Günter Hoge

Günter Hoge



Günter Hoge
Spielerinformationen
Voller Name Günter Hoge
Geburtstag 7. Oktober 1940
Geburtsort BerlinDeutschland
Größe 169 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
bis 1958 EAB Lichtenberg 47
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1958−1962
1962–1964
1964–1966
1966–1970
1970–1973
ab 1973
 
ASK Vorwärts Berlin
BSG Motor Köpenick
TSC Berlin
1. FC Union Berlin
BSG Motor Hennigsdorf
IHB Berlin
Motor Friedrichshain


25 (6)
77 (5)


 
Nationalmannschaft2
1961
1961–1968
DDR (Nachwuchs)
DDR
1 (0)
6 (0)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 11. März 2009
2 Stand: 11. März 2009

Günter Hoge, genannt „Jimmy“, (* 7. Oktober 1940 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und sechsfacher DDR-Auswahlspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Karrierebeginn und DDR-Meister mit Vorwärts Berlin

Hoge 1967

Hoge begann seine Fußballerkarriere in den Jugendmannschaften der SG Lichtenberg 47, von wo er 1958 im Alter von 18 Jahren zum DDR-Oberligisten ASK Vorwärts Berlin wechselte. Mit Vorwärts wurde der nur 1,69 m große Außenstürmer 1959 DDR-Juniorenmeister sowie 1960 und 1962 DDR-Meister. Sein Debüt in der DDR-Oberliga gab er im Meisterschaftsjahr 1960 am 27. März in der Begegnung des 2. Spieltages SC Einheit Dresden - ASK Vorwärts (1:3) als Einwechselwspieler. Ein Jahr später wurde er in den Kader der DDR-Nachwuchs-Nationalmannschaft berufen, für die er am 27. Mai 1961 als Einwechselspieler ein Länderspiel bestritt (DDR - Dänemark 2:1). Zum ersten Mal in der DDR-Nationalmannschaft spielte Hoge als Linksaußenstürmer am 21. Juni 1961 im Freundschaftsspiel DDR - Marokko (1:2). Nach dem darauffolgenden Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel DDR - Ungarn (2:3) verschwand er allerdings für sechs Jahre aus dem Kader.

Trotz seiner weithin geschätzten sportlichen Leistungen in puncto Ballsicherheit, Dribbelstärke und Schnelligkeit fiel der auch „Jimmy“ gerufene Hoge aufgrund seiner eher eigenwilligen und unorthodoxen Art bei Trainern und Funktionären in Ungnade. Er wurde daher im Juli 1962 eine Klasse tiefer zum DDR-Ligisten BSG Motor Köpenick abgegeben.

Zeit in Köpenick – Pokalsieg 1968 mit Union Berlin

Nach dem Abstieg von Motor Köpenick zwei Jahre später 1964 in die Bezirksliga wechselte Hoge zum weiter in der DDR-Liga spielenden Lokalrivalen TSC Berlin. Am 20. Januar 1966 entstand aus dem TSC Berlin heraus der neue 1. FC Union Berlin, mit dem Hoge am Ende der Saison 1965/66 unter Trainer Werner Schwenzfeier den Aufstieg und damit seine Rückkehr in die DDR-Oberliga feierte.

Als Unioner schaffte es Hoge auch wieder zurück ins Nationalteam und bestritt bis zu seinem letzten Länderspiel am 2. Februar 1968 gegen die Tschechoslowakei vier weitere Spiele für die Auswahl. Dabei tat er sich bei einer Südamerika-Reise der DDR-Mannschaft so hervor, dass die dortige Presse ihm den Spitznamen „motorneto“ („kleines Motorrad“) verlieh. Außerdem kam er am 26. September 1967 zu einem Einsatz in der B-Nationalmannschaft (DDR - Ungarn 2:1). Am 9. Juni 1968 wurde Hoge mit dem 1. FC Union nach einem 2:1-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena überraschend FDGB-Pokalsieger. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits bei den Anhängern im Stadion An der Alten Försterei zu einem der größten Zuschauerlieblinge avanciert.

