Peter Tomschiczek

Peter Tomschiczek

Peter Tomschiczek (* 16. Januar 1940 in Iglau, Böhmen, dem heutigen Jihlava in Tschechien) ist ein zeitgenössischer deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Ellmosen bei Bad Aibling, Bayern sowie auf der Insel Lošinj, Kroatien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Ausbildung zum Siebdrucker 1954-1957 in Stuttgart und dem Besuch der Kunst- und Handwerkerschule Würzburg von 1957-1958 folgte 1958-1963 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Fritz Griebel und Prof. Johannes Itten (Gastdozent). Seit 1963 ist er freischaffender Maler. Von 2002 bis heute ist er an der Kunstakademie Bad Reichenhall als Dozent tätig.Der Maler war über Jahrzehnte eng befreundet mit dem Lyriker Rainer Malkowski.

Er ist Mitglied der Neuen Münchener Künstlergenossenschaft und der Darmstädter Sezession.

Künstlerisches Schaffen

Der Maler selbst ordnet sein Werk in die Klassische Moderne ein. Den Rahmen für die künstlerische Kreativität Tomschiczeks bilden die Gesetzmäßigkeiten der Malerei: Das Beherrschen von Form, Farbe und Komposition ist für ihn Grundvoraussetzung für gute Bilder.

Die Impulse für seine Werke entstehen bei Tomschiczek überwiegend aus Erleben der Natur: Landschaften, das Meer, Tiere, Pflanzen. In den letzten Jahrzehnten vor allem aus der Karstlandschaft der kroatischen Inseln Cres und Lošinj sowie aus seinen Reisen nach Westafrika (Senegal, Gambia, Burkina Faso u.a.). So entstanden Bilderserien und Motivreihen wie: 'Im Karst', 'Gatterweg', 'Macchiatisch', 'Bilder vom Meer', 'Senegambia', 'Obervolta'. Die Werke aus den frühen Jahre des Schaffens wie die Landschaftsaquarelle des Mittelmeerraums oder die Stillleben lassen die Herleitung vom Gegenständlichen noch deutlich erkennen, so in den Motivreihen Tischbilder, Schachtelbilder, Figurenbilder, Nature Morte. Im späteren Werk werden die Inhalte für den Betrachter scheinbar immer ungegenständlicher.

"Tomschiczeks Abstraktion bedeutet keine Loslösung von der Natur. Sie ist Verwandlung und Verdichtung.“[1] (Zitat Rainer Malkowski). Peter Tomschiczek äußerte:„Ich suche das Wirkliche in den Dingen, das Äußere genügt mir nicht".[2] Tomschiczek malt heute vorwiegend großformatige Bilder in Mischtechnik auf Leinwand, aber auch Serien kleinformatiger Bilder ebenfalls in Mischtechnik auf Papier.Die Oberflächenstruktur eines Bildes ist für ihn ein wesentliches Ausdrucksmittel.Neben Farben integriert er daher im Malvorgang Materialien wie Erde, Sand oder Federn und verstärkt somit den Bezug zur Natur. Durch die entstehenden plastischen Strukturen ergeben sich erwünschte Licht- und Schatteneffekte in den Bildern.

Das begleitende grafische Schaffen des Künstlers besteht aus zahlreichen Lithografien, Radierungen, Zeichnungen –auch Illustrationen von Kinderbüchern- und Aquatinta-Arbeiten.

Das malerische Frühwerk des Künstlers ist geprägt von Aquarellen, Collagen und Ölbildern (Stillleben, Landschaften, vereinzelten Porträts).

