DRG-Baureihe E 04

DRG-Baureihe E 04
DRG-Baureihe E 04
DB-Baureihe 104, DR-Baureihe 204
DRG-Baureihe E 04
Nummerierung: DRG E 04 01–23
DB 104 017–022
DR 204 001–016; 023
Anzahl: 23
Hersteller: AEG
Baujahr(e): 1932–1935
Ausmusterung: 1982
Achsformel: 1'Co1'
Länge über Puffer: 15.120 mm
Dienstmasse: 92,0 t
Radsatzfahrmasse: 18,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 110/130* km/h
Stundenleistung: 3×730 kW = 2.190 kW
Dauerleistung: 2.010 kW
Anfahrzugkraft: 177/152* kN
Leistungskennziffer: 23,8 kW/t
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Anzahl der Fahrmotoren: 3
Antrieb: Federtopf
Bremse: Druckluftbremse KzbrmZ; einseitiges Abbremsen der Treibräder und Laufräder
Zugsicherung: Sifa

* ab E 04 09

Die Baureihe E 04 (DB Baureihe 104 (ab 1968), DR-Baureihe 204 (ab 1970)) wurde für den Einsatz in Mitteldeutschland entwickelt, da nach der Elektrifizierung der Strecke von München nach Stuttgart die bisher in Mitteldeutschland stationierten E 17 wegen der höheren Leistung nach Süddeutschland verlegt wurden und als Folge eine Ersatzbaureihe nötig war.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegszeit

1933 wurden die E 04 01 bis 10, 1934 die E 04 11 bis 21 und 1936 schließlich die E 04 22 und 23 in Dienst gestellt. Die Elektroloks mit der Achsformel 1'Co1' waren eine Entwicklung der AEG.

Die erste Lieferserie von 1933 war noch für 110 km/h zugelassen. Nach Testfahrten mit der E 04 09 am 28. Juni 1933, bei der sie mit einem 309-t-Zug 151,5 km/h erreichte, wurde die Höchstgeschwindigkeit der E 04 09 und E 04 10 auf 130 km/h erhöht. Bei den folgenden, 1934 und 1936 ausgelieferten Maschinen, wurde ebenfalls diese Geschwindigkeit festgesetzt. Die letzte Lok, die E 04 23, wurde 1939 für den Wendezugbetrieb ausgerüstet und bis 1945 auf den Münchener Vorortbahnen erprobt. 1943 wurden fast alle E 04 im Tausch gegen E 18 nach Halle (Saale), ihrem ursprünglichen Bestimmungsort, verlegt. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurden die E 04 04 und die E 04 13 zerstört.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg verblieben 15 Lokomotiven in der DDR, wo sie im Juli 1970 in Baureihe 204 umgezeichnet wurden. Mindestens eine Lokomotive, E04 047 gelangte als Beutelok in die Sowjetunion. Die Lok wurde als Erprobungsträger für den Betrieb mit 1500V Gleichstrom umgerüstet. Sie erhielt dabei die Nummer 47. Die Lokomotive wurde dort bis 1958 eingesetzt und gelangte danach an eine Ingenieursschule.

Nachdem 1952/1953 die Rückgabe der Elektrolokomotiven in die DDR entschieden wurde, wurde das Projekt nicht weiter verfolgt.[1]

Ihr Einsatz konzentrierte sich im Reisezugdienst zwischen Halle und Magdeburg. Die Wendezuglok E 04 23 zog bzw. schob von 1958 bis 1966 Wendezüge zwischen Halle und Leipzig. 1967 wurde die Schadlok E 04 12 verschrottet.

104 018 in Oberhausen 1981

Die Deutsche Bundesbahn erhielt nur die Loks mit den Nummern E 04 17 bis 22. Sie trugen ab 1968 die Bezeichnung Baureihe 104 und waren bis Mai 1968 vorrangig im Raum München eingesetzt. Anschließend waren sie in Osnabrück beheimatet, wo die letzten vier Maschinen Anfang 1982 ausgemustert wurden. Obwohl „eigentlich“ für den Einsatz in Mitteldeutschland konzipiert, wurden die „E 04“ vom Osnabrücker Lokpersonal als süddeutsche Exoten betrachtet (sie mussten zu Revisionen ins Ausbesserungswerk München-Freimann verbracht werden), sie erhielten daher den Spitznamen „Knödellok“ oder „Bergziege“.

Verbleib

Von den 23 gebauten Maschinen sind vier Exemplare erhalten geblieben. E 04 01 war die Traditionslok der Deutschen Reichsbahn der DDR, sie ist heute auf dem Museumsgleis des Leipziger Hauptbahnhofes abgestellt.

E 04 07 gehört den Eisenbahnfreunden in Staßfurt, der Zustand der Lok ist schlecht.

E 04 11 ist heute in Weimar beheimatet, E 04 20 steht als Denkmallok vor der DB-Zentrale Frankfurt (M), Stephensonstraße 1, 60326 Frankfurt.


Einzelnachweise

  1. Geschichte der Russischen Elektrolokomotiventwicklung. Abgerufen am 24. Januar 2010 (html, russisch).

Weblinks


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