Harald Hauser

Harald Hauser
Harald Hauser (Mitte) empfängt Jean Boulier (links)

Harald Hauser (* 17. Dezember 1912 in Lörrach; † 6. August 1994 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Hauser ist bekannt geworden als Verfasser von Romanen, Kinderbüchern, Theaterstücken, Fernsehdrehbüchern und Radio-Features, die von einer linientreuen antifaschistischen Gesinnung geprägt sind.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Harald Hauser war der Sohn des Hochschullehrers Wilhelm Hauser. Nach dem Besuch des Realgymnasium studierte er von 1930 bis 1933 Jura an der Universität Freiburg im Breisgau und an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. 1930 trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei und, nach einer Studienreise in die Sowjetunion, 1932 der KPD. Er engagierte sich in der Berliner „Roten Studentengruppe“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Hauser von der Universität Freiburg im Breisgau relegiert und emigrierte mit seiner Ehefrau nach Frankreich. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten, unter anderem als Chauffeur und Sportlehrer, daneben wirkte er mit im Nachrichtendienst der Exil-KPD und bei der Bekämpfung innerparteilicher Gegner.

Nachdem er Anfang 1939 von den deutschen Behörden ausgebürgert worden war, meldete er sich im Dezember 1939 freiwillig zur französischen Armee; er wurde in einem Regiment ausländischer Freiwilliger eingesetzt. Nach der französischen Niederlage 1940 ging Hauser ins unbesetzte Südfrankreich, wo er in Avignon und Lyon in der Illegalität politische Widerstandsarbeit leistete. Ab 1943 gab er eine illegale Zeitung namens Volk und Vaterland heraus und leitete mit Otto Niebergall die „Bewegung Freies Deutschland im Westen“, eine Parallelorganisation zum Nationalkomitee Freies Deutschland.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Hauser nach Deutschland zurück und war anfangs aktiv beim Wiederaufbau der kommunistischen Parteiorganisation im Saargebiet und im Rheinland. Anschließend war er Redakteur bei der Deutschen Volkszeitung und Mitarbeiter des Neuen Deutschlands. Von 1949 bis 1955 wirkte er für die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft als Chefredakteur der Zeitschrift Die neue Gesellschaft; daneben war er Gründer der Illustrierten Freie Welt.

Ab 1955 lebte Hauser als freier Schriftsteller in Berlin-Niederschönhausen. Unter dem Decknamen „Harry“ war er als Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR erfasst.

Harald Hauser war Mitglied des Präsidiums des Schriftstellerverbandes der DDR und ab 1962 des Präsidiums der Deutsch-Französischen Gesellschaft.

Werke

  • Wo Deutschland lag, Berlin 1947 (1975 als Botschafter ohne Agrément im Verlag Neues Leben neu aufgelegt)
  • Prozeß Wedding, Berlin 1951
  • Tibet, Leipzig 1957 (zusammen mit Eva Siao)
  • Am Ende der Nacht, Berlin 1955
  • Im Himmlischen Garten, Berlin 1958
  • Häschen Schnurks, Berlin 1960
  • Weißes Blut, Berlin 1960
  • Nitschewo, Berlin 1961
  • Sterne über Tibet, Leipzig 1961 (zusammen mit Eva Siao)
  • An französischen Kaminen, Berlin 1962 (zusammen mit Henryk Keisch)
  • Barbara, Berlin 1964
  • Der große und der kleine Buddha, Berlin 1966
  • Der illegale Casanova, Berlin 1967
  • Deckname Kakadu, Berlin 1968
  • Unternehmen Lebrun, Berlin 1968
  • Es waren zwei Königskinder, Berlin 1978
  • Gesichter im Rückspiegel, Berlin 1989

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

 Commons: Harald Hauser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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