Ostsee-Zeitung

Ostsee-Zeitung
Ostsee-Zeitung
Ostseezeitung.svg
Beschreibung Tageszeitung in Mecklenburg-Vorpommern
Verlag Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG
Erstausgabe 15. August 1952
Erscheinungsweise täglich von Montag bis Sonnabend
Verkaufte Auflage (IVW 3/2011, Mo-Sa) 153.059 Exemplare
Chefredakteur Jan Emendörfer
Herausgeber Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG
Weblink www.ostsee-zeitung.de
ZDB 1429431-x
Pressehaus der Ostsee-Zeitung in Rostock (2005)
Kopf des Titelblatts der Ostsee-Zeitung und Neuer Stettiner Zeitung vom 5. Juni 1908

Die Ostsee-Zeitung ist eine regionale Tageszeitung in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird überwiegend im Küstenbereich des Bundeslandes vertrieben.

Das traditionelle Verbreitungsgebiet der Ostsee-Zeitung ist nahezu identisch mit dem früheren Bezirk Rostock der DDR, der sich über die gesamte Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns erstreckte. Sitz des Verlages ist die Hansestadt Rostock.

Die Ostsee-Zeitung ist ein Tochterunternehmen der Lübecker Nachrichten. Seit 31. Dezember 2009 wird das Unternehmen direkt als 100-prozentiges Tochterunternehmen der Verlagsgesellschaft Madsack in dessen Unternehmensbilanz geführt.

Im Jahr 2004 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von 58,2 Millionen Euro. Die verkaufte Auflage beträgt 153.059 Exemplare.[1] Die Zeitung erscheint im Rheinischen Format.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unter der Bezeichnung Ostseezeitung gab es bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere aufeinander folgende Zeitungen in der pommerschen Provinzhauptstadt Stettin. Die erste war die von 1848 bis 1905 erschienene Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee, die wiederum aus den seit 1835 vom Verlag Hessenland Stettin herausgegebenen Börsen-Nachrichten der Ostsee hervorgegangen war. Der Nachfolger ab 1905 bis 1922 hieß dann Ostsee-Zeitung und Neue Stettiner Zeitung und wurde wieder in Stettin gedruckt, wogegen der Vorgänger von 1848 bis 1905 in einem Berliner Druckhaus erschien. Von 1922 bis 1928 hieß die Zeitung Ostseezeitung und ging in den Jahren 1928/29 mit der Stettiner Abendpost zusammen. Nachfolger dieser Zeitung wurde ab 1933 bis 1939 der Stettiner Generalanzeiger, aus dem ab 1939 bis zum Kriegsende 1945 die Ostseezeitung - Stettiner Generalanzeiger hervorging.

Soweit bekannt, wurde ein Teil der Druckerei 1945 nach Greifswald verlagert. Bei der Bildung des Bezirkes Rostock, der auch den Beinamen Ostsee- oder Küstenbezirk trug, erhielt das neugeschaffene Publikationsorgan der SED-Bezirksleitung den Namen Ostsee-Zeitung.

Die Ostsee-Zeitung war mit einer Auflage von 260.400 Exemplaren die auflagenstärkste Tageszeitung im Norden der DDR. Seit 1952 war sie das Zentralorgan der Bezirksleitung Rostock der SED.

Nach dem Mauerfall 1989 sagte sich die Belegschaft der Ostsee-Zeitung in einem basisdemokratischen Prozess von ihrem Herausgeber, der SED-Bezirksleitung Rostock, los. Die Belegschaft wählte außerdem aus ihren Reihen eine Verlagsleitung mit Walter Block, später Geschäftsführer, an der Spitze sowie einen Redaktionsrat mit Gerhard Spilker als Chefredakteur. Die Belegschaft beauftragte im Januar 1990 die neue Führungsebene, Gespräche mit den Lübecker Nachrichten über einen etwaigen Kauf der Ostsee-Zeitung durch die Lübecker Nachrichten aufzunehmen.

1991 kaufte die Lübecker Nachrichten GmbH die Ostsee-Zeitung. Fünfzig Prozent der Anteile gaben die Lübecker Nachrichten später an die Axel Springer AG ab.

Auch nachdem sich die Zeitung von ihrem Herausgeber losgesagt hatte und nach dem Verkauf der Tageszeitung durch die Treuhandanstalt als unabhängige Tageszeitung agierte, behielt sie ihren regionalbezogenen Titel. Seit 1990 führt sie im Untertitel die Bezeichnung: „Die Unabhängige für Mecklenburg-Vorpommern“.

Seit Dezember 2006 ist Thomas Ehlers gleichzeitig Geschäftsführer des Verlages der Ostsee-Zeitung sowie der Lübecker Nachrichten. Ehlers leitete durch Personalentscheidungen und Harmonisierung beider technischer Produktionssysteme die Annäherung beider Verlage ein.

