Marie-Curie-Gymnasium Dresden

Marie-Curie-Gymnasium Dresden
Marie-Curie-Gymnasium Dresden
Haupteingang Marie-Curie-Gymnasium 2009
Schulform Gymnasium
Gründung 1955
Ort Dresden
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 2′ 59,8″ N, 13° 44′ 58″ O51.04994213.749456Koordinaten: 51° 2′ 59,8″ N, 13° 44′ 58″ O
Träger Landeshauptstadt Dresden
Schüler ~ 760
Lehrer 70
Leitung Annette Hähner
Website Offizielle Website

Das Marie-Curie-Gymnasium Dresden („MCG“) ist ein Gymnasium in Dresden mit künstlerischem, sozialwissenschaftlichem und naturwissenschaftlichem Profil. Das Gymnasium trägt seit 1996 den Namen der französischen Physikerin und Chemikerin Marie Curie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das MCG wurde im Jahr 1955 als 2. Grundschule unweit des Dresdner Landhauses auf der Friesenstraße gegründet. Vier Jahre später erfolgte die Grundsteinlegung für das heutige Schulgebäude auf der Zirkusstraße, das 1960 als 2. Polytechnische Oberschule eingeweiht wird. Die Schule wurde dabei auf Grund errichtet, der aufgrund der Zerstörung Dresdens während des Zweiten Weltkriegs von einer drei Meter dicken Trümmerschicht bedeckt war.[1]

Im Jahr 1965 lernten 1350 Schüler an der zehnklassigen Schule, wobei das Gebäude auf der Friesenstraße als Außenstelle diente. Im Jahr 1972 erhielt das MCG nach dem Widerstandskämpfer Herbert Bochow den Namen Herbert-Bochow-Oberschule. Erst 1992 wurde die Schule in „Gymnasium Dresden-Mitte“ und schließlich 1996 auf Initiative der Schülervertretung durch die Stadtverordneten der Landeshauptstadt Dresden in „Marie-Curie-Gymnasium“ umbenannt.

Seit 2003 ist das MCG eine von weltweit rund 8000 UNESCO-Projektschulen.

Schulgebäude

Plastik Schüler und Lehrer beim Polytechnischen Unterricht von Johannes Peschel vor dem Schulgebäude

Das Schulgebäude befindet unweit des Pirnaischen Platzes in der Pirnaischen Vorstadt. Es wird vom Hochhaus Pirnaischer Platz im Südwesten und dem Gebäude von GlaxoSmithKline Biologicals Dresden im Nordosten begrenzt. Neben der Zirkusstraße verläuft um das Gymnasium auch ein Teil der Grunaer Straße.

Das Schulgebäude des MGC wurde 1959 erbaut und steht, wie auch ein Großteil der zur Schule gehörenden Freiflächen, in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz.[2] Zur Gebäude gehören eine Turnhalle, eine Cafeteria und eine Aula, die 2009 denkmalgerecht saniert wurde. Auf dem Schulgrundstück befinden sich zudem ein Sportplatz und ein Schulgarten. Vor dem Haupteingang befindet sich seit 1964 eine Plastik des Künstlers Johannes Peschel. Im Schulinneren fand 1962 die von Lea Grundig gestiftete Plastik Mädchenkopf Aufstellung. Bis 2011 nutzt das MCG das Gebäude der ehemaligen 18. Grundschule am Terrassenufer als Außenstelle.

Das Schulgebäude soll von Februar 2012 bis Februar 2014 für rund 24,5 Millionen Euro denkmalgerecht saniert werden.[3] Sie soll Anbauten sowie eine neue Sporthalle erhalten. Für die Zeit der Sanierung ist geplant, die Schüler im ehemaligen Fritz-Löffler-Gymnasium Dresden zu unterrichten.

Profil

Die 5. und 6. Klasse dient den Schülern als Orientierungsstufe. Ab der 5. Klassen wird Englischunterricht gegeben. Ab der 6. Klasse wird zusätzlich eine zweite Fremdsprache unterrichtet; Schüler können hier zwischen Französisch, Russisch und Latein wählen. Weitere Fremdsprachen, darunter Chinesisch, Spanisch und Japanisch, werden in Arbeitsgemeinschaften unterrichtet. Ab der 8. Klasse spezialisieren sich die Schüler entweder im naturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen oder künstlerischen Profil. Neben klassischen Leistungs- und Grundkursen in den Klassenstufen 11 und 12 werden auch Fächer wie „Astronomie“ und „Informatik“, sowie fächerverbindende Grundkurse wie „Darstellendes Spiel“ und „Biotechnologie/Bionik“ angeboten.[4]

Das 2006 verabschiedete Leitbild der Schule lautet „lernend erleben – erlebend lernen“.

UNESCO-Projektschule

Das MCG ist seit 2003 eine von 13 anerkannten sächsischen UNESCO-Projektschulen. Diese Schulen fühlen sich unter anderem der Demokratieerziehung, der Umwelterziehung und der Erziehung zu Toleranz verpflichtet. Alle Projekte und Austauschprogramme des MCG sind diesen allgemeinen Gedanken untergeordnet.

