Kölner Werkbundausstellung

Kölner Werkbundausstellung
Glashaus von Bruno Taut

Die große Kölner Werkbundausstellung von 1914 war die erste Leistungsschau des 1907 gegründeten Deutschen Werkbundes.

Geschichte

Fünf Jahre nach der Gründung des Werkbundes begann man 1912 mit der Planung der Ausstellung.

Auf Initiative des damals 36jährigen Konrad Adenauer – zu dieser Zeit Erster Beigeordneter der Stadt Köln – (und Werkbund-Mitglied) wurde auf dem rechtsrheinischen Deutzer Rheinufergelände, gegenüber der Kölner Altstadt, ein 350.000 m² großes Gelände (heute Kölnmesse und Rheinpark) zur Verfügung gestellt. Die Stadt Köln investierte die für damalige Verhältnisse astronomische Summe von 5 Millionen Goldmark.

Am 15. Mai 1914 eröffnete Henry van de Velde das Gelände mit über 50 exemplarischen Gebäuden, die der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in die zeitgenössische moderne Formgebung geben sollten.

Im "Hamburger Raum" zeigten die Professoren und Schüler der neuen Kunstgewerbeschule Hamburg - heute HFBK Lerchenfeld - ihre Arbeiten. Das große Hellglasfenster von Carl Otto Czeschka wurde in Köln vor seinem Einbau in Hamburg gezeigt (siehe: "Deutsche Kunst und Dekoration", Nr. 35 (1914/1915), S. 144-147). Die Ausstellung sollte bis Ende Oktober dauern, wurde aber nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs am 8. August 1914 vorzeitig beendet.

Eine Folgeausstellung fand 1927 in Stuttgart-Weißenhof statt. Anders als in Köln, wo bis auf eines alle temporären Ausstellungsgebäude und Pavillons nach und nach abgerissen wurden, blieben die Musterhäuser in Stuttgart bestehen, um sie nach dem Ende der Ausstellung zu vermieten und weiter zu nutzen.

Nach Adenauers Plänen sollte die Zweite Kölner Werkbundaaustellung 10 Jahre später folgen, wurde aber 1932 als nicht finanzierbar abgesagt. Die Dritte Werkbundausstellung fand dann nach Kriegsende 1949 unter dem Titel:"Die Gute Form" und "Neues Wohnen" wieder in Köln statt.

Ziele

Plakat zur Kölner Werkbundausstellung 1914 im Hohenhof

Zu den Zielen der Werkbundmitglieder gehörte nicht nur, „Bauwerke und Gebrauchsgüter“ von Qualität zu gestalten, sondern auch die dazugehörige Reform der Arbeits- und Lebensbedingungen, vorzugsweise der Arbeiter. Dazu wurde eine Mustersiedlung, das sogenannte „Niederrheinische Dorf“, gebaut, eingerichtet und mit von Künstlern entworfenen Ausstellungs-Objekten ausgestattet. Für das Bürgertum gab es ein Sommerhaus und eine Mustervilla mit gehobenem Innenausbau und Mobiliar – entworfen von Richard Riemerschmid −, die ihrer Zeit voraus waren, von den Besuchern aber mit spöttischer Distanz aufgenommen wurden.

Aussteller

Führende Werkbundarchitekten, Künstler und Entwerfer stellten 1914 aus:


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