Nowosjolki (Kaliningrad, Prawdinsk)

Nowosjolki (Kaliningrad, Prawdinsk)
Siedlung
Nowosjolki/Neuendorf
Новосёлки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Neuendorf, Kreis Gerdauen
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238412
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 802 015
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 16′ O54.38611111111121.269444444444Koordinaten: 54° 23′ 10″ N, 21° 16′ 10″ O
Nowosjolki (Kaliningrad, Prawdinsk) (Russland)
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Lage in Russland
Nowosjolki (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Nowosjolki (russisch Новосёлки) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)). Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges wurde die vormals deutsche Stadt Neuendorf die zu dem Landkreis Gerdauen gehörte wie der gesamte Nordteil Ostpreußens (außer dem Memelland) Teil der RSFSR, einer der Unionsrepubliken der Sowjetunion.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nowosjolki liegt vier Kilometer nordwestlich von Schelesnodoroschny an einer recht unwegsamen Straße, die über Odojewskoje (Neuendorfshof) direkt in den Ort führt. Vor 2001 war Schelesnodoroschny die nächste Bahnstation, bis die Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn–Insterburg) im russischen Streckenabschnitt aufgegeben wurde.

Geschichtliches

Am 9. April 1874 wurde der zu dieser Zeit Neuendorf genannte Ort Amtsdorf und namensgebend für den neu gebildeten Amtsbezirk Neuendorf,[1] im Landkreis Gerdauen, im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Zu diesem Verwaltungsverbund schlossen sich die drei Landgemeinden Adlig Neuendorf, Königlich Neuendorf und Neuendorf Kämmereidorf sowie der Gutsbezirk Rathsthal (russisch: Ranneje) zusammen.

Am 13. Oktober 1890 vereinigten sich die Landgemeinden Adlig- und Königlich Neuendorf sowie Neuendorf Kämmereidorf zur neuen Landgemeinde Neuendorf. Sie zählte im Jahre 1910 421 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 wurde dann auch noch der Gutsbezirk Rathsthal (Ranneje) nach Neuendorf eingemeindet, so dass die Einwohnerzahl bis 1933 auf 556 anstieg und 1939 noch 496 betrug[3]. Der Amtsbezirk Neuendorf bestand bis zu seinem Ende im Jahre 1945 nur noch aus der Gemeinde Neuendorf.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam das nördliche Ostpreußen – und mit ihm Neuendorf – zur Sowjetunion. Der Ort erhielt 1946 den russischen Namen „Nowosjolki“. Bis zum Jahre 2009 war Nowosjolki innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje (Altendorf)) eingegliedert, und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)).

Kirche

Die vor 1945 mehrheitlich evangelische Bevölkerung von Neuendorf war in das Kirchspiel Schelesnodoroschny (Bis 1946 Gerdauen)[5] eingepfarrt, das zum gleichnamigen Kirchenkreis in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Heute liegt Nowosjolki im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad (Königsberg), die zur ebenfalls neu gebildeten Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neuendorf
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Gerdauen
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Kirchspiel Gerdauen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblinks


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