Lenze Gruppe

Lenze Gruppe
Lenze SE
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Rechtsform Europäische Gesellschaft
Gründung 1947
Sitz Aerzen - Groß Berkel
Leitung Erhard Tellbüscher
(Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter ca. 2.900 weltweit, ca. 1.610 in Deutschland (Stand 30.04.2010)
Umsatz 416.900.000 Euro (2009/2010)
Bilanzsumme 342.500.000 Euro (2009/2010)
Branche Antriebs- und Automatisierungstechnik für den Maschinen- und Anlagenbau
Website www.lenze.com

Die Lenze SE ist ein deutscher Hersteller und Entwickler für Antriebstechnik und Automation, welcher 1947 durch Hans Lenze gegründet wurde. Die Zentrale befindet sich in Aerzen in der Nähe von Hameln.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeit

Zu der Unternehmensgruppe gehören 42 Vertriebsgesellschaften und Produktionswerke in Europa, Asien sowie den USA. Rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen weltweit, davon 300 Personen in Forschung und Entwicklung an acht Standorten.

Lenze ist mit eigenen Gesellschaften und Repräsentanzen in Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Kroatien, Litauen, Malaysia, Niederlande, Österreich, Polen, Russland, Schweden, Schweiz, Slowenien, Spanien, Taiwan, Tschechische Republik, Ungarn, USA und Weißrussland vertreten. Mit Vertrieb und Service ist das Unternehmen in 60 Ländern der Welt vertreten.

Im Geschäftsjahr 2009/2010 erzielte Lenze einen Umsatz von 417 Millionen Euro (Vorjahr 505 Mio Euro)[1].

Der Vorstand besteht aus Erhard Tellbüscher (Vorstandsvorsitzender), Yorck Schmidt und Frank Maier. [2]

Lenze ist eine Aktiengesellschaft bzw. Europäische Gesellschaft. Im Jahr 2009 wurde die Lenze AG in eine SE (Societas Europaea) umgewandelt. [3]

Produziert werden Antriebe, Automatisierungssysteme, Frequenzumrichter, Servosysteme, Industrie-PCs, Steuerungen, Visualisierungsprodukte, Getriebe und Getriebemotoren, Motoren, Anlagen und Software.

Geschichte

1947 erfolgte eine Unternehmensübernahme der Handelsgesellschaft Stahlkontor GmbH Weser in Hameln durch Hans Lenze. Sie war der Ursprung der heutigen Lenze-Gruppe. Ab 1948 begann der Aufbau eines Produktprogramms im Bereich der mechanischen Antriebstechnik. In der ersten Zeit wurden noch Produkte in Lizenz gefertigt. Später begann das Unternehmen eigene Entwicklungen voranzutreiben und stellte die bereits vier Jahre später beim ersten Auftritt auf der „Deutschen Industrie-Messe“ in Hannover vor.

1957 erfolgte die Gründung der Maschinenfabrik Hans Lenze KG und im Folgejahr nahm eine neue Getriebemotorenfertigung in Bösingfeld ihren Betrieb auf. 1962 kam es zu einer Ausweitung der Produktion. In Groß Berkel entstand ein neues Werk an dem Standort, wo sich heute der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Nach dem Tode Hans Lenzes am 14.  Juni 1963 trat dessen Schwiegersohn Alfred Belling seine Nachfolge an und übernahm die Geschäftsführung. Mit 850 Mitarbeitern erwirtschaftete die Lenze-Gruppe 1967 einen Jahresumsatz von umgerechnet rund 20 Millionen Euro.

1968 begann Lenze mit der Entwicklung und Produktion von elektronischen Antriebsreglern und baute ab 1969 ihr Vertriebsnetz weltweit aus. Die Elektronikentwicklung wurde 1973 in Groß Berkel zusammengefasst. Im gleichen Jahr begann die Automatisierung in der Produktion. Der erste Frequenzumrichter zur Steuerung von Drehstrommotoren des Unternehmens kam 1977 auf den Markt. Sechs Jahre später begann es mit der Entwicklung von Hybridschaltungen für Frequenzumrichter. Ab 1984 wurde der Name Lenze zum eingetragenen Markenzeichen. Die Entwicklung der Servotechnik begann ebenfalls 1984. Drei Jahre später wurden Frequenzumrichter erstmals mit Mikroprozessoren ausgestattet.

1994 wurde das Unternehmen umstrukturiert, die Lenze Holding GmbH & Co KG wurde gegründet. Sie erzielte im ersten Geschäftsjahr einen Umsatz von 209 Millionen Euro. 1996 begann Lenze mit der Produktion intelligenter Antriebe (Drive-based Automation). Die Elektronikfertigung nahm im neuen Werk in Groß Berkel ihren Betrieb auf. Weitere Umstrukturierungen des Unternehmens folgten um die Jahrtausendwende. So wurde 1999 das Antriebstechnikunternehmen AC Technology Corporation in Uxbridge (USA) in die Lenze-Gruppe aufgenommen. Ein Jahr später kam es zur Gründung der Lenze-Tochter encoway in Bremen, die auf die Entwicklung von Konfigurationssoftware spezialisiert ist.

2001 entstand die Lenze AG aus der Lenze Holding GmbH & Co KG. Im ersten Geschäftsjahr der AