U-Bahnhof Bernauer Straße

U-Bahnhof Bernauer Straße
Der U-Bahnhof Bernauer Straße
Der nördliche Zugang, im Hintergrund der Fernsehturm

Der U-Bahnhof Bernauer Straße ist ein Bahnhof der Linie U8 der Berliner U-Bahn. Er wurde am 18. April 1930 eröffnet und trägt im Bahnhofsverzeichnis der Berliner Verkehrsbetriebe die Bezeichnung B. Der Bahnhof besitzt einen Aufzug zum Verlassen des Bahnsteiges und wird daher als barrierefrei bezeichnet.

Die Station ist mit einem acht Meter breiten und 130 Metern langen Mittelbahnsteig ausgestattet und befindet sich etwa vier bis fünf Meter unter der Brunnenstraße (südlich der Kreuzung mit der Bernauer Straße). Die Ausgänge führen direkt auf die Straße, es gibt keine Zwischenebene. Nördlich des U-Bahnhofs besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Metrotram M10.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1907 legte die AEG dem Berliner Magistrat Pläne zum Bau einer Hoch- und Untergrundbahn durch die Brunnenstraße vor. Nach langwierigen Verhandlungen einigte man sich 1912 zum Bau der Linie, der noch im selben Jahr in Angriff genommen wurde. Neben der Untertunnelung der Spree begann die von der AEG gründete AEG-Schnellbahn-AG mit dem Bau der ersten Streckenabschnitte entlang der Brunnenstraße sowie der beiden Stationen Bernauer Straße und Voltastraße. Nach Fertigstellung des Rohbaus im Jahr 1914 wurde der Architekt Peter Behrens mit der Gestaltung der beiden Stationen beauftragt. Behrens war zu dem Zeitpunkt als künstlerischer Beirat bei der AEG tätig und entwarf die beiden fast identischen Bahnhöfe mit einem Mittelbahnsteig in einfacher Tieflage, also direkt unterhalb der Straßendecke. Gestützt werden sollte diese von einer Reihe aus schwarzen Marmorsäulen. Für die Wandverkleidung sah er quadratische Keramikfliesen vor. Der fortschreitende Erste Weltkrieg verhinderte jedoch die weitere Umsetzung des Bauvorhabens.

Erst Ende der 1920er Jahre kam es dann zu einer Umsetzung des Projekts. Der Hausarchitekt der Hochbahngesellschaft, die 1929 in der BVG aufging, Alfred Grenander komplettierte die Anlage, so dass am 18. April 1930 die Eröffnung stattfinden konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich der U-Bahnhof unterhalb der Grenze zwischen dem sowjetischen und dem französischen Sektor. Infolgedessen kam es durch den Mauerbau am 13. August 1961 zur Schließung des Bahnhofs, der damit wie sechs weitere Stationen entlang der Linie zu einem Geisterbahnhof wurde, an dem die Züge durchfuhren. Eine Öffnung kam erst mit der Wende zustande, bei der am 12. April 1990 zunächst der Westteil wieder zugänglich gemacht wurde. Der Zutritt auf der östlichen Seite wurde wenige Wochen später mit der Währungsunion der beiden deutschen Staaten am 1. Juli 1990 ermöglicht.

Anbindung

Am U-Bahnhof besteht eine Umsteigemöglichkeit von der Linie U8 zur Straßenbahnlinie M10 sowie zur Omnibuslinie 247 der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin U8.svg Wittenau – Rathaus Reinickendorf – Karl Bonhoeffer-Nervenklinik – Lindauer Allee – Paracelsus-Bad – Residenzstraße – Franz-Neumann-Platz – Osloer Straße – Pankstraße – Gesundbrunnen – Voltastraße – Bernauer Straße – Rosenthaler Platz – Weinmeisterstraße – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Heinrich-Heine-Straße – Moritzplatz – Kottbusser Tor – Schönleinstraße – Hermannplatz – Boddinstraße – Leinestraße – Hermannstraße

Literatur

  • Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin (Hrsg.): U8. Geschichte(n) aus dem Untergrund. Verlag GVE, Berlin 1994, ISBN 3-89218-026-1.

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Bernauer Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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