Expo 2010

Expo 2010
Logo
Expo-2010-Flaggenwald mit 248 Flaggen der Nationen und Organisationen
Maskottchen HaiBao

Die Weltausstellung Expo 2010 fand vom 1. Mai bis 31. Oktober 2010 unter dem Motto Eine bessere Stadt, ein besseres Leben (engl. Better City, Better Life)[1] in der ostchinesischen Metropole Shanghai statt. Es nahmen 242 Aussteller teil, davon 192 Nationen und 50 internationale Organisationen. Mit 73 Millionen Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt.[2]

Bei der Expo handelt es sich um eine der vom Bureau International des Expositions (BIE) anerkannten großen internationalen Ausstellungen.

Inhaltsverzeichnis

Logo und Maskottchen

Das Logo symbolisierte die drei Personen du, ich und sie/er, die sich umarmen und eine große, in Harmonie vereinte Familie bilden. Es hatte die Form des chinesischen Zeichens , das „Welt“ bedeutet, und ist verbunden mit der Jahreszahl 2010.

Das Maskottchen hatte den Namen „Haibao“ (海宝) und bedeutet „Meeres-Schatz“. Es hatte die Form des chinesischen Zeichens , das „Mensch“ bedeutet.

Expo-Gelände

Überblick über das Gelände (Modell)

Das Expo-Gelände war 5,28 Quadratkilometer groß[3] und lag beiderseits des Flusses Huangpu, nur 6 Kilometer südlich des Stadtzentrums. Der geschlossene Bereich, der nur mit einer Eintrittskarte betreten wurden konnte, hatte eine Größe von 3,28 Quadratkilometern, davon lagen 2,38 Quadratkilometer in Pudong und 0,9 in Puxi.

Für den Transport der erwarteten Millionen Besuchern wurde der öffentliche Personennahverkehr, u.a. mit mehreren neuen U-Bahn-Stationen weiter ausgebaut. Auf dem Gelände stehende alte Industriebauten und traditionelle einfache Wohngebiete, weitgehend ohne Sanitäreinrichtungen, wurden z. T. saniert und integriert. 18000 Familien wurden zwangsweise in kurzer Zeit umgesiedelt. Der Bürgerrechtler Feng Zhenghu, der einige der Familien vertrat, wurde nach einer Auslandsreise von Juni 2009 bis Februar 2010 an der Wiedereinreise nach China gehindert.[4] Die älteren Industrieanlagen, unter anderem Stahl und Schiffbau, wurden an die Peripherie der Stadt verlegt. Im August 2006 wurde mit ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen; ab Frühjahr 2007 wurden die ersten Ausstellungshallen gebaut. Das riesige Gelände mit seinen neuen Zweck- und Ausstellungsbauten soll nach der Expo vor allem von der Dienstleistungsindustrie genutzt werden.

Expo-Achse

Die Expo-Achse

Die Hauptattraktion – genannt Expo-Achse – war ein knapp 1000 Meter langer zentraler Boulevard auf dem Pudong-Gelände mit der weltgrößten Membrankonstruktion. Sie wurde von dem Architekturbüro SBA und dem Ingenieurbüro Knippers Helbig (beide aus Stuttgart) gebaut.[5][6] Dieser Expo-Boulevard verbindete miteinander den Haupteingang der Expo, den China-Pavillon, den Themen-Pavillon, das Expo-Center und das Gelände am Huangpu-Fluss. Er war 110 Meter breit, erstreckt sich über zwei Ebenen und hatte eine Baufläche von insgesamt 250.000 Quadratmetern. Diese Achse gehörte zu den fünf Gebäuden, die nach der Expo erhalten bleiben sollten.

