Damgarten

Damgarten
Wappen von Damgarten

Damgarten ist ein Stadtteil von Ribnitz-Damgarten und war bis 1950 eine selbständige Grenzstadt in Pommern. Damgarten bildet den östlichen Teil von Ribnitz-Damgarten und liegt östlich des Flusses Recknitz an dessen Mündung in den Ribnitzer See.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Damgarten im Jahr 1760

Entstanden ist die Stadt aus einer Grenzburg und der daneben entstehenden Ortschaft „Damgor“ („Dam“ bedeutet „Eiche“, „Gora“ heißt „Berg“, Damgarten bedeutet also Eichenberg), die östlich der sumpfigen Recknitzniederung lagen. Als Damgartener Stadtgründer gilt der Fürst Jaromar II. von Rügen. Der Übergang über die Recknitz nach Ribnitz in Mecklenburg wurde auch Mecklenburger Pass genannt.

Damgarten erhält sein Lübisches Recht 1258 vom Rügenfürsten Jaromar II..[1]

Wiederholt wurde Damgarten eingenommen und (teilweise) zerstört, so u.a. 1271, 1368, 1628, 1638 und 1759. Den Zweiten Weltkrieg überstand Damgarten so gut wie unbeschadet. Mindestens zweimal ist die Stadt fast komplett abgebrannt: 1570 und 1695.

Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 bildet die Recknitz zwischen Ribnitz und Damgarten die Grenze zwischen dem Herzogtum Pommern und den Herzogtum Mecklenburg. Danach bis zum Jahr 1815 zwischen Schwedisch-Pommern und Mecklenburg. 1809 kam es beim Durchzug der Freischärler unter Major Ferdinand von Schill zu vereinzelten Scharmützeln mit den napoleontreuen mecklenburgischen Regimentern. Nach 1815 fiel Schwedisch Pommern mit Damgarten an das Königreich Preußen und gehört zur Provinz Pommern.

Seit 1888 verfügt Damgarten über einen Bahnanschluss an der Bahnstrecke Rostock–Stralsund.

Im Jahr 1934 wurde bei Damgarten ein Fliegerhorst bei Pütnitz gebaut. Der Flugplatz Pütnitz war nach dem Zweiten Weltkrieg einer der bedeutendsten Standorte der in der DDR stationierten sowjetischen Luftstreitkräfte. Bis 1991 war die 16. Jagdfliegerdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland in Damgarten stationiert.

Im Jahr 1950 wurde Damgarten durch Zusammenlegung mit Ribnitz zur Stadt Ribnitz-Damgarten zusammengelegt. Beide Stadtvertretungen hatten sich gegen den Zusammenschluss der Städte ausgesprochen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Bartholomäuskirche in Damgarten
  • Die evangelische Kirche Bartholomäuskirche in Damgarten: Der Chor stammt aus dem 13. Jahrhundert, das Kirchenschiff aus dem 15. Jahrhundert und der Kirchturm von 1886/87.
  • Das Küsterhaus an der Kirche
  • Die Bernsteinmanufaktur
  • Das Rathaus von 1930
  • Das älteste profane Haus der Stadt steht neben dem Rathaus in der Schillstraße 7; es wurde um 1700 erbaut.
  • Ein Fachwerkhaus von 1769 steht in der Stralsunder Straße 29 (Matheus).
  • Das Technik-Museum Pütnitz

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten nach Zusammenschluss der Städte von 1950 siehe unter Ribnitz-Damgarten#Persönlichkeiten

Personen, die in Damgarten geboren wurden

Personen, die vor Ort wirkten

  • Hermann Bendix (* 22. April 1859 in Damgarten; † 1. Juni 1935 ebenda), Pädagoge, Kantor und Komponist
  • Egon Krenz, SED-Politiker, kam als Flüchtling nach Damgarten und ging hier zur Schule

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1965, S. 105-107 (Volltext).

Einzelnachweise

  1. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 695-698.

Weblinks

 Commons: Ribnitz-Damgarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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