Chavalit Yongchaiyudh

Chavalit Yongchaiyudh

Chavalit Yongchaiyudh (Thai: ชวลิต ยงใจยุทธ, Aussprache: [ʨʰáwálít joŋʨajjút]; * 15. Mai 1932 in Nonthaburi) ist ein thailändischer Politiker, General und ehemaliger Premierminister von Thailand. Den Bewohnern Südthailands ist er auch als "Big Jiew" bekannt.[1]

Chavalit erhielt seine Ausbildung an der Triam Suksa Udorn-Schule (einer Vorbereitungsschule für das Universitätsstudium) und machte 1949 seinen Abschluss an der Kadettenakademie Chula Chom Klao. Anschließend ging er in die USA an die Army Communication School, Fort Bournemouth. Später wurde er im 9. Armeeregiment auf Okinawa (Ryukyu, Japan weiter ausgebildet. Danach besuchte er die thailändische Army Communication School und das General Staff College in Thailand.

Er diente seit 1954 zunächst in der thailändischen Armee als Unterleutnant und wurde 1963 als Zugführer der Instandhaltungstruppe der Armee eingesetzt. 1971 wurde Chavalit zum Chef der Army Operations Division ernannt und 1985 zum Generaldirektor des Army Operations Department.

1986 stieg er zum Generalstabschef der Armee auf und wurde im gleichen Jahr Oberkommandierender der Armee, im Jahr darauf Chef Obersten Hauptquartiers des Landes.

Chavalit selbst ist kein Muslim, ist aber mit einer muslimischen Indonesierin verheiratet und war daher lange mit der von Wan Noor gegründeten Wahdah-Lobby verbunden.

Chavalit begann seine politische Karriere als stellvertretender Premierminister und Verteidigungsminister 1988 während der Regierung von General Chatichai Junhavan. Zwischen 1992 und 1994 war er Innenminister, zwischen 1995 und 1996 erneut stellvertretender Premierminister und Verteidigungsminister.

Am 17. November 1996 gewann die New Aspiration Party, deren Parteichef Chavalit war, die allgemeinen Parlamentswahlen. Chavalit bildete eine Koalition aus sechs Parteien und wurde am 25. November 1996 von König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) zum Premierminister ernannt. Am 6. November 1997 musste er auf Druck zahlreicher Kräfte zurücktreten, unter anderem wegen der desolaten wirtschaftlichen Lage des Landes nach der Währungskrise.

Chavalit war in der Regierung Thaksin Shinawatra Minister für innere Sicherheit und stellvertretender Premierminister. Im September 2008 wurde Chavalit als stellvertretender Premierminister in die Regierung Somchai Wongsawats berufen, trat aber wenige Wochen später nach schweren Ausschreitungen bei Protesten gegen die thailändische Regierung in Bangkok von seinem Posten zurück.[2]

Nach dem Putsch von 2006 und Sturz Thaksins war dessen Thai-Rak-Thai-Partei (TRT) auseinandergebrochen und ebenso wie ihre Nachfolgepartei verboten worden. Nachdem er eine Mitarbeit in der muslimischen, aber dem Putschistenführer Sonthi Boonyaratglin nahestehenden Matubhum-Partei abgelehnt hatte[3], trat Chavalit im Oktober 2009 der Pheu-Thai-Partei, einer anderen TRT-Nachfolgepartei, bei und wurde auf Betreiben Thaksins zum Parteivorsitzenden gewählt.[4] Chavalit will die Partei jedoch maximal bis zu den nächsten Wahlen führen.[5]

Einzelnachweise

  1. Bangkok Post, 4.November 2009: 'Big Jiew' plays Muslim card
  2. Die Welt: Thailands Vize-Ministerpräsident tritt zurück vom 8. Oktober 2008.
  3. Bangkok Post, 18. September 2009: Chavalit won’t work with coup leader
  4. NNT, 27. Oktober 2009: Gen Chavalit appointed as Puea Thai Chairperson
  5. Bangkok Post vom 29. Dezember 2009: Chavalit won’t lead Puea Thai

Weblinks


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