Transport

Ein Elektrobus an einer Haltestelle mit Auflademöglichkeit

Zwischen den Geländen in Puxi und Pudong wurden mehrere Fährverbindungen über den Huangpu-Fluss eingerichtet. Für den Verkehr auf dem Expo-Gelände wurden 120 Elektrobusse von Volvo sowie 100 kleinere Elektro-Spezialfahrzeuge NAC der Nanjing Automobile Group mit 4 bis 11 Sitzen eingesetzt. Der Ladevorgang an der Hauptladestelle dauerte 8 Stunden, womit eine Reichweite von 100 Kilometern erreicht wurde. Ferner war der Austausch der Batterien möglich. An den Haltestellen in der Expo-Avenue war ein kurzzeitiges Aufladen bis zu 5 Minuten möglich. Nach der Expo sollten diese Busse in Shanghai zum Einsatz kommen. Ebenso gab es Busse mit Brennstoffzellen.[7]

Themenpavillons

Themen-Pavillons

Bei der Expo 2010 gab es fünf zentrale Themenpavillons, die unterschiedlichen Aspekten städtischer Entwicklung gewidmet waren. Sie trugen die Mottos Urban Footprints, Urban Planet, Urban Dwellers, Urban Beings und Urban Dreams.[8]

Ein Teil der Themenpavillons befand sich in einem Ausstellungsgebäude, das mit 11,5 Hektar Grundfläche der größte Bau in der Geschichte der Weltausstellungen war. Es befand sich an der Expo-Achse, direkt gegenüber vom chinesischen Länderpavillon. Die Gesamtausstellungsfläche des Gebäudes betrug 80.000 m². In der Mitte des Baus lag ein 7000 m² großer Multifunktionsraum mit einer Empfangshalle, die die einzelnen Pavillons miteinander verbund. Das von den chinesischen Gastgebern errichtete Gebäude wurde im September 2009 fertiggestellt. Anschließend erfolgte der innere Ausbau.[9]

Urban Footprints

Der Urban-Footprints-Pavillon entstand nach einem Konzept des Shanghai-Museums. Er sollte das Wachsen der Städte als zentralen Faktor des Fortschritts in der Geschichte darstellen. Die Ausstellung war in vier Abschnitte unterteilt. In drei Räumen wurde dabei der „Ursprung der Stadt“, die „Städtische Entwicklung“ und die „Weisheit der Städte“ behandelt. Die Eingangshalle mit 3000 m² war der „Idealen Fantasiestadt“ westlicher wie östlicher Ausprägung gewidmet. Die Ausstellung arbeitete einerseits mit Hightech-Installationen, andererseits mit kulturellen Artefakten, die als Leihgaben von internationalen Museen zur Verfügung gestellt wurden. Die Verantwortlichen verstanden ihr Konzept der Darstellung der historischen Entwicklung als „Inspiration für die städtische Entwicklung der Zukunft“.[10]

Urban Planet

Am höchsten Punkt der „Road of Crisis“ angekommen, bot sich den Besuchern ein Blick auf den „Blue Planet“; Entwurf des Urban Planet-Pavillon, November 2008

Der Urban Planet-Pavillon befand sich im zentralen Ausstellungsgebäude an der Expo-Achse, gegenüber vom chinesischen Pavillon. Er entstand nach einem Konzept und Plänen der Kommunikationsagentur Triad Berlin Projektgesellschaft. Das Unternehmen, das bereits Entwürfe zur Expo 2000 in Hannover und zur Schweizerischen Landesausstellung Expo.02 im Drei-Seen-Land realisierte, konnte sich in einer internationalen Ausschreibung gegen 150 Mitbewerber durchsetzen. Die Realisierung des Pavillons erfolgte unter künstlerischer Bauleitung von Triad Berlin in Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern.[11]

Auf 12.000 m² widmete sich der Urban Planet-Pavillon den komplexen Prozessen der Urbanisierung. Nach Darstellung der verantwortlichen Designer verbindete seine Szenografie Ansätze westlicher Darstellungsformen mit Ideen aus der chinesischen Feng-Shui-Tradition. Nach letzterer können dynamische Lebensprozesse in einem harmonischen Miteinander der Elemente Gestalt annehmen, aber auch zerstörerische Kräfte entfalten. Darauf aufbauend thematisierte die Ausstellung in einer zweigliedrigen Struktur den Doppelcharakter der Stadt als einerseits Umweltzerstörer und andererseits Ort für Innovationen und Technologie im Dienste einer umweltverträglichen Zukunft.[12]

