Landkreis Oder-Spree

Landkreis Oder-Spree
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Oder-Spree Deutschlandkarte, Position des Landkreises Oder-Spree hervorgehoben
52.2414.22
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Verwaltungssitz: Beeskow
Fläche: 2.242,71 km²
Einwohner:

183.859 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: LOS
Kreisschlüssel: 12 0 67
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Breitscheidstraße 7
15848 Beeskow
Webpräsenz: www.landkreis-oder-spree.de
Landrat: Manfred Zalenga (parteilos)
Lage des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg
Berlin Polen Freistaat Sachsen Freistaat Thüringen Sachsen-Anhalt Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern Frankfurt (Oder) Cottbus Potsdam Brandenburg an der Havel Landkreis Prignitz Landkreis Ostprignitz-Ruppin Landkreis Oberhavel Landkreis Uckermark Landkreis Barnim Landkreis Havelland Landkreis Potsdam-Mittelmark Landkreis Märkisch-Oderland Landkreis Teltow-Fläming Landkreis Dahme-Spreewald Landkreis Oder-Spree Landkreis Elbe-Elster Landkreis Oberspreewald-Lausitz Landkreis Spree-NeißeKarte
Über dieses Bild

Der Landkreis Oder-Spree (niedersorbisch Wokrejs Odra-Sprjewja) ist ein Landkreis im Osten Brandenburgs.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis grenzt im Süden an den Landkreis Spree-Neiße, im Süden und Südwesten an den Landkreis Dahme-Spreewald, im Westen an Berlin, im Norden an den Landkreis Märkisch-Oderland und die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder), im Osten an Polen.

Geschichte

Der Landkreis Oder-Spree entstand mit der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 durch Zusammenlegung der kreisfreien Stadt Eisenhüttenstadt und der Landkreise Eisenhüttenstadt, Beeskow und Fürstenwalde.

Dem Antrag, den alten Landkreis Guben (bis 1950) in einem neuen Oder-Neiße-Kreis wieder herzustellen, wurde zugunsten der Bildung eines Großkreises, der an Berlin und Polen grenzt, nicht entsprochen, obwohl es dazu Beschlüsse der Kreistage von Eisenhüttenstadt-Stadt, Eisenhüttenstadt-Land und Guben sowie eine Verfassungsbeschwerde von 1993 gab.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung des Landkreises Oder-Spree (Einwohnerzahl 1990 vom 3. Oktober, ab 1991 31. Dezember des Jahres). Alle Angaben sind nach dem jeweiligen Gebietsstand (1990 bis 1992 Gebietsstand 5. Dezember 1993).

Jahr Einwohner
1990 193.753
1991 190.103
1992 186.878
1993 187.827
1994 188.986
1995 190.839
1996 193.006
1997 195.032
Jahr Einwohner
1998 196.655
1999 196.784
2000 196.453
2001 195.670
2002 194.169
2003 193.062
2004 192.001
2005 190.728
Jahr Einwohner
2006 189.185
2007 188.035
2008 186.542
2009 185.062
2010
2011
2012
2013

Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg

Politik

Landräte

  • 1994–2002 - Jürgen Schröter (Bürgerverband Oder-Spree)
  • seit 2002 - Manfred Zalenga (parteilos, bis 2005 SPD)

Kreistag

Bei der Wahl zum Kreistag am 28. September 2008 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 52,00 % folgende Verteilung der insgesamt 56 Sitze:

Partei/Gruppierung Sitz/e
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 17
Die Linke 16
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 8
Freie Demokratische Partei (FDP) 5
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 3
Listenvereinigung Bauern – Jäger – Angler (BJA) 2
Listenvereinigung Bürgerverband Oder-Spree (BVOS) 2
Bündnis 90/Grüne 2
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen / 50Plus (BVB/50Plus) 1

Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik im Auftrag des Landeswahlleiters

Wappen

Das Wappen wurde am 23. Februar 1996 genehmigt.

Blasonierung: „Gevierteilt; oben vorn in Gold zwei gekreuzte rote Bootshaken oben bewinkelt von einem sechsstrahligen roten Stern, hinten in Schwarz ein rot-silber geschachter Schräglinksbalken; unten vorn in Rot drei mit den Spitzen nach außen gekehrte, auf dem Rücken liegende silberne Sensenklingen übereinander, hinten in Gold eine fünfendige rote Hirschstange.“[2]

Die roten Bootshaken auf goldenem Grund gehen auf das Bistum Lebus zurück. Der rot-silberne Schachbalken steht als „Zisterzienserbalken“ für das Kloster Neuzelle und das Kloster Zinna. Die silbernen Klingen auf rotem Grund erinnern an die Herren von Strehla, die rote Hirschstange auf goldenem Grund an die Herren von Bieberstein.

Die Wappen der Ämter, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Oder-Spree.

Wirtschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich im Landkreis in drei Schwerpunkten. Im Speckgürtel von Berlin ist die Wirtschaft eng mit dem Berliner Ballungsraum verflochten.

Im Zentrum dominiert die Eisen- und Stahlindustrie in Eisenhüttenstadt, Maschinen- und Anlagenindustrie wie Chemieindustrie in Fürstenwalde/Spree, die Holzverarbeitungsindustrie in Beeskow, die Landwirtschaft und der Tourismus. Die Wirtschaftsstandorte Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde bilden 2 von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.

Ein ausgebautes Radwegenetz lädt zu Radtouren ein und das Oder-Spree-Seengebiet ist ein attraktives Gebiet für Wasserwanderer. Weitere Reiseziele sind unter anderem das Thermalbad in Bad Saarow, der eiszeitlich geprägte Naturpark Schlaubetal und das Kloster Neuzelle.

