Hangelsberg

Hangelsberg
Hangelsberg
Koordinaten: 52° 24′ N, 13° 57′ O52.392513.9425Koordinaten: 52° 23′ 33″ N, 13° 56′ 33″ O
Fläche: 41,65 km²
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 15537
Vorwahl: 033632

Hangelsberg war eine bis zum 25. Oktober 2003 eigenständige Gemeinde, die heute Teil der Gemeinde Grünheide (Mark)[1] im Norden des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg ist.

Hangelsberg teilt sich in die Ortsteile Hangelsberg Ort, Spreetal und Wulkow auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortes gibt es in einem Kirchbuch von 1644: „Auf dem Hangelsberg“, heißt es, „leben Teerbrenner, Heydereuther (= Förster), Waldarbeiter, Köhler“.

Die Teerbrenner waren nötig, weil sie Wagenschmiere lieferten, die für die ab 1711 auf der Alten Poststraße nach Frankfurt (Oder) und weiter fahrenden Wagen nötig war.

Einen Aufschwung nahm der Ort ab 1842 mit dem Bau der Eisenbahn Berlin–Frankfurt (Oder), der zu wirtschaftlicher und später auch touristischer Belebung führte.

Der bekannte Berliner Maschinenbauer Friedrich Wöhlert engagierte sich bei diesem Eisenbahnbau und ließ sich später in Hangelsberg nieder. Einige Häuser im Ort sind noch mit seinem Eisenguß verziert – auch das Kreuz auf dem Kirchendach (über der Apsis) stammt vermutlich aus seiner Werkstatt.

Politik

Gemeindevertretung

Der Ortsbeirat Hangelsberg besteht aus 5 Personen. (Stand: Kommunalwahl vom 28.September 2008)

  • Die Linke: 1 Sitz
  • CDU: 1 Sitz
  • Interessengemeinschaft Sport: 1 Sitz
  • SPD: 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Die Geschichte der Hangelsberger Kirche

1927/28 wurde unter großem Engagement des damaligen Pfarrers Harry van Beuningen (1915 bis 1945 Pfarrer in Hangelsberg) die evangelische Kirche nach Entwurf des Regierungsbaurates Gerstenhauer aus Frankfurt (Oder) als einfacher Saalbau errichtet. Ihr Bau hat die Siedlungs- und Sozialgeschichte des Ortes mitvorangetrieben.

Der west-östlich ausgerichtete Bau hat im Westen einen kleinen Eingangsvorbau und im Osten einen schon damals angebauten Gemeinderaum. Die Kirche wurde mit einer Dampfheizung ausgerüstet, die nunmehr, inzwischen erneuert, mit Erdgas betrieben wird.

Das sehr spitze Satteldach wird von einem eingezogenen Turmaufsatz gekrönt, den eine vor einiger Zeit restaurierte Wetterfahne mit der Jahreszahl 1927 abschließt.

Im Inneren wird die Kirche von einem aus ihrer Erbauungszeit stammenden Tonnengewölbe geprägt. Der Altarraum öffnet sich in einem hohen Spitzbogen und gibt den Blick auf die Rundbogenfenster mit der für Kirchen nicht ungewöhnlichen Ikonographie frei: Lamm mit Siegesfahne und Dreieck mit Auge (= Symbol für Gott). Die 1961 erworbene Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Sauer in Frankfurt (Oder).

Die Bestuhlung ist weitgehend original aus der Erbauungszeit erhalten, nur einige Bänke mussten nach den Wirren der letzten Kriegstage neu gebaut werden.

Die hölzerne, der Pokalform angenäherte Taufe ist in gotisierenden Formen gestaltet und ein Produkt des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Die Glocke der Kirche (gegossen 1805 in Berlin) stammt aus der ehemaligen Georgenkirche in Berlin (nähe Alexanderplatz) und wurde der Gemeinde 1905 von einem Kaufmann Schultz aus Berlin geschenkt.

Die Kirche ist laut der Denkmalspflegebehörde des Landes Brandenburg ein „qualitätsvolles Zeugnis der Baukunst der späten zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts im unmittelbaren Einzugsbereich von Berlin. In der Gesamtheit, der Stilform, die zwischen Sachlichkeit der Architektur dieser Bauzeit und den traditionellen und verspielten Formen ihre historischen Anklänge nicht verheimlicht, spiegelt der Bau beispielhaft die konträre und divergente Stilsituation der Entstehungszeit wider“.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003

Weblinks


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