Im ersten Teil der Ausstellung visualisierte eine „Road of Crisis“ in fünf Kapiteln das von den Städten ausgehende Zerstörungspotenzial, die Bedrohungen des Ökosystems und den Raubbau an den Ressourcen des Planeten. Eindringlich sollte der Besucher mit der Frage konfrontiert werden, wie er in Zukunft leben will. Die fünf Kapitel folgen der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre: Wasser – Feuer – Metall – Holz – Erde.[13]

Im zweiten Teil der Ausstellung präsentierte eine „Road of Solution“ Lösungsansätze für die globalen Herausforderungen. Best-Practice-Beispiele im nationalen und internationalen Maßstab, technologische Entwicklungen bis hin zu politischen Initiativen und Beschlüssen schilderten die Bandbreite an Möglichkeiten auf dem Weg zu einer ökologischen Transformation und sollten dem einzelnen Besucher Hinweise für ein umweltbewussteres Handeln im Alltag bieten.[14]

Urban Dwellers

Das Konzept für den Urban-Dwellers-Pavillon stammte von der Agentur des niederländischen Designers Herman Kossmann. Im Mittelpunkt des Rundgangs standen die Bewohner moderner Städte. Als Leitgedanken sahen die Verantwortlichen die Erkenntnis, dass ein Eingehen auf die Bedürfnisse der Menschen durch Stadtplaner „Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt“ sei.[15]

Exemplarisch wurden in dem Pavillon auf Videoclips die Geschichten von sechs realen Familien erzählt. Die unterschiedlichen Regionen der Welt wurden dabei vertreten durch deren Heimatstädte Paris (Europa), São Paulo (Lateinamerika), Phoenix (Nordamerika), Lijiang (Asien), Melbourne (Ozeanien) und Ouagadougou (Afrika). Die Darstellung der Lebenssituation der sechs Familien erfolgte in fünf Abschnitten, die sich den Themen Wohnen, Arbeit, menschliche Beziehungen, Ausbildung und Gesundheit widmeten.[16]

Urban Beings

Bei der Ausschreibung für den Urban-Beings-Pavillon konnte sich ein gemeinsamer Entwurf der chinesischen Akademie der Künste und des Land Design Studio in London durchsetzen. Thematisch wurde das Wachsen der Infrastruktur moderner Städte behandelt. Die Ausstellung präsentierte das komplizierte Geflecht von Verkehr sowie Wasser- und Energieversorgung als Kernbestandteil des städtischen „Organismus“. Der Pavillon entstand im zentralen Ausstellungsgebäude an der Expo-Achse.[17]

Zu den Ausstellungsräumen gehörte ein „Dynamischer Bahnhof“, der architektonisch an die großen Bahnhofshallen vom Anfang des 20. Jahrhunderts erinnerte und in dem unter anderem Züge unterschiedlicher Generationen präsentiert wurden. Auf dem Weg durch die „Ringförmige Pipeline“, einen weiteren Ausstellungsraum, gewannen die Besucher sonst verwehrte Einblicke in die Funktionsweise der unterirdischen Infrastruktur der Städte. In einem Kinosaal mit sieben Leinwänden und einer Projektionsfläche von 1000 m² wurde zudem ein achtminütiger Video-Clip mit spektakulären Bildern gezeigt.[18]

Urban Dreams

Für den Urban-Dreams-Pavillon wurde ein Kraftwerk vom Anfang des 20. Jahrhunderts umgebaut. Der Ausstellung, die von der spanischen Agentur Ingeniaqed in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Künstler Bu Hua entworfen wurde, unterlag das Konzept einer Zeitreise in die Zukunft – mit optimistischem Blick auf die Chancen, die moderne Technologie in Verbindung mit Tradition für den Ausbau lebenswerterer Städte boten.[19]

