Rademacher (Adelsgeschlecht)

Rademacher (Adelsgeschlecht)
Wappen des Geschlechts Rademacher aus Siebmachers Wappenbuch[1]

Die Freiherren von Rademacher waren ein Geschlecht von uradligen Freiherren des Reichsadels, die ihren Ursprung im lothringischen Rodemack hat. Sie siedelten sich unter anderem im holländischen Middelburg und später auch in Nordrhein-Westfalen (Aachen), Ostpreußen (Tilsit), Lettland (Riga) und Hessen (Frankfurt) an.

Inhaltsverzeichnis

Familiengeschichte

Abstammung

Der Stammbaum wird auf das lothringische Adelsgeschlecht de Rodemack aus der gleichnamigen Stadt Rodemack zurückgeführt. Ihre erstmalige Erwähnung findet dieses Geschlecht mit der Geburt von Dipoldus de Rodemack im Jahre 904 n.Chr. Die erste urkundlich belegte Erwähnung des Geschlechts Rademacher war eine Erwähnung des Familienwappens im Jahre 1264.[2] Ein Adelsbrief,welcher den ihm zustehenden Adel jedoch lediglich anerkannte, also nicht erst verlieh, wurde dem Geschlecht am 13. Juli 1549 von Karl V. verliehen.[3]

Stammbaum

Der erste Vertreter des Geschlechts war Dipoldus de Rodemack[4], geb 904 n.Chr. Im 11.-12. Jhd. nannte das Geschlecht sich von Rodemack, von Rodemacker und schließlich von Rademacker. Der heutige Name von Rademacher wurde dann aber schon im 13. Jhd. verwendet. Matthias Ägidius von Rademacher war urkundlich belegter Templer, wurde bei der Belagerung von Akkon schwer verletzt und erlag seinen Verletzungen nur wenig später in Aruad. Im 16. Jhd. konvertierte Gerlach von Rademacher zum protestantischen Glauben. Mit seinen 13 Kindern schuf sein Enkel Johann von Rademacher den größten Anteil der Rademacher-Linien, von welchen einige noch heute fortbestehen. Die letzte bekannte Schwertleite erhielt Daniel von Rademacher 1766.[5] Sein Vater Arnold Eberhard von Rademacher diente Friedrich dem Großen als königlich preußischer Kriegs- und Domainenrath.[6]

Wappen derer von Rademacher im Westfälischen Wappenbuch

Rademacher in Soest

Im „Wappenbuch des Westfälischen Adels“ wird eine Familie von Rademacher wie folgt beschrieben: „Die Familie lebte zu Soest, geadelt. Wappen: gespalten, rechts gold, links in Blau drei pfahlweise gestellte goldene Räder. Auf dem gekrönten Helm ein offener blauer Flug. Quelle: Goswin von Michels Wappenbuch. Um 1800 erloschen.[7]

Einzelnachweise

  1. J.Siebmacher, "Johann Siebmachers Wappen-Buch" (Bd. VI 12), Verlag Battenberg München 1975, Tafel 53; vgl. auch Bd. III 2 Tafel 367, Bd. V Tafel 132 - Digitalisat.
  2. Rolf Zobel, "Wappen an Mittelrhein und Mosel", Book on Demand GmbH Norderstedt 2009, Tafel 264.
  3. Leopold von Ledebur: Rademacher. In: Adelslexikon der preussischen Monarchie (1854 - 58). Band 2, Verlag von Ludwig Rauh, Leipzig 1867, S. 249 - Digitalisat
  4. vgl auch Seite:"Historique" Association des Amis des Vieilles Pierres pour la Sauvegarde de RODEMACK. 9. September 2011, 22:45
  5. Ernst Heinrich Kneschke: Rademacher. In: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 7, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1867, S. 317 (Online in der Google Buchsuche).
  6. Hainer Weißpflug: Die »Humboldteiche« im Schloßpark Tegel. In:Berlinische Monatsschrift. Heft 3/1997 S. 92f. Digitalisat
  7. Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Görlitz 1901-1903, Band 1, S. 102 - Digitalisat

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