Heinz Heckhausen

Heinz Heckhausen

Heinz Heckhausen (* 24. März 1926 in Wuppertal-Barmen; † 30. Oktober 1988) war ein deutscher Psychologe, der sich mit den Prozessen von Handlungsmotivation auseinandergesetzt hat.

Heckhausen wurde als Sohn des Textilkaufmanns Max Heckhausen geboren und studierte von 1947 bis 1954 als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Psychologie an der Universität Münster. Von 1953 bis 1962 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Münster. Er habilitierte sich 1962. Von 1964 bis 1982 war er Professor für Psychologie an der Universität Bochum. Von 1980 bis 1982 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 1981 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oslo. Von 1985 bis 1987 war er Vorsitzender des Deutschen Wissenschaftsrates.

Sein besonderes Interesse galt der Leistungsmotivation und deren Entwicklung im Kindesalter. Sein Erweitertes Kognitives Motivationsmodell war sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Anwendung in Schule und Arbeitswelt einflussreich. In der letzten Phase seines Lebens wandte er sich angeregt von Julius Kuhl dem Thema Volition zu und erforschte geleitet durch sein Rubikonmodell der Handlungsphasen den Wechsel von Motivation zu Volition. Diese Arbeiten wurden nach seinem frühen Tod von seinem Schüler Peter Gollwitzer fortgeführt und wurden mittlerweile von vielen Motivationsforschern aufgegriffen. Großen Einfluss auf Forschung und Lehre hat sein Buch „Motivation und Handeln“ (1980, 1989) ausgeübt, das seine Tochter Jutta Heckhausen (* 1957; Professorin an der Universität Irvine, Kalifornien, USA) unter Mitarbeit der früheren Mitarbeiter Heinz Heckhausens 2005 neu heraus brachte.

Heckhausen leitete ab 1982 das Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München, an dessen Gründung er neben Franz Emanuel Weinert beteiligt war.

Schriften

  • 1967 The Anatomy of achievement motivation. Academic Press, New York
  • 1974 Motivationsforschung. Band 2. Leistung und Chancengleichheit. (Hrsg.) Göttingen: Verlag für Psychologie.
  • 1980 Motivationsforschung. Band 9. Fähigkeit und Motivation in erwartungswidriger Schulleistung. (Hrsg.) Göttingen: Verlag für Psychologie
  • 1980 Motivation und Handeln. Lehrbuch der Motivationspsychologie. Springer, Berlin ISBN 3540098119 (weit. Auflagen 1985 bis 2010), 4., überarb. und erw. Aufl. von Jutta Heckhausen, Springer, Berlin & Heidelberg 2010 ISBN 978-3-642-12692-5
  • 1987 mit P. M. Gollwitzer & F. E. Weinert (Hrsg.): Jenseits des Rubikon. Der Wille in den Humanwissenschaften. Springer, Berlin ISBN 3540173730 oder ISBN 0387173730

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