Auf dem Rundgang durch die fünf Ausstellungsräume wurden den Besuchern nachhaltige Ansätze für Lösungen urbaner Probleme betreffs Wohnraum, Verkehr, Energieversorgung und Stadtplanung vorgestellt. Dabei wurde auf Innovationen verwiesen, die in verschiedenen Städten der Welt verwirklicht wurden, darunter Peking, Kōbe, Freiburg im Breisgau, Canberra und San Diego. Höhepunkt eines Besuchs im Urban-Dreams-Pavillon sollte das Betrachten eines Animationsfilms sein, der in der 35 m hohen, zentralen Halle gezeigt wurde und eine farbenprächtige Fantasiewelt präsentierte.[20]

Länderpavillons

Chinesischer Pavillon

Der China-Pavillon
Hong-Kong-Pavillon und Macao-Pavillon

Die Gastgeber der Expo 2010 schrieben im Mai 2007 einen internationalen Wettbewerb für die Gestaltung ihres Länderpavillons aus. Aus den 344 Eingaben wurden drei Entwürfe in die engere Auswahl genommen. Von ihnen konnte sich im September 2007 die „Krone des Orients“ des chinesischen Architekten He Jingtang durchsetzen. Konzipiert als Wahrzeichen der Expo 2010, besaß der er Komplex eine zweiteilige Struktur, bestehend aus einem flachen Sockelbau und einem hoch aufragenden Hauptgebäude mit weit ausladender Pagodenform. Letzteres überragte mit 63 m Höhe die anderen Länderpavillons um das Dreifache. Die Baukosten veranschlagte man bei Beginn des Projekts auf 1,5 Milliarden Yuan. Der Rohbau wurde der Öffentlichkeit im Juni 2009 vorgestellt.[21]

Das Äußere des Hauptgebäudes erstrahlte in sieben Schattierungen des Gugong-Rot, das früher den Bauten in der Verbotenen Stadt in Peking vorbehalten war. Beim 30 m hohen Dach handelte es sich um eine geschichtete Dougong-Struktur, bestehend aber nicht aus der traditionellen Holz-, sondern aus einer Stahlkonstruktion. Die 56 Klammern, die das Dach zusammenhielten, stehen symbolisch für die Anzahl der Nationalitäten im heutigen China. Die Dachfläche ist in einem traditionellen Sudoku-Muster gestaltet, wie es historische Stadtgrundrisse prägt, etwa von Peking oder Xi'an.[22]

Das Hauptgebäude besaß eine Ausstellungsfläche von 47.000 m². Hier wurde die Stadtentwicklung in der chinesischen Geschichte aufbereitet. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der Zuwanderung von hunderten von Millionen Chinesen in die Städte im Verlauf der letzten 30 Jahre gewidmet. Die Besucher sollten den Weg der Migranten auf drei Ebenen nachverfolgen können. Der Sockelbau diente als Gemeinschaftspavillon der chinesischen Städte, Provinzen und autonomen Regionen, denen eine Ausstellungsfläche von 45.000 m² zur Verfügung stand. Ihre Namen fanden sich als Ornament im Stil chinesischer Stempel-Kalligrafie auf den Außenseiten des Sockels.[23] Ursprünglich war vorgesehen, dass sich auch Taiwan, Macao und Hongkong im chinesischen Pavillon präsentieren können. In diesbezüglichen Verhandlungen traten jedoch schnell Schwierigkeiten auf. Alle drei waren auf der Expo mit eigenen Pavillons vertreten.[24]

Die Außenflächen am chinesischen Pavillon gestaltete He Jingtang im Stil der traditionellen Gartenbaukunst der Region Jiangnan mit kleinen Pavillons und Teichen. Der Architekt beschrieb den chinesischen Länderpavillon als „Statue Chinas, die im Garten einer Stadt“ steht.[25]