Nach dem großem Pokalerfolg ging es in der Saison 1968/69 ganz schnell bergab. Aufgrund „disziplinarischer Verfehlungen“ (u. a. Fahren ohne Führerschein) wurde Hoge „für die Zeit vom 17. Oktober 1968 bis 31. Mai 1969 für jeglichen Spiel- und Sportverkehr gesperrt“. In dem Beschluss des DFV hieß es u. a., dass Hoge „wiederholt unter Alkoholeinfluss stand“ und „seine Mannschaftskameraden gröblichst beleidigte“. Es war ihm laut der DFV-Urteilsbegründung nicht gelungen, „sein Verhalten im Rahmen des Kollektivs und im üblichen Leben unserer Gesellschaft zu verankern“.[1]

Da Hoge zu diesem Zeitpunkt verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz gekommen war, bestritt er in der Saison 1968/69 kein einziges Spiel für die „Eisernen“. Seinen Mannschaftskollegen erging es auch nicht besser, denn der Verein stieg am Ende in die (zweitklassige) DDR-Liga ab. Dies bedeutete auch für den bis dahin erfolgreichen Trainer Werner Schwenzfeier die Entlassung.

Ende der Spielerkarriere

In der Folgesaison ging es für Union und auch Hoge zunächst wieder aufwärts. Dem Verein gelang die Rückkehr in die Oberliga und Hoge gehörte wieder zur Mannschaft. Nach dem Saisonende Sommer 1970 kam es jedoch zu einem Vorfall, der für Hoge in einem praktischen Berufsverbot mündete. Die Mannschaft des 1. FC Union fuhr zum Saisonabschluss gemeinsam an die Ostsee. Dort traf sich Hoge in einer Gaststätte mit seinem ehemaligen Trainer Schwenzfeier und stimmte – nach etlichem Alkoholgenuss – bei der Fernsehübertragung eines Länderspiels der bundesrepublikanischen Nationalmannschaft zu Spielbeginn das Deutschlandlied an. Dieser Vorfall wurde einige Zeit später der Staatssicherheit gemeldet.

Das Urteil des DDR-Fußballverbandes für den fast 30-jährigen Spieler lautete: Sechs Jahre Sperre für die Oberliga, zwei Jahre Sperre für die Liga, ein Jahr Sperre für die Bezirksliga. Damit war die Fußballerkarriere von „Jimmy“ Hoge, der noch zwei Jahre zuvor Nationalspieler gewesen war, beendet. Nachfolgend spielte Hoge noch drei Jahre von 1970 bis 1973 bei der BSG Motor Hennigsdorf - aufgrund der einjährigen Bezirksligasperre die erste Spielzeit 1970/71 sogar in der II. Mannschaft.

1971/72 schaffte er - dann in der I. Mannschaft spielend - mit der (meist im Schatten von Stahl Hennigsdorf stehenden) BSG Motor die Meisterschaft in der Bezirksliga Potsdam und den Aufstieg in die DDR-Liga. Hoges Sperre für die zweithöchste DDR-Spielklasse war auch just zu diesem Zeitpunkt abgelaufen. Aus der DDR-Liga stieg Motor Hennigsdorf ein Jahr später wieder ab. Damit beendete Hoge 1973 auch seine aktive Spielerkarriere, war in den Folgejahren aber noch teilweise als Ergänzungsspieler in den unterklassigen Mannschaften des IHB Berlin und von Motor Friedrichshain tätig.

Weitere Entwicklung

Es schloss sich eine Laufbahn als Trainer von Mannschaften in meist unteren Spielklassen an, zuletzt 2001 bis 2006 beim brandenburgischen Landesligisten MSV 19 Rüdersdorf.[2]

„Jimmy“ spielt heute in der Altherren-Mannschaft von Hertha BSC sowie in der Traditionself des 1. FC Union. Darüber hinaus ist er seit Juli 2007 Trainer der AK 40-Altherrenmannschaft des KSV Johannisthals. Außerdem ist er heute Ehrenmitglied des 1. FC Union Berlin.

Sportliche Erfolge

  • DDR-Meister 1960, 1962
  • DDR-Vizemeister 1959
  • DDR-Pokalsieger (FDGB) 1968
  • 6 A-Länderspiele für die DDR

Einzelnachweise

  1. Artikel auf www.immerunioner.de
  2. „ Was macht eigentlich... Frank Terletzki?“ Artikel auf www.welt.de vom 1. Dezember 2003.

Weblinks

Literatur

  • Harald Tragmann, Harald Voß: Die Union-Statistik, Ein Club zwischen Ost und West. 3. Auflage. Verlag Harald Voß, Berlin 2007, ISBN 978-3-935759-13-7.

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