Die Arbeitslosigkeit des Landkreises lag im Juli 2006 bei 14,9 Prozent was 14.700 Menschen ohne Arbeit entspricht. Die angegebene Quote lag im Juni 2006 noch bei 17 Prozent, allerdings waren die Zahlen seit etwa anderthalb Jahren hier nur auf Grund mathematischer Modelle geschätzt worden.[3]

Verkehr

Die Bundesautobahn 12 durchquert den Landkreis in Ost-West-Richtung. Sie verbindet den Berliner Ring mit der polnischen Grenze bei Frankfurt (Oder). In Nord-Süd-Richtung wird gegenwärtig entlang der polnischen Grenze die Oder-Lausitz-Trasse gebaut.

Mit Flussschiffen kann der Landkreis über die Oder, die Spree, den Oder-Spree-Kanal und den Storkower Kanal erreicht werden.

Mit dem Flugzeug ist der Landkreis über die Berliner Flughäfen gut zu erreichen. Bei Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde/Spree gibt es Verkehrslandeplätze für Kleinflugzeuge.

Schienenverkehr

Die wichtigste Eisenbahnstrecke im Kreisgebiet ist die Bahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder). An den Bahnhöfen Erkner und Fürstenwalde/Spree halten zweimal stündlich Regionalexpresszüge der DB Regio AG, in Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark) und Pillgram stündlich.

Eine weitere West-Ost-Achse ist die Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow. An den Zugangsstellen Kummersdorf, Storkow (Mark), Hubertushöhe, Wendisch-Rietz, Lindenberg, Buckow, Beeskow, Oegeln, Schneeberg, Grunow (Niederlausitz), Mixdorf und Müllrose verkehren stündlich, am Wochenende teilweise nur alle zwei Stunden Regionalzüge der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG).

Die beiden genannten Strecken verbindet die Bahnstrecke Fürstenwalde–Beeskow; allerdings wird nur der Abschnitt von Fürstenwalde (Spree) über Fürstenwalde Süd nach Bad Saarow-Pieskow betrieben. Dort verkehren stündlich Regionalbahnen der ODEG.

Am östlichen Rande des Kreisgebietes verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder). Stündliche Regionalexpresszüge der DB Regio AG halten an den Zugangsstellen Kraftwerk Finkenheerd, Finkenheerd, Wiesenau, Ziltendorf, Eisenhüttenstadt, Neuzelle, Wellmitz und Coschen. Von Eisenhüttenstadt fahren außerdem direkte Regionalexpresszüge nach Berlin.

Städte und Gemeinden

Nach der Gemeindegebietsreform 2003 umfasst der Landkreis noch 38 Gemeinden, darunter sieben Städte.

Liste der Orte im Landkreis Oder-Spree

(Einwohner am 31. Dezember 2010[4])

Städte
¹ amtsangehörige Stadt

  1. Beeskow (8120)
  2. Eisenhüttenstadt (31.132)
  3. Erkner (11.580)
  4. Friedland (3166)
  5. Fürstenwalde/Spree (32.468)
  6. Müllrose¹ (4444)
  7. Storkow (Mark) (9077)

Amtsfreie Gemeinden

  1. Grünheide (Mark) (7982)
  2. Rietz-Neuendorf (4232)
  3. Schöneiche bei Berlin (12.196)
  4. Steinhöfel (4507)
  5. Tauche (3881)
  6. Woltersdorf (7802)
Bad Saarow Beeskow Berkenbrück Briesen Brieskow-Finkenheerd Diensdorf-Radlow Eisenhüttenstadt Erkner Friedland Fürstenwalde/Spree Gosen-Neu Zittau Groß Lindow Grünheide Grunow-Dammendorf Jacobsdorf Langewahl Lawitz Madlitz-Wilmersdorf Mixdorf Müllrose Neißemünde Neuzelle Ragow-Merz Rauen Reichenwalde Rietz-Neuendorf Schlaubetal Schöneiche Siehdichum Spreenhagen Steinhöfel Storkow Tauche Vogelsang Wendisch Rietz Wiesenau Woltersdorf Ziltendorf BrandenburgMunicipalities in LOS.png
Über dieses Bild

Ämter und zugehörige Gemeinden

  1. Brieskow-Finkenheerd (8003)
    1. Brieskow-Finkenheerd (2446)
    2. Groß Lindow (1837)
    3. Vogelsang (773)
    4. Wiesenau (1334)
    5. Ziltendorf (1613)
  2. Neuzelle (6860)
    1. Lawitz (628)
    2. Neißemünde (1761)
    3. Neuzelle (4471)

3. Odervorland (5808)

  1. Berkenbrück (1003)
  2. Briesen (Mark) (2206)
  3. Jacobsdorf (1880)
  4. Madlitz-Wilmersdorf (719)

4. Scharmützelsee (8785)

  1. Bad Saarow (4867)
  2. Diensdorf-Radlow (570)
  3. Langewahl (820)
  4. Reichenwalde (1122)
  5. Wendisch Rietz (1406)

5. Schlaubetal (9971)

  1. Grunow-Dammendorf (558)
  2. Mixdorf (955)
  3. Müllrose, Stadt (4444)
  4. Ragow-Merz (478)
  5. Schlaubetal (1920)
  6. Siehdichum (1616)

6. Spreenhagen (8289)

  1. Gosen-Neu Zittau (2900)
  2. Rauen (1948)
  3. Spreenhagen (3441)

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  3. Märkische Oderzeitung, 5./6. August 2006, S. 11
  4. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010.

Weblinks

 Commons: Landkreis Oder-Spree – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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