Albert I. von Pietengau

Albert I. von Pietengau

Albert I. von Pietengau war Bischof von Regensburg von 1246 bis 1259.

Einer Familie angehörig, die sich nach dem noch nicht bestimmten Orte Byedingowe, Bitengowe, Petinkeu nannte, genoss Albert ein Kanonikat zu Halberstadt, als ihn im Jahr 1246 der Kardinallegat Philipp von Ferrara, das Wahlrecht des Domkapitels übergehend, auf den durch Bischof Siegfrieds Tod erledigten Regensburger Stuhl erhob. Nun zog er seinen Bruder Gebhart, der aus unbekanntem Grunde den Titel eines Grafen von Sigmaringen annahm, und seinen (? Stief-) Bruder Bertold herbei, den er zum Vizedom des Hochstiftes machte, und der wohl seinem Einfluss die Wahl zum Bischof von Passau 1250 verdankte.

Albert war ein bereitwilliges Organ der Kurie bei ihren Maßnahmen gegen Herzog Otto von Bayern, stand in Verbindung mit dem Böhmenkönig und bekämpfte von seiner Festung Staus aus die kaiserlich gesinnte Bürgerschaft von Regensburg. Am meisten ist er durch den Mordanschlag bekannt geworden, den er in der Nacht des 29. Dezember 1250 durch seinen Ministerialen Konrad von Hohenfels auf König Konrad machen ließ, als dieser in Regensburg weilte. Da wir noch später den Bischof wie die Stadt im Streit mit Bayern finden, so ist der Anlass zu seiner Abdankung, welche, wie sich ein päpstliches Schreiben vom 11. Oktober 1259 ausdrückt, wegen des Hasses geschah, den er sich vormals durch Bekämpfung Kaiser Friedrichs zugezogen, vielleicht in der im nämlichen Jahre zwischen Herzog Ludwig und den Bürgern stattgefundenen Aussöhnung zu suchen, wodurch seine Stellung unhaltbar geworden sein mochte. Albert ging, mit einigen Pfründen im Bistum sich begnügend, in das Zisterzienserkloster Sittichenbach bei Querfurt; seine Todeszeit ist unbekannt.

Literatur



Vorgänger Amt Nachfolger
Siegfried Bischof von Regensburg
1246–1259
Albertus Magnus

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