Worgaschor

Worgaschor
Siedlung städtischen Typs
Worgaschor
Воргашор (russisch)
Воргашор (komi)
Föderationskreis Nordwestrussland
Republik Komi
Stadtkreis Workuta
Frühere Namen Worga-Schor
Siedlung städtischen Typs seit 1964
Bevölkerung 12.048 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 210 m
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7) 82151
Postleitzahl 169933–169934
Kfz-Kennzeichen 11, 111
OKATO 87 410 553
Geographische Lage
Koordinaten 67° 35′ N, 63° 48′ O67.57916666666763.791666666667210Koordinaten: 67° 34′ 45″ N, 63° 47′ 30″ O
Worgaschor (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Worgaschor (Republik Komi)
Red pog.svg
Republik Komi
Liste großer Siedlungen in Russland

Worgaschor (Komi und russisch Воргашо́р, wiss. Transliteration Vorgašor) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Komi (Russland) mit 12.048 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Siedlung liegt jenseits des nördlichen Polarkreises im westlichen Vorland des Polarural, etwa 900 km Luftlinie nordöstlich der Republikhauptstadt Syktywkar.

Worgaschor gehört zum Stadtkreis Workuta und ist vom Stadtzentrum 15 km in nordwestlicher Richtung entfernt.

Geschichte

Die heutige Siedlung entstand ab Anfang der 1960er-Jahre, als dort an der westlichen Flanke des Steinkohlebeckens von Workuta mit der Errichtung eines Bergwerks begonnen wurde. 1964 erhielt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs, zunächst in der Schreibweise Worga-Schor nach dem Namen eines in der Gegend entspringenden Flüsschens (Komi für Bach am Rentierpfad). Diesen Namen trug seit 1956 bereits die wenig südlich gelegene Siedlung beim Schacht Nr. 19, der zwischen 1944 und 1958 bei der Nachbarsiedlung Komsomolski abgeteuft wurde.[2]

Die Zeche Worgaschorskaja förderte am 4. November 1975 die erste Kohle und erreichte ihre projektierte Förderleistung von täglich 15.000 Tonnen Kohle im August 1979. In den 1980er-Jahren gab es Pläne, Worgaschor und die Nachbarsiedlungen zu vereinigen und ihnen das Stadtrecht zu verleihen, von denen aber spätestens wegen der Wirtschaftskrise und dem damit verbundenen Produktions- und Einwohnerrückgang nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder Abstand genommen wurde.

Anfang der 1990er-Jahre machte Worgaschor durch große Streikaktionen der Steinkohlekumpel auf sich aufmerksam, bei denen Lohnerhöhungen gefordert, aber auch politische Forderungen gestellt wurden.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1970 11.812
1979 18.488
1989 24.869
2002 19.100
2009 12.048

Anmerkung: 1959–2010 Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur

Ortsbildendes Unternehmen ist die Steinkohlezeche Worgaschorskaja, die von WorkutaUgol („Workuta-Kohle“) betrieben wird, einer von Severstal kontrollierten Gesellschaft. Die Zeche ist mit einer jährlichen Förderleistung von vier Millionen Tonnen der größte Steinkohleproduzent im europäischen Teil Russlands.[4] Die Zeche liegt etwa 7 km westlich der Siedlung.

Siedlung und Zeche sind über eine Eisenbahnstrecke (nur Güterverkehr) an die Petschora-Eisenbahn angeschlossen, deren südlicher Zweig bei der Station Chanowei 33 km südlich von Workuta von dieser abzweigt und deren nördlicher Teil von Worgaschor vorbei an mehreren anderen Bergwerken und zugehörigen Siedlungen (Promyschlenny, Sewerny, Oktjabrski; heute teils aufgegeben) wieder nach Workuta führt („Ring von Workuta“). Straßenverbindung besteht ebenfalls nach Workuta.

Einzelnachweise

  1. a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
  2. Private Webseite zu Worgaschor (russisch)
  3. Fritjof Meyer: In der erloschenen Hölle im SPIEGEL, 40/1997
  4. Zeche Worgaschorskaja auf der Webseite des Betreibers WokutaUgol (russisch)

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