Deutscher Pavillon

Deutscher Pavillon Balancity

Der deutsche Pavillon befand sich in der europäischen Zone des Expo-Geländes, nahe der Lupu-Brücke über den Huangpu.[26] Die Verantwortung für das Projekt trug die Koelnmesse International, ein Tochterunternehmen der Koelnmesse, das auf der größtmöglichen Grundfläche von 6000 m² einen Pavillon mit dem Motto „Balancity – Stadt im Gleichgewicht“ errichten ließ.[27] Die Gesamtkosten des Projekts wurden mit 50 Millionen Euro veranschlagt. Für die Gestaltung war eine „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon Shanghai“ verantwortlich, die von drei Firmen aus Süddeutschland gebildet wurde. Das architektonische Konzept stammte vom Münchner Architekturbüro Schmidhuber und Partner,[28] die Ausstellung wurde von der Stuttgarter Agentur Milla & Partner[29] entworfen, und für die Realisierung ist war deutsche Tochtergesellschaft der Nüssli Gruppe mit Sitz in Roth verantwortlich.[30]

Der Pavillon trug den Namen "balancity". Das Kunstwort sollte nach Angaben der Verantwortlichen auf eine „Stadt im Gleichgewicht“ verweisen. Leitgedanke der Ausstellung war die Lebensqualität und Vielfalt moderner Städte, die eine Balance halten zwischen „Erneuern und Bewahren, Innovation und Tradition, Stadt und Natur, Gemeinschaft und Individuum, Arbeit und Freizeit.“[31] Am letzten Tag der Ausstellung wurde der Deutsche Pavillon als „beste Umsetzung des Expo-Themas «Eine bessere Stadt, ein besseres Leben»“ von der Expo-Leitung nach Abstimmung einer Expertenkommission aus Architekten und Museumsleitern mit dem "Golden Award" ausgezeichnet. Er erhielt außerdem den red dot award[32], den Event-Award EVA in Gold[33] und den ADAM-Award in Silber[34].

Die Architekten beschreiben den Pavillonbau als „dreidimensionale begehbare Skulptur“. Sie bestand aus vier unregelmäßig geformten, verbundenen Ausstellungskörpern, die ein „Dach“ über dem Pavillongelände bildeten. Die Ausstellungskörper waren über den als „Expo-Plaza“ bezeichneten Vorplatz beziehungsweise eine begrünte Terrassenlandschaft zu erreichen, die bis in den dritten Stock des Pavillons aufstiegen. Die Stabwerk-Konstruktion wird von einer silbrigen, 12.000 m² großen Membranhaut umgeben.[35]

In den einzelnen Räumen, die zu Fuß oder auf Rolltreppen beziehungsweise Rollbändern durchquert wurden, wurden unterschiedliche Stadtlandschaften inszeniert, von einem Hafen über einen Park, eine Fabrik, ein Atelier bis hin zu einem Stadtplatz. Höhepunkt des Rundgangs durch den Pavillon ar die „Energiezentrale“, ein kegelförmiger Raum, in dem eine 1,2 Tonnen schwere Kugel mit drei Meter Durchmesser hing.[36] Sie ist mit rund 400.000  Leuchtdioden besetzt, die unterschiedliche Bilder erzeugten, darunter Eindrücke aus deutschen Städten. Pavillon-Besucher konnten von den drei Rängen des Raums aus durch lautes Rufen und Klatschen die Kugel in Schwingungen versetzen. Je stärker der Ausschlag, desto farbenprächtiger erschienen die Bilder auf der Kugel. Bei der Verwirklichung der Konstruktion wirkten drei Institute der Universität Stuttgart mit.[37]

Der Pavillon enthielt zudem ein Restaurant das typische Speisen und Getränke aus Deutschland anbot und wurde für ein umfangreiches Programm mit Konzerten, Ausstellungen oder Sprachkurse genutzt. Weitere Veranstaltungen und Präsentationen deutscher Bundesländer und Regionen fanden auf dem Ausstellungsgelände und in Shanghai selbst statt.[38][39] So präsentieren sich auf der Puxi-Seite des Geländes Freiburg, Düsseldorf und Bremen mit eigenen Beiträgen.