Ausstellungen (Auswahl)

  • Art Basel 1978
  • Art Cologne 1989, 1990, 1995, 1996
  • Darmstädter Sezession regelmäßige Teilnahme seit 1992
  • Schaetzlerpalais Augsburg 1992
  • Haus der Kunst (München) - Große Kunstausstellung, regelmäßige Teilnahme seit 1962
  • Ostdeutsche Galerie, Regensburg, 1981
  • Art Frankfurt, 1992, 1995, 1999, 2000
  • Art London 1997
  • Galerie Bayerische Landesbank, München, 2000
  • 8th International Cairo Biennale 2001
  • Große Kunstausstellung Wasserburg 2004
  • Kunst Forum d'Art Franco-Allemand, Colombey-les-Deux-Eglises 2004

Werke in öffentlichen Sammlungen

  • Staatliche Graphische Sammlung München,
  • Ostdeutsches Museum Regensburg,
  • Museo Olevano Romano Rom,
  • Städtische Sammlung, Augsburg,
  • Städtische Sammlung Rosenheim,
  • Landtag Nordrhein Westfalen in Düsseldorf,
  • Sammlung der Bayerischen Vereinsbank,
  • Sammlung Bayerische Sparkassen,
  • Universitätsseminar der Wirtschaft USW Schloss Gracht - Erftstadt,
  • Sammlung Niederreuther Gauting,
  • Land Salzburg,
  • Stadt München,
  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg,
  • Allianz Berlin und München,
  • Akzo Nobel,
  • Bayerische Staatskanzlei Ministerratssaal,
  • E.ON München (ehem. VIAG AG München),
  • Europäisches Patentamt München

Auszeichnungen

Peter Tomschiczek erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Förderpreis des Kunstpreises der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer 1978, 4. Rauriser Malertage - Aufenthaltsstipendium des Landes Salzburg 1978, den Förderungspreis des Lovis-Corinth-Preises 1981, den Seerosenpreis der Stadt München 1986, Gaststipendien der Villa Massimo Rom und Olevano Romano 1991, den Kulturpreis der Stadt Bad Aibling, einen Gastaufenthalt in der Villa Romana Florenz 1996, den Sudetendeutschen Kulturpreis für Bildende Kunst 2000 und Kulturpreis der Stadt Rosenheim 2000. Als persönliche Auszeichnung erhielt er im Jahr 2002 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Literatur

  • "Ach du lieber Tschok", Hans Heyn, Peter Tomschiczek, Kinderbuch, Pannonia-Verlag, 1977, ISBN 3-7897-0529-2
  • Malerei heute, Hans Kießling, Langen Müller Verlag, München-Wien 1979 ISBN 3-7844-1746-9
  • Begegnung mit Malern, Hans Kießling,EOS-Verlag 1980, ISBN 3-88096-081-X
  • "Zuagroast", Ute Bartling, Zeichnungen Peter Tomschiczek, 1984, ISBN 3-87616-1169
  • Bunter Graphic Almanach V- (Fünfte Auslese aus der Monatszeitschrift "Die Kunst",S.289, 1985, ISBN 3-521-04154-9
  • „Das unbewachte Atelier“ in „Das Meer steht auf“, Rainer Malkowski, Gedichte, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1989
  • Bayerisches Fernsehen Dr. Michael Bauer „Kunst auf dem Lande - Peter Tomschiczek“ (Reihe „Zwischen Spessart und Karwendel“) 1997
  • Peter Tomschiczek, Kunstverein Rosenheim, Katalog zur Ausstellung, 1998, ISBN 3-9804693-3-6
  • Bayerisches Fernsehen Dr. Michael Bauer „Der Maler Peter Tomschiczek“ (Reihe „Zwischen Spessart und Karwendel“) 2000
  • "Peter Tomschcizek", Buchkatalog, Galerie Bayerische Landesbank, 2000
  • Palette 6/2004 Nr.56 2004, ISSN 0945-5760, S.6-11
  • Vernissage 04/2006, ISSN 1434-5986, S.18/19
  • "Das unbewachte Atelier - Der Maler Peter Tomschiczek",Boris Tomschiczek, Dokumentarfilm 43 Min., 2010 (Premiere: 6. Mai 2010 DokFest München Filmmuseum; DVD Strichcode: 1 094922075610)

Einzelnachweise

  1. Vernissage 04/2006, ISSN 1434-5986, S.18
  2. Peter Tomschiczek, Kunstverein Rosenheim, Katalog zur Ausstellung, 1998, ISBN 3-9804693-3-6 (Artikel Hanna Stegmayer: Ästhetische Erfahrung vor den Bildern Peter Tomschiczeks, S.4.des Artikels

Weblinks


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