Bis Februar 2009 war die Zeitung je zur Hälfte im Besitz der Axel Springer AG und der Lübecker Nachrichten. Die Axel Springer AG gab ihren Anteil im Februar 2009 an die Lübecker Nachrichten GmbH ab.[2][3]

Zeitung in der Schule

Zusammen mit dem IZOP-Institut bietet die Ostsee-Zeitung regelmäßig das pädagogische Projekt Zeitung in der Schule (ZiSch) zur Leseförderung von Schülern an. Ein Leitmotto hierbei lautet „Wer lesen kann, lernt leichter“. Die Schüler sollen über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen die gesamte Arbeit des Pressehauses - von der Redaktion bis hin zum Vertrieb - kennenlernen.

Verbreitung und Wettbewerb

Die Ostsee-Zeitung erscheint im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns. Zusammen mit der Schweriner Volkszeitung und dem Nordkurier aus Neubrandenburg ist das gesamte Land lokal nach den alten drei Bezirken der Zeit der Privatisierung durch die Treuhandanstalt aufgeteilt und abgedeckt. Im Hause der Ostsee-Zeitung erscheinen folgende Lokalausgaben:

Ausgabe Aktuelle Auflage[4] Auflage 2007[5]
Rostock 48.539 50.924
Wismar 16.350 17.820
Stralsund 16.202 17.675
Rügen 16.570 17.028
Greifswald 15.008 16.267
Ribnitz-Damgarten 14.073 14.527
Usedom-Peene 12.165 12.688
Bad Doberan 10.532 10.838
Grevesmühlen 8984 9.305
Grimmen 5168 5.609

Im Landkreis Nordwestmecklenburg stand die Ostsee-Zeitung bis Ende 2008 in direktem Wettbewerb zum früheren Haupttitel der eigenen Gesellschafterin Lübecker Nachrichten. Beide Zeitungen hatten in Grevesmühlen eine Lokalredaktion. Diese wurden am 1. Januar 2009 durch eine gemeinsame Redaktion, die die Lokalseiten für beide Titel produziert, abgelöst.

Newsdesk für die Produktion der Mantelseiten von Lübecker Nachrichten und Ostsee-Zeitung in Lübeck

Im November 2007 kündigte das Unternehmen an, die Redaktion sowie weitere Unternehmensbereiche ausgliedern und in gemeinsamen Tochterunternehmen mit den Lübecker Nachrichten ansiedeln zu wollen, um über eine gemeinsame Mantelredaktion den Unternehmen Rationalisierungseffekte zu verschaffen.[6] Entsprechende Befürchtungen hatte der Betriebsrat bereits zuvor geäußert und die weitere Eigenständigkeit der Zeitung gefordert.[7] Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft und der DGB unterstützten dieses Anliegen ebenso wie die Teilnehmer des Journalistentages der Deutschen Journalisten-Union 2007 in Berlin. [8]

Zum 30. April 2008 verließ Manfred von Thien die Ostsee-Zeitung als Chefredakteur. Er hatte diese Funktion seit 2006 innegehabt. Die Nachfolge von Thiens trat Jan Emendörfer an, der bis dahin stellvertretender Chefredakteur gewesen war.

Manfred von Thien steht seit dem 1. Mai 2008 als Redaktionsdirektor im Impressum der Ostsee-Zeitung.[9] Er leitet seither die Redaktions-Service-Gesellschaft GmbH & Co. KG (RSG), ein gemeinsames Tochterunternehmen der Ostsee-Zeitung und der Lübecker Nachrichten, das seinen Sitz in Lübeck hat. In die RSG wechselten zum 1. Juli 2008 sowohl Redakteure der Lübecker-Nachrichten-Redaktion als auch der Ostsee-Zeitung. Die Redaktions-Service-Gesellschaft produziert Mantel- und Service-Seiten für die Lübecker Nachrichten und die Ostsee-Zeitung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. laut IVW, drittes Quartal 2011, Mo-Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  2. Mitteilung der Axel Springer AG vom 4. Februar 2009
  3. red: Ostsee-Zeitung wird LN-Tochter, Springer verkauft Anteile an Regionalzeitungen In: Lübecker Nachrichten vom 5. Februar 2009, S. 10
  4. laut IVW, drittes Quartal 2011, Mo–Sa (Details auf ivw.eu)
  5. laut IVW, drittes Quartal 2007, Mo–Sa (Details auf ivw.eu)
  6. HL-Live: Ausgliederung von Redaktion und anderen Unternehmensbereichen, abgerufen am 22. November 2007
  7. Der Betriebsrat fordert: Die Eigenständigkeit muss gewahrt werden
  8. Journalistentag 2007 in Berlin
  9. Impressum in der Online-Ausgabe abgerufen am 31. Mai 2009
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