Die Hauptstadt Berlin wurde in balancity - eine Stadt in Balance von einem großen Buddy Bären vor der Kulisse des Brandenburger Tors repräsentiert, der nunmehr als Geschenk der "Berlin Partner GmbH" in Shanghai steht.

Hamburg House

UBPA Hamburg House

Shanghais Partnerstadt Hamburg wurde als einzige deutsche Stadt vom internationalen Auswahlkomitee ausgesucht, ein eigenes Bauprojekt auf der Expo zu verwirklichen. In der Urban Best Practice Area (UBPA) – dem Expo-Areal für optimale städtische Lösungen, entstand im Auftrag der Freien und Hansestadt das Hamburg House als erstes zertifiziertes Passivhaus in China. Nach höchstem energetischen Standard erbaut und orientiert an einem Wohn- und Bürogebäude der HafenCity, zeigte es erstmals die Realisierung einer solchen Bauweise unter Anpassung an die klimatischen Bedingungen Shanghais. Das viergeschossige Haus wurde von einem Baum der Wünsche als Leitlinie einer Ausstellung (chinesischer Titel: Zu Hause der lebendigen Energien und der Humanität) durchzogen, die sich mit nachhaltiger Stadtentwicklung und klimaschonendem Bauen befasste und Hamburg als innovative und lebenswerte Metropole am Wasser mit seinen Verbindungen zu China darstellte.[40][41]

Schweizer Pavillon

Auf einer Fläche von 4000 m² präsentierte sich die Schweiz mit einer Ausstellung zum Thema rural-urban interaction (engl. Stadt-Land-Interaktion). Konzept sowie die thematische Ausstellung wurde von Buchner Bründler AG Architekten zusammen mit der element GmbH ausgearbeitet. Die Edelstahl-Fassade des Gebäudes war mit interaktiven LED-Leuchten bestückt, die auf Solarenergie und Umgebungslicht reagierten. Eine Sesselbahn beförderte die Besucher auf das begrünte Dach des Pavillons.[42][43]

Österreichischer Pavillon

Der österreichische Pavillon präsentierte sich unter dem Motto „Österreich – Sinne im Gleichklang“ auf einer Fläche von 2000 m² in dynamisch-abstrakter Form. Das Design des zweigeschossigen Pavillons stammte von den Wiener Architekten SPAN & Zeytinoglu Architects. In einer interaktiven, multimedial bespielten Ausstellung konnten die Besucher Österreich mit allen Sinnen erleben. Zusätzlich zum realen Pavillon nahm Österreich mit einem virtuellen Pavillon an der Expo Online teil. Finanziert wurde der österreichische Beitrag, der sich am Expo-Subthema „Interaction between rural and urban areas“ orientierte, von BMWFJ und WKÖ.

Der Nationentag war am 21. Mai 2010.

Literatur

  • An Overview of the World Exposition Shanghai China 2010. Expo 2010 Shanghai Editorial Office, China Publishing Group, 2010, ISBN 978-7-5001-2093-3
  • Expo 2010 Shanghai China Official Guidebook - Bureau of Shanghai World Expo Coordination, China Publishing Group, 2010, ISBN 978-7-5473-0164-7
  • Expo 2010 Shanghai China Official Album - Bureau of Shanghai World Expo Coordination, China Publishing Group, 2010, ISBN 978-7-5473-0158-6
  • Ingeborg Flagge (Hg.): "Luxembourg Expo Pavilion Shanghai - Hermann & Valentiny and Partners", JOVIS Verlag Berlin 2010, ISBN 978-3-86859-062-3

