Tschaadajewo

Tschaadajewo
Siedlung
Tschaadajewo/Brolost
Чаадаево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Brolost (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238412
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 802 020
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 22′ O54.38611111111121.369444444444Koordinaten: 54° 23′ 10″ N, 21° 22′ 10″ O
Tschaadajewo (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Tschaadajewo (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Tschaadajewo (russisch Чаадаево, deutsch Brolost) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Prawdinsk und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny ).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Tschaadajewo liegt sechs Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Schelesnodoroschny und ist über die Nebenstraße von Wischnjowoje (Altendorf) an der russischen Fernstraße A 196 nach Oserki (Georgenfelde)und Gussewo an der Fernstraße R 508 zu erreichen.

Bis zum Jahre 2001 bestand Bahnanschluss über die Station „Oserki-Wolnoje“ (Georgenfelde-Wolla (1938–1946: Ebenau) an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn-Insterburg), die in ihrem russischen Streckenabschnitt außer Betrieb gesetzt worden ist.

Geschichtliches

Das ehemals Brolost genannte Gutsdorf gehörte bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1874 wurde der Ort in den Amtsbezirk Schloss Gerdauen[1] eingegliedert. Im Jahre 1910 zählte Brolost 105 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 verlor Brolost seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Wolla (1938–1946 Ebenau, heute russisch: Wolnoje) eingemeindet. 1931 änderte sich auch die Zugehörigkeit zum Amtsbezirk, als nämlich nach Auflösung des Amtsbezirks Schloss Gerdauen die Gemeinde Wolla in den Amtsbezirk Annawalde[3] (heute russisch: Smolnoje) und ein weiteres Jahr später in den Amtsbezirk Barraginn (1938–1945: Georgenhain) umgegliedert wurde.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1946 in „Tschaadajewo“ umbenannt. Bis zum Jahre 2009 war er innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje) eingegliedert, und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Die überwiegende Mehrheit der Broloster Einwohner war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Gerdauen[5] innerhalb des gleichnamigen Kirchenkreises in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

Heute liegt Tschaadajewo im Einzugsbegiet der Gemeinde in Tschernjachowsk, die der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugehört[6].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schloss Gerdauen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Georgenhain
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Kirchspiel Gerdauen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblinks


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