  • Seit 2001 engagiert sich das MCG mit dem Projekt „Regenwald“ unter anderem für die Rettung des Regenwalds in Ecuador sowie Naturschutzprojekte in Nord- und Südamerika. Seit 2003 veranstaltet die Schule dafür unter anderem Sponsorenläufe. Sie erbrachten bis 2009 mehr als 100.000 Euro Spendengelder, wodurch das MCG bis heute mehrere Hundert Hektar Regenwald in Ecuador erwerben und vor der Abholzung retten konnte. Seit 2009 ist das Projekt „Regenwald“ als offizielles UNESCO-Dekadeprojekt bestätigt.
  • Seit 2005 widmet sich das Galileo-Projekt „Wir zeigen euch Dresden“ der Konzeption eines barrierefreien Stadtrundgangs für Rollstuhlfahrer. Über einen Minicomputer werden dabei per GPS abgesenkte Bordsteine, behindertengerechte Zugänge, aber auch kinderfreundliche Strecken angezeigt, das Rollstuhlfahrern eine Stadtbesichtigung ohne fremde Hilfe ermöglicht. Das Projekt der Schule sorgte für große Aufmerksamkeit und wurde 2008 für den Dresdner Tourismuspreis nominiert. Im März 2009 wurde es auf der CeBIT im Rahmen des niedersächsischen Wettbewerbs Galileo macht Schule vorgestellt. Im Jahr 2010 erhielt das Projekt des mit 1000 Euro dotierten GIS-Award des GDI Sachsen.[5]
  • Seit 2006 besteht eine Schulpartnerschaft mit dem polnischen Gimnazjum nr 1 in Józefów, das in das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen eingegliedert ist. Ziel ist es, mithilfe von interkulturellem Lernen und Handeln zu Toleranz zu erziehen und ein Demokratieverständnis zu wecken.

Austauschprogramm

Seit 2005 besteht ein Schüleraustauschprogramm zwischen dem MCG und der German International School of Silicon Valley, USA. Mehrere Schüler verbringen dabei rund drei Monate bei Gastfamilien und besuchen in der Zeit die Partnerschule.

Arbeitsgemeinschaften

Seit 2007 bietet das MCG ein Ganztagsangebot gemäß der Förderrichtlinie des Freistaates Sachsen an. Neben Sprachkursen und gezielter Fächerförderung, zum Beispiel Chemie oder Vorbereitungskursen zur Mathematik-Olympiade, zählen dazu auch Arbeitsgemeinschaften (AGs). Angeboten werden unter anderem:[6]

  • Sport-AGs: Ashtanga-Yoga-Kurs, Fußball-AG mit Technikschulung, Schach-AG, Tanz (Jazz, Volkstanz, HipHop, Ballett), Volleyball-AG
  • Musik-AGs: Band-AG (unter anderem Spiel mit der Schulband Toxic Muffins), Chor-AG, AG Instrumental-Ensemble, AG „Musik am Computer“
  • Darstellendes Spiel: AGs Kabarett (mit Schreiben und Aufführung eigener Sketche) und Theater (in Zusammenarbeit mit dem Theater Junge Generation)
  • Kunst- und Literatur-AGs: AG „Schrift und Sprache“ (unter anderem Kalligrafie-Unterricht), Schreibwerkstatt, Mal- und Zeichenkurs, Keramik-AG, Fotografie-AG (klassisch mit analoger Technik), AG Erzgebirgische Volkskunst

Schülerzeitung „Platonium“

Die Schüler des MCG geben seit 1998 die Zeitschrift „Platonium“ heraus. Sie wurde bereits im Entstehungsjahr mit dem Sächsischen Jugendjournalistenpreis als beste Schülerzeitung des Freistaates Sachsen ausgezeichnet und erhielt den Preis seitdem zudem mehrfach unter anderem in den Kategorien Bester Autor und Bester Onlineauftritt. Im Jahr 2009 wurde „Platonium“ beim Schülerzeitungswettbewerb des Spiegel unter 1400 Schülerzeitungen als viertbeste deutsche und beste ostdeutsche Schülerzeitung ausgezeichnet.[7]

Förderverein

An der Schule existiert ein Förderverein, der sich die Verbesserung und Schaffung von Abwechslung im Schulleben zum Ziel gesetzt hat. Er unterstützt Projekte und Veranstaltungen aber auch Klassenfahrten oder einzelne Schüler in besonderen Situationen.

Lehrer und Absolventen des MCG

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Anmerkungen im Zuge des geplanten Neubaus auf dresden.de
  2. Kulturdenkmal: Zirkusstraße 7.
  3. Vgl. Sanierungsplanung auf dresden.de
  4. Vgl. mcg-dresden.de
  5. Curie-Gymnasiasten bauen Navi für Rollstuhlfahrer. In: Sächsische Zeitung, 25. Februar 2010, S. 20.
  6. Vollständige Übersicht auf mcg-dresden.de
  7. Vgl. spiegel.de
  8. Vgl. Vita auf bundestag.de
  9. Vgl. kirstenspott.de

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