Weblinks

 Commons: Expo 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webseite (englisch)
  2. Weltausstellung Expo in Schanghai mit Besucherrekord beendet Deutsche Welle, 31. Oktober 2010
  3. Abschnitt: Master Plan of Expo 2010 (englisch).
  4. Pavillons und Arbeitslager. Süddeutsche Zeitung, 24. März 2010. Online aufgerufen am 11. April 2010 als Google Cache der Seite [1]
  5. Shanghai Daily. 31. Dezember 2009.
  6. Website der Architekten SBA International. EXPO-AXIS, Eingangsgebäude der Expo 2010.
  7. Electric Expo buses start trial runs Shanghai Daily vom 15. April 2010.
  8. An Introduction to the Theme Pavilions of the Expo 2010. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  9. Theme Pavilion Saw the Successful Completion of Its Construction. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 11/2009.
  10. The Urban Footprints Pavilion. Recap of History, Inspire the Future. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  11. An Urban Planet. In: Business Forum China. S. 79–80.
  12. An Urban Planet. In: Business Forum China. S. 79–80. „Urban Planet“ Pavillon auf der Expo Shanghai 2010. Auf: Webseite der Triad Berlin Projektgesellschaft. PDF, 1 MB.
  13. An Urban Planet. In: Business Forum China. S. 79–80. „Urban Planet“ Pavillon auf der Expo Shanghai 2010. PDF, 1 MB.
  14. An Urban Planet. In: Business Forum China. S. 79–80. „Urban Planet“ Pavillon auf der Expo Shanghai 2010. PDF, 1 MB.
  15. The Urban Dwellers Pavilion. Various Stories of 6 Families In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  16. The Urban Dwellers Pavilion. Various Stories of 6 Families In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  17. An Introduction to the Theme Pavilions of the Expo 2010. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009. The Urban Beings Pavilion. Logic of Life. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  18. The Urban Beings Pavilion. Logic of Life. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  19. The Urban Dreams Pavilion. Dream Guides City's Future. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  20. The Urban Dreams Pavilion. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 6/2009.
  21. Wang Zhenghua: China Pavilion for Expo 2010 Revealed. Auf: ChinaDaily.com. 18. Dezember 2007. Till Wöhler: Krone des Orients. Richtfest für Expo-Pavillon in Shanghai. Auf: BauNetz.de. 23. Juni 2009.
  22. Wöhler: Krone des Orients. Auf: BauNetz.de. 23. Juni 2009.
  23. Wöhler: Krone des Orients. Auf: BauNetz.de. 23. Juni 2009.
  24. Zhenghua: China Pavilion for Expo 2010 Revealed. Auf: ChinaDaily.com. 18. Dezember 2007. Wöhler: Krone des Orients. Auf: BauNetz.de. 23. Juni 2009.
  25. Wöhler: Krone des Orients. Auf: BauNetz.de. 23. Juni 2009.
  26. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons.
  27. EXPO 2010: Evols urbane Balanceakte, Deutsch-chinesisches Kulturnetz, April 2010
  28. Website der Architekten Schmidhuber und Partner.
  29. Website der Ausstellungsmacher Milla & Partner.
  30. Jan W. Brügelmann: Bessere Stadt, besseres Leben. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 28. Februar 2010.
  31. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons.
  32. dpa: Deutscher Expo-Pavillon erhält ersten Preis, 31. Oktober 2010 06:51 MEZ
  33. http://www.famab.de/eva/gewinnernullzehn/exhibition.html EVA-Award, Gewinner 2010, 8. November 2010
  34. http://www.famab.de/adam/gewinnernullzehn/marken.html ADAM-Award, Gewinner 2010, 8. November 2010
  35. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons. Touring German Pavilion of Expo 2010. In: Shanghai Expo Magazine. Ausgabe 8/2009.
  36. Offizielle Website des Deutschen Pavillons
  37. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons.
  38. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons – Restaurant
  39. Offizielle Webseite des Deutschen Pavillons – Events
  40. Hamburg House – Expo 2010 Shanghai
  41. Offizielle Seite des Hamburg House auf der Expo 2010
  42. Offizielle Webseite des Swiss Pavilion, Informationen zum Schweizer Pavillon an der Weltausstellung 2010 in Shanghai.
  43. Swiss Pavilion World Expo 2010 Shanghai, Land der Erfinder, Das Schweizer Magazin für Innovationen, 2010

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