Georg Metzendorf

Georg Metzendorf

Georg Metzendorf (* 25. September 1874 in Heppenheim; † 3. August 1934 in Essen) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabmal auf dem Südwestfriedhof Essen

Nach einer 1896 abgeschlossenen Maurerlehre studierte Metzendorf Architektur an der Großherzoglich Badischen Baugewerkschule Karlsruhe, 1898 setzte er das Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt fort. Von 1897 bis 1905 war er Mitarbeiter im regional erfolgreichen und bekannten Architekturbüro seines Bruders Heinrich Metzendorf in Bensheim, 1900/1901 war er dort Bürovorsteher und von 1901 bis 1905 Teilhaber. Besonders die vom Jugendstil inspirierten Villenbauten sind zu einem Markenzeichen der beiden Architekten und der Region geworden.

Metzendorf erhielt im August 1908 vom Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge den Auftrag, die Siedlung Margarethenhöhe in Essen zu planen. Der Dienstvertrag mit der Stadtgemeinde Essen, vertreten durch Oberbürgermeister Holle, ist auf den 1. Januar 1909 datiert. Mit dieser umfangreichen „Lebensaufgabe“ fand er national und international Anerkennung, war aber parallel dazu auch als selbstständiger Architekt in Essen tätig. Metzendorf war Mitglied des Deutschen Werkbundes. Georg Metzendorf wurde auf dem Südwestfriedhof in Essen-Fulerum in der Nähe der Margarethenhöhe beigesetzt. Er hinterließ drei Kinder und seine Ehefrau Anna geb. Graf.

Auszeichnungen

Werk

Bauten (unvollständig)

Gebäude der ehemaligen Krupp'schen Konsumanstalt auf der Margarethenhöhe in Essen, erbaut 1911/1912
Wohnhauszeile im Essener Moltkeviertel, Semperstr. 13-21, Baujahr 1912
  • 1909–1934/1938: Siedlung Margarethenhöhe in Essen
  • 1909–1917: Gartenstadt Hüttenau in Hattingen-Welper
  • 1910–1911: drei Wohnhauszeilen im Essener Moltkeviertel, Schnutenhausstraße 2–20 und 7–17
  • 1911: Villa für den Rechtsanwalt Heinrich Albert in Berlin-Frohnau, Maximiliankorso 37
  • 1911–1916: Siedlung Breilsort, Essen-Frohnhausen
  • 1912: Wohnhauszeile im Essener Moltkeviertel, Semperstraße 13–21 (unter Denkmalschutz; Haus Nr. 13 verändert)
  • 1913/1914: verschiedene Bauten für die Kölner Werkbundausstellung
  • 1920: Haus Metzendorf in Berchtesgaden
  • 1920–1922: Siedlung der Zeche Mont Cenis in Herne-Sodingen (erheblich verändert)
  • 1921–1923: Verwaltungsgebäude des Ruhrverbands und des Ruhrtalsperrenverbands, gen. „Ruhrhaus“, in Essen, Kronprinzenstraße 37
  • 1922–1923: Villa für den Fabrikanten Theo Goldschmidt in Essen-Bredeney, Hohe Buchen 14 (nicht erhalten)
  • 1922–1923: Doppelwohnhaus der Emschergenossenschaft im Essener Moltkeviertel, Semperstraße 24
  • 1925: Wohnhaus für den Kaufmann Sigmund Baer im Essener Moltkeviertel, Weißbachstraße 14 (verändert, unter Denkmalschutz)
  • 1926–1928: Lungenheilstätte Haardheim in Marl-Sinsen, Halterner Straße 525 (verändert)
  • 1926-1928: Brücke über die Ruhr bei Hattingen-Blankenstein (mit J. Schneider, zerstört am 11. April 1945)[1]
  • 1927–1929: katholische Pfarrkirche St. Joseph in Hattingen-Welper
  • 1927–1930: Stadtsparkasse in Essen
  • 1928–1930: Stadtbücherei mit Theaterrestaurant in Essen[2]
  • 1929–1932: Lupus-Heilstätte „Haus Hornheide“ in Münster-Handorf

Schriften (Auswahl)

  • Das neue niederrheinische Dorf auf der Deutschen Werkbundausstellung in Köln 1914. Berlin 1914.
  • Kleinwohnungsbauten und Siedlungen. Darmstadt 1920.

Literatur

  • Rainer Metzendorf: Georg Metzendorf 1874–1934. Siedlungen und Bauten. Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1994, ISBN 3-88443-185-4 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 96), (Zugleich: Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 1993).

Einzelnachweise

  1. Wasmuths Monatshefte für Baukunst 12/1930
  2. Wasmuths Monatshefte für Baukunst 10/1930

Weblinks


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