U-Bahnhof Boddinstraße

U-Bahnhof Boddinstraße
Bahnsteig im U-Bahnhof
Eingang Richtung Hermannstraße

Der U-Bahnhof Boddinstraße ist ein U-Bahnhof der Berliner Linie U8. Er befindet sich unterhalb der Hermannstraße auf Höhe der Kreuzung Boddinstraße im Ortsteil Neukölln. Der 1927 eröffnete Bahnhof gehört zu den ältesten der Linie und wird bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) unter dem Kürzel Bo geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1912 gab es die ersten Pläne für eine U-Bahn-Strecke entlang des Verlaufs der heutigen U8. Nach ersten Maßnahmen, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurden, kamen die Arbeiten Mitte der 1920er Jahren voran. Der U-Bahnhof Boddinstraße gehörte zum ersten Abschnitt der neu zu eröffnenden Linie zwischen Leinestraße und Gesundbrunnen.

Die Architekten des Bahnhofs waren Alfred Grenander und Alfred Fehse. Sie entwarfen die Station in einfacher Tieflage mit Mittelbahnsteig mit Ausgängen zur Straßenmitte in der Hermannstraße. Der südliche Ausgang wurde mit einem orientalisch wirkenden Hinweisschild versehen; am nördlichen Ausgang befindet sich eine unterirdische Toilettenanlage. Der Grundaufbau des Bahnhofs orientierte sich an den 1923 eröffneten U-Bahnhöfen der Nord-Süd-Bahn (heutige U6). Die Wandfliesen wurden aus heller grauer Keramik angefertigt und werden von je einer blauen Fliesenreihe ober- beziehungsweise unterhalb dieser abgeschlossen. Die verkleideten Mittelpfeiler sind ebenfalls in Blau gehalten. Als Bahnsteigbelag kam wie damals üblich Asphalt zum Einsatz. Die Stationsschilder an den Wänden sind zur besseren Erkennbarkeit in Negativschrift gehalten.

Südlich vom Bahnhof schließt sich eine zweigleisige Kehranlage an.

Der Bahnhof wurde 1925/26 vom Neuköllner Bezirksamt vorangetrieben. Die Eröffnung erfolgte am 17. Juli 1927 auf der anderthalb Kilometer langen Strecke zwischen Boddinstraße, Hermannplatz und Schönleinstraße. Die südliche Verlängerung zum U-Bahnhof Leinestraße ging am 4. August 1929 in Betrieb.

Durch Bombentreffer kam der Betrieb am 23. April 1945 endgültig zum Erliegen. Drei Wochen später wurde zwischen Boddinstraße und Schönleinstraße am 14. Mai 1945 der Betrieb wieder aufgenommen, drei Tage später ging es über Boddinstraße hinaus bis zur Leinestraße. Der Bahnhof gehörte damit zu den ersten nach dem Krieg wieder in Betrieb genommenen Stationen der Berliner U-Bahn. Er war bedingt durch seine Lage am Rande des Teltow nicht von den einströmenden Wassermassen aus dem Landwehrkanal betroffen und auch von Bombentreffern weitgehend verschont worden.

In den 1960er Jahren erfolgte die Schließung der Toilettenanlage, die seitdem verfällt. Da sich weder die BVG, noch die Berliner Stadtreinigungsbetriebe noch der Bezirk Neukölln für die Anlage verantwortlich fühlen, ist eine Modernisierung oder ein Abriss der Anlage nicht machbar.[1]

Der Bahnhof trägt den Namen von Hermann Boddin, von 1874 bis 1907 Gemeindevorsteher und später Bürgermeister von Rixdorf, dem heutigen Ortsteil Neukölln.[2]

Anbindung

Am U-Bahnhof besteht eine Umsteigemöglichkeit von der Linie U8 zu den Omnibuslinien 104, 167 und 344 der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin U8.svg Wittenau – Rathaus Reinickendorf – Karl Bonhoeffer-Nervenklinik – Lindauer Allee – Paracelsus-Bad – Residenzstraße – Franz-Neumann-Platz – Osloer Straße – Pankstraße – Gesundbrunnen – Voltastraße – Bernauer Straße – Rosenthaler Platz – Weinmeisterstraße – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Heinrich-Heine-Straße – Moritzplatz – Kottbusser Tor – Schönleinstraße – Hermannplatz – Boddinstraße – Leinestraße – Hermannstraße

Literatur

  • Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. (Hrsg.): U8. Geschichte(n) aus dem Untergrund. GVE, Berlin 1994, ISBN 3-89218-026-1, S. 60.

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Boddinstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Claudia Fuchs: Niemand will das Örtchen. Herrenloser Schandfleck am U-Bahnhof Boddinstraße. In: Berliner Zeitung. 30. September 1995, abgerufen am 20. Januar 2011.
  2. Ehrung zum 100. Todestag von Hermann Boddin berlin.de, Pressemitteilung, Berlin 27. Juni 2007.
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