Wissenschaftsrat

Wissenschaftsrat
Sonderbriefmake zum 50-jährigen Jubiläum des Wissenschaftsrates

Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. Er wurde am 5. September 1957 gegründet und berät Bund und Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Seine Beratungsfunktion erfüllt der Wissenschaftsrat hauptsächlich durch die Erarbeitung von Empfehlungen, die auch veröffentlicht werden. Diese Empfehlungen können sowohl einzelne wissenschaftliche Institutionen (Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) als auch übergreifende Fragestellungen des Wissenschaftssystems (zum Beispiel Hochschulzugang, Lehrerbildung, Hochschulmedizin) betreffen.

Daneben hat der Wissenschaftsrat im Laufe der Zeit eine Reihe von Einzelaufgaben übernommen:

Bisherige Vorsitzende
Name Jahr
von bis
Helmut Coing 1958 1961
Ludwig Raiser 1961 1965
Hans Leussink 1965 1969
Reimar Lüst 1969 1972
Theodor Heidhues 1972 1976
Wilhelm A. Kewenig 1976 1979
Andreas Heldrich 1979 1982
Hans-Jürgen Engell 1982 1985
Heinz Heckhausen 1985 1987
Kurt Kochsiek 1987 1989
Dieter Simon 1989 1993
Gerhard Neuweiler 1993 1994
Karl-Heinz Hoffmann 1994 1996
Dagmar Schipanski 1996 1998
Winfried Schulze 1998 2001
Karl Max Einhäupl 2001 2006
Peter Strohschneider 2006 2011
Wolfgang Marquardt 2011 heute

Trägerschaft

Träger des Gremiums sind die Regierungen des Bundes und der sechzehn Länder. Die Vollversammlung des Wissenschaftsrats besteht aus zwei gleichberechtigten Kommissionen: der Wissenschaftlichen Kommission mit Wissenschaftlern und Repräsentanten des öffentlichen Lebens und der Verwaltungskommission mit Vertretern von Bund und Ländern. Beratungen des Wissenschaftsrates finden vierteljährlich statt.

Die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats ist in Köln. Vorsitzender des Wissenschaftsrats ist seit Januar 2011 der Prozesstechniker Wolfgang Marquardt. Zu den Plagiatsvorwürfen gegen Karl Theodor zu Guttenberg äußerte Professor Marquardt in einer Presseverlautbarung des Wissenschaftsrats seine Besorgnis bezüglich der künftigen gesellschaftlichen und internationalen Wertschätzung des wissenschaftlichen Arbeitens in Deutschland.[1]

Literatur

  • Olaf Bartz: Der Wissenschaftsrat. Entwicklungslinien der Wissenschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1957–2007, Stuttgart 2007 (Franz Steiner Verlag), ISBN 978-3-515-09074-2
  • Olaf Bartz: Wissenschaftsrat und Hochschulplanung. Leitbildwandel und Planungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1957 und 1975, Diss. Köln 2005 (als Elektronische Ressource verfügbar)
  • Andreas Stucke: Der Wissenschaftsrat, in: Falk, Svenja/Rehfeld, Dieter/Römmele, Andrea Thunert, Martin (Hrsg.): Handbuch Politikberatung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006, S. 248–254, ISBN 978-3-531-14250-0

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Standards müssen eingehalten werden http://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=355&L=

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