Nigel Farage

Nigel Farage
Nigel Farage

Nigel Paul Farage (* 3. April 1964 in Farnborough[1]) ist ein britischer Politiker und Vorsitzender der UKIP. Er ist seit 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments, in dem er einer der beiden Vorsitzenden der europaskeptischen Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (ehemalige Ind/Dem-Fraktion) ist.

Inhaltsverzeichnis

Politische Laufbahn

Farage trat schon während seiner Schulzeit in die britische Konservative Partei ein, verließ diese jedoch, als die konservative Regierung unter John Major 1992 den Vertrag von Maastricht unterzeichnete. 1993 war Farage eines der Gründungsmitglieder der UK Independence Party (UKIP), die einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union anstrebt.

Bei der Europawahl 1999 wurde Farage ins Europäische Parlament gewählt, ebenso wie bei der Europawahl 2004, bei der die UKIP ihr Ergebnis von drei auf zehn Abgeordnete steigern konnte. Farage wurde Vorsitzender der Fraktion Ind/Dem sowie 2006 auch Vorsitzender der Partei, nachdem er angekündigt hatte, durch eine straffere Parteiführung ihre Abgeordnetenzahl bei lokalen, nationalen und anderen Wahlen steigern zu wollen. UKIP solle aufhören, als eine Ein-Themen-Partei wahrgenommen zu werden und für ihr Ziel des EU-Austritts Verbündete in anderen Parteien suchen. Allerdings stieß seine Kampagne Better Off Out („Besser draußen“) nur auf geringen Widerhall in anderen Parteien. Bei der Europawahl 2009 wurde Farage wiedergewählt und übernahm zusammen mit Francesco Speroni den Vorsitz in der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD), der Nachfolgerin der Ind/Dem-Fraktion.

Als Fraktionsvorsitzender fiel Farage durch verschiedene Kontroversen auf, bei denen er etwa eine durch eine Amnestie erlassene Vorstrafe auf Bewährung des französischen EU-Kommissars für Verkehr Jacques Barrot oder einen Segelurlaub des Kommissionspräsidenten José Manuel Durão Barroso mit einem griechischen Millionär öffentlich machte. 2010 zweifelte er die Rechtmäßigkeit der Methode an, mit der Herman van Rompuy als Präsident des Europäischen Rates an die Macht gekommen war. Diesem attestierte er das „Charisma eines feuchten Lappens“ und bezeichnete Belgien als „so ziemlich ein Nicht-Land“, woraufhin ihm eine Geldbuße in Höhe von 3000 Euro auferlegt wurde.[2] Die Times kommentierte, Farage sei „eine peinliche Figur, die nicht für Großbritannien spricht“.[3]

Im Zuge der Vorbereitung für die britischen Unterhauswahlen 2010 kündigte Farage im September 2009 seinen Rücktritt als UKIP-Vorsitzender an, um sich auf seine Kandidatur gegen den Speaker of the House John Bercow zu konzentrieren. Sein Nachfolger wurde Malcolm Pearson, der allerdings ein Jahr später selbst wieder zurücktrat. Farage, dessen Unterhauskandidatur erfolglos geblieben war, kandidierte daraufhin erneut um den Parteivorsitz und setzte sich bei der parteiinternen Wahl gegen David Campbell Bannerman, Tim Congdon und Winston McKenzie durch.

Am 6. Mai 2010 stürzte er als Passagier mit einem Kleinflugzeug ab, das ein UKIP-Werbebanner mitzog, und erlitt mehrere Verletzungen sowie Ohnmachtszustände.[4][5]

Im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise im Euroraum und dem Rettungspaket sprach sich Farage klar gegen den Bail-out Griechenlands aus und bezeichnete ihn als Ablenkungsmanöver von den Problemen in Spanien und Italien. [6]

Familie

Farage ist seit 1999 in zweiter Ehe mit der Deutschen Kirsten Mehr verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Außerdem hat er zwei weitere Kinder aus erster Ehe.

Weblinks

 Commons: Nigel Farage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Europäisches Parlament: Nigel FARAGE
  2. Britischer Rechtspopulist bepöbelt EU-Ratspräsidenten Spiegel Online vom 2. März 2010
  3. A damp rag Times Online vom 26. Februar 2010
  4. Matthew Weaver (6. Mai 2010): Ukip's Nigel Farage injured in aeroplane crash. The Guardian. Abgerufen am 7. Mai 2010.
  5. Youtube EUXTV: KIP MEP Nigel Farage crashes in light plane during 2010 Election Day in UK. Abgerufen am 19. Januar 2011.
  6. “Je schneller der Euro verschwindet, desto besser für jeden” Markenpost vom 25. Juli 2011

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