Dorfkirche Techentin

Dorfkirche Techentin

Die Dorfkirche Techentin ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche im mecklenburgischen Ort Techentin.

Die Dorfkirche in Techentin

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der Kirche begann wahrscheinlich kurz nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahr 1219. Um 1300 wurde die Kirche als Tochterkirche dem Pastor Reynerus unterstellt. 1319 besaß die Kirche Hufen in Techentin und Langenhagen. 1555 wurde das Kloster Neukloster säkularisiert und das Kirchenpatron fiel an den Landesherren.

1566 ließ der Goldberger Amtmann eine Glocke für ein Zifferblatt und Zeiger für eine Uhr auf dem Goldberger Amtshaus aus der Techentiner Kirche holen.

1592 wurde das Pfarrhaus gebaut, „Bauwesen mit etlichen kleinen Kammern und einer feinen Stube gar nahe am Kirchhof gelegen“. 1638 wurden zu Kriegszwecken zwei Kirchenglocken eingeschmolzen. Das Pfarrhaus und die Küsterei brannten im Dreißigjährigen Krieg ab.

Ein Predigerwitwenhaus wurde im Jahr 1671 gebaut. Es stand fast zweihundert Jahre „neben dem Kirchhofe, der Küsterei Gegenüber“. 1694 barst die neue Glocke, wurde neu gegossen und zersprang wieder. 1698 sprang die Glocke wieder und wurde 1708 nochmals gegossen.

Der Kirchturm wurde am 8. Dezember 1703 „durch einen Windsturm ganz entkleidet und ruiniert“. 1784 wurde hinter dem bisherigen Pfarrhaus ein neues gebaut und weitere Wirtschaftsgebäude errichtet.

Nachdem 1786 die Gemeinde der niedergelegten Kirche Zidderich der Kirchgemeinde Techentin zugeordnet. wurden, kamen Ziddericher Glocken, Material zur Reparatur des Knechtchores sowie liturgische Gegenstände in die Techentiner Kirche. 1793 wurde eine der drei Glocken für die Einrichtung der evangelischen Kirche in Ludwigslust abgeliefert. 1815 wurde auch die „große Glocke“ mit der Jahreszahl 1698 abgegeben; die neu erbaute katholische Kirche in Ludwigslust war Empfängerin. 1850 wurden in Wismar zwei Glocken für die Techentiner Kirche gegossen.

1854 wurde, da das „Twestrengsche Erbbegräbnis“ baufällig war, ein massiver Anbau aufgeführt, über welchem sich die Kirchbänke von Hof Hagen und Kadow befinden. 1861 wurde eine weitere Glocke gegossen . Um diese Zeit wurde auch der der neue Friedhof angelegt.

1892 erhielt die Kirche eine Orgel, die allerdings erst zu Weihnachten 1893 fertiggestellt war. 1899 kam ein Ofen für die Kirche „von Kaiserslautern auf dem Wasserwege“. 1911 wurde der alte Altar durch einen Ziegelsteinbau ersetzt; der Fußboden erhielt rote Tonfliesen.

1917 mussten wieder zwei Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden; 1926 erhielt die Kirche eine in Erfurt gegossene Ersatzglocke. 1927 wurde der Kirchturm bei zwei Gewittern einmal vom Blitz getroffen, danach fast das ganze Kirchendach zerstört und ein Eckpfeiler „von der Kirche abgetrennt, sämtliche Fenster mit Eisenstäben und Bleieinfassungen nach außen gedrückt und zerrissen“.

1943 musste die Glocke erneut für Kriegszwecke abgeliefert werden.

1954 erhielt die Kirche einen elektrischen Anschluss und entsprechende Beleuchtung. Die Pfarrscheune wurde 1969 abgerissen und 1974 das „Franzosenhaus“. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Triumphkreuz wurde 1971 im Gefolge der Umgestaltung des Altarraumes in die Belower Kirche gebracht. 1972 wurde das Kirchendach umgedeckt.

Seit 2003 wurden in verschiedenen Bauabschnitten umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an und in der Kirche durchgeführt. Das Dach des Holzturms wurde mit 12.000 Lärchenholz-Schindeln gedeckt. Im April 2007 waren die Arbeiten abgeschlossen; rund 405.000 Euro flossen in die Sanierung, davon 138.500 Euro aus Patronatsmitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern, 75.000 Euro von der Landesdenkmalpflege und 62.500 Euro Eigenmittel der Kirchgemeinde und des Fördervereins[1]. Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war beteiligt.

Kirchgemeinde

Die evangelische Kirche gehört zum Kirchenkreis Parchim der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Der zuständige Pfarrsitz befindet sich in Mestlin.

Förderverein

2002 wurde ein Förderverein gegründet, der sich für die Erhaltung und Sanierung der Kirche Techentin einsetzt.

Siehe auch

Quellen / Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ostsee-Zeitung, S. 6, 11. April 2008
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