Gesellschaft Imshausen

Gesellschaft Imshausen
Kurhessisches Schloss Imshausen, heute Sitz der Stiftung Adam von Trott Imshausen.

Die Gesellschaft Imshausen war eine 1947 gegründete Organisation, die Wege zur Erneuerung Deutschlands diskutierte.

Auf Initiative Werner von Trotts trafen sich zwischen August 1947 und Mai 1948 etwa 40 namhafte Persönlichkeiten aus allen vier Besatzungszonen und politischen Lagern, um im Geiste des europäischen Widerstands die Erneuerung Deutschlands zu diskutieren. Versammlungsort war das kurhessische Schloss Imshausen, der Sitz der Familie von Trott zu Solz.

Man suchte nach Möglichkeiten einer eigenständigen "Synthese zwischen Westen und Osten". Um der Initiative einen organisatorischen Rahmen zu geben, wurde die "Gesellschaft Imshausen" gegründet. Der frühere Zentrumsabgeordnete Dr. Carl Spiecker übernahm den Vorsitz. Zum Vorstand gehörten außer ihm Werner von Trott, Bruder des Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz, der Publizist Walter Dirks (Mitherausgeber der Frankfurter Hefte), der Arzt und Philosoph Wilhelm Kütemeyer sowie der Ökonom und Agrarexperte Artur von Machui.

Weitere Teilnehmer dieser Zusammenkünfte von Sozialdemokraten, Christen und Kommunisten waren der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker, der Publizist Eugen Kogon, die ehemalige Zentrumsabgeordnete Helene Wessel, Theodor Steltzer (Mitglied des Kreisauer Kreises und erster Ministerpräsident von Schleswig Holstein), der Schriftsteller Alfred Kantorowicz, Ernst Niekisch sowie der Historiker Walter Markov. Die Initiative scheiterte nach drei Zusammenkünften aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen den Besatzungsmächten und dem Beginn des Kalten Krieges.

Literatur

  • Joachim Garstecki: Die Ökumene und der Widerstand gegen Diktaturen.
  • Wolfgang M. Schwiedrzik: Träume der ersten Stunde. Die Gesellschaft Imshausen. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-340-6

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