MarktTreff

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Das Konzept der MarktTreffs wurde von der Landesregierung Schleswig-Holstein entwickelt, um die Grundversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen und zu verbessern. 2011 existieren 27 MarktTreffs in Schleswig-Holstein.[1]

Inhaltsverzeichnis

Markttreff-Konzeption

Mit dem Konzept der Markttreffs versucht das Land Schleswig-Holstein angesichts schrumpfender ländlicher Räume die Nahversorgung der Bevölkerung auch unter geänderten wirtschaftlichen Bedingungen zur gewährleisten und ein Mindestmaß an Infrastruktur und Lebensqualität zu sichern. Besonderheit gegenüber anderen Konzepten ist dabei die enge Verflechtung öffentlichen und privaten Handelns.

„MarktTreffs beruhen in der Regel auf einem Mix von privatwirtschaftlichem Handeln, bürgerschaftlichem Engagement und öffentlichen Funktionen.[2]

Voraussetzung für die Einrichtung und Förderung ist eine vorherige Standortanalyse. Jeder MarktTreff basiert auf drei Säulen:

  • Kerngeschäft
  • Dienstleistungsangebot
  • Treffbereich

Die jeweilige Ausprägung der einzelnen Säulen variiert dabei von Standort zu Standort und wird von den einzelnen Gemeinden individuell je nach Bedarf festgelegt. Das Kerngeschäft ist in den häufigsten Fällen ein Lebensmittel-Einzelhandel, möglich sind aber ebenso eine Gastronomie oder ein Direktvermarkter. Diese Säule bildet die wirtschaftliche Grundlage des MarktTreffs.

Ergänzt wird das Kerngeschäft durch gewerbliche oder auch kommunale Dienstleistungen wie z. B. Post, Annahmestellen für Reinigung oder Versandhandel, Bankautomaten, Kommunalverwaltungen, Tourismusinformationen.

Die dritte Säule bildet der Treffpunkt, der in seiner Ausrichtung ebenfalls variabel ist. Manche Gemeinden nutzen diesen Bereich für Veranstaltungen oder als Treffmöglichkeit für Vereine, andere lediglich als Ort, um sich zum Klönen zu treffen. Der Treffbereich kann sich so zum Dorfmittelpunkt entwickeln. Das Konzept spiegelt sich im Motto der MarktTreffs wider: „MarktTreff. Bei uns ist alles drin.“

Träger eines Markttreffs ist die jeweilige Gemeinde, die auch bis zu 45% der Förderung übernehmen muss. Bis zu 55% der Förderung erfolgt über das LEADER-Programm der Europäischen Union.[1] Die Fördermittel sind für 12 Jahre gebunden. Betreut werden die Projekte jeweils durch das lokal zuständige Amt für ländliche Räume. Das Land koordiniert die Entwicklung zudem über das landesweite MarktTreff-Partnernetzwerk, in das neben den Gemeinden als Vorhabensträger auch Wirtschafts- und Sozialverbände sowie weitere Träger von Dienstleistungen im ländlichen Raum eingebunden sind, bspw. die Landesverbände von Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und dem Deutschen Bauernverband wie auch die Industrie- und Handelskammern.

Eine Ausdehnung des Konzepts auf weitere Bundesländer ist in Planung, derzeit bestehen entsprechende Überlegungen für Hessen und Sachsen.[3]

Gemeinden in denen ein MarktTreff gegründet wurden

Literatur

  • Ulf Hahne: Zukunftskonzepte für schrumpfende ländliche Räume. Von dezentralen und eigenständigen Lösungen zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität und zur Stabilisierung der Erwerbsgesellschaft, in: Neues Archiv für Niedersachsen. Zeitschrift für Stadt-, Regional- und Landesentwicklung. Heft 1/2009. Hannover, S. 2-25 [1]
  • Thomas Krüger, Monika Walther: Innovative Ansätze zur Entwicklung der ländlichen Räume: Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse und MarktTreff-Konzept in Schleswig-Holstein, in: Raumplanung, H. 118, 2005, S. 11-16

Einzelnachweise

  1. a b Vortrag von Christina Pfeiffer, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein auf der Frühjahrstagung 2011 des Bundesverbands der Regionalbewegungen
  2. Ulf Hahne: Zukunftskonzepte für schrumpfende ländliche Räume. Von dezentralen und eigenständigen Lösungen zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität und zur Stabilisierung der Erwerbsgesellschaft, in: Neues Archiv für Niedersachsen. Zeitschrift für Stadt-, Regional- und Landesentwicklung. Heft 1/2009. Hannover, S. 10
  3. http://gundv.de/news/news-details/beitrag/15187-projekt-markttreff-auf-wirtschaftlich-gutem-kurs.html (abgerufen am 17. August 2011)

Weblinks


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