeitpunkt wurde Kefermarkt als Dorf am Weinperg oder Chefferndorf bezeichnet, mit der Urkunde wurde der heutige Name angenommen. Durch diese Markterhebung durfte Kefermarkt alljährlich am 3. August einen Jahrmarkt abhalten.

Die älteste Beschreibung des Marktes ist aus dem Jahr 1526 erhalten, damals umfasste der Ort 15 Häuser. Die Zahl der Häuser stieg bis 1626 auf 27 an. Die Siedlung ist seit jeher eng mit Schloss Weinberg verbunden.

Im Zuge der Gegenreformation und des oberösterreichischen Bauernkriegs im Jahr 1626 musste der Protestantische Wilhelm vom Zelking Schloss Weinberg verlassen und zog sich auf seine Burg in Zelking-Matzleinsdorf (Niederösterreich) zurück. Dessen Vetter Christoph von Thürheim zu Bibrachzell kaufte Schloss Weinberg um 210.000 Gulden und 1200 Reichstaler. Im Jahr 1961 starb mit Ludwig Goswin von Thürheim das Geschlecht der Thürheimer aus.

Mit dem Bau der Summerauer Bahn erhielt Kefermarkt einen Bahnanschluss. Seit dem 20. Dezember 1873 ist Kefermarkt mit der Landeshauptstadt Linz eisenbahnmäßig verbunden. Der Bahnhof, der heute von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben wird, befindet sich auf Grund der geografischen Gegebenheiten, südlich des Marktzentrums in der Talsenke.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 war Kefermarkt in der sowjetischen Besatzungszone, die bis 1955 bestand.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[1]
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 1.441   1951 1.697
1880 1.527   1961 1.721
1890 1.481   1971 1.798
1900 1.506   1981 1.738
1910 1.604   1991 1.950
1923 1.659   2001 2.056
1934 1.642   2008 2.094
1939 1.614

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1441 Menschen. Seit 1981 wächst die Bevölkerung schneller als zuvor und erreichte 2001 mit 2056 Menschen den bisher höchsten Stand bei einer Volkszählung. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1950 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2056, was einem Anstieg von 5,4 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2094 Einwohner.[1]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 16,2 %; 20,7 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,7 %.[2]

Von den 1630 Bewohnern Kefermarkts, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 4,5 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 9 % hatten eine Matura absolviert, 49 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 37,4 % aller Kefermarkter hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Kefermarkt sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 96,9 % der Kefermarkter gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,5 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,3 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Kefermarkter mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 2 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,1 % der Kefermarkter Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,2 % eine aus Deutschland und 1,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 3,8 % der Kefermarkter in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]

Politik

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen die drittstärkste Partei, trat 2003 nicht an. 2003 wurde die ÖVP mit 52,2 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit. Die Bürgerliste PIK schaffte es in den Gemeinderat.[4] Im Jahr 2009 behielt die ÖVP die absolute Mehrheit, die Bürgerliste PIK wurde von zwei auf ein Mandat halbiert.[5]

Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 86,7 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im Gemeinderat Verän-
derung
ÖVP 54,0 % +1,8 % 14 +1
SPÖ 40,4 % +0,8% 10 0
Bürgerliste Parteiunabhängige Initiative Kefermarkt 5,7 % -2,6 % 1 -1

Bürgermeister der Gemeinde ist Herbert Leonhardsberger von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.

Die nächste Gemeinderatswahl wird 2015 abgehalten.

Wappen

Wappen Kefermarkt

Das Gemeindewappen zeigt einen rot-weiß-roten Bindenschild, der auf die ehemalige landesfürstliche Lehens-Herrschaft Weinberg hinweist. Oben und unten (jeweils in rot) ist je eine silberne, gold besamte heraldische Rose mit grünen Kelchblättern. Die Bedeutung der Rose ist ungeklärt.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben ist nicht bekannt. Obwohl der Ort 1479 zum Markt erhoben wurde, zeigt das aktuelle Wappen eine Darstellung aus dem 18. Jahrhundert.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Weinberg

Hauptartikel: Schloss Weinberg

Das Schloss Weinberg ist ein wehrartiger Schlossbau, der im 16. und 17. Jahrhundert (Spätrenaissance) entstand. Zu Kriegsende 1945 ging die wertvolle Schlosseinrichtung verloren. Heute beherbergt das Schloss ein Landesbildungszentrum.

Kefermarkter Flügelaltar

Hauptartikel: Kefermarkter Flügelaltar

Der Kefermarkter Flügelaltar der Pfarrkirche von Kefermarkt zählt zu den Hauptwerken der Gotik im deutschsprachigen Raum. Er wurde zwischen 1490 bis 1497 von einem namentlich nicht mehr bekannten Bildschnitzer, dem sogenannten Meister des Kefermarkter Altars geschaffen. Mit einer Höhe von über 13 Metern ist das Werk einer der größten erhaltenen Schnitzaltäre der deutschen Spätgotik. Adalbert Stifter leitete in den Jahren 1852 bis 1855 in seiner Funktion als Schulrat die erste Restaurierung des Altars.

Museen

Pendellehrpfad: Auf dem rund einen Kilometer langen Wanderweg können mittels Pendel oder Rute die Orte der Kraft (Wasseradern usw.) eruiert und gemutet werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Kefermarkt

Kefermarkt liegt an der Summerauerbahn, es gibt Direktverbindungen nach Linz, Salzburg und České Budějovice. Weiters bestehen Busverbindungen in andere Orte des Bezirkes Freistadt, sowie nach Linz. Die Mühlviertler Straße (B310) führt im Bereich Pernau-Lest-Galgenau durch das Gemeindegebiet.

Öffentliche Einrichtungen und Bildung

Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei. Weiters gibt es einen Allgemeinmediziner in der Gemeinde.

Im Gemeindegebiet existiert die Freiwillige Feuerwehr Kefermarkt, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt.

Persönlichkeiten

  • Elfriede Österle (* 1950): Künstlerin
  • Franz Kurz (1771–1843): Musiker, Historiker, Augustiner-Chorherr in St. Florian

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
  2. a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
  3. Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
  4. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Kefermarkt (abgerufen am 28. Oktober 2008)
  5. http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=40607
  6. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Kefermarkt (abgerufen am 28. Oktober 2008)

Literatur

Weblinks

 Commons: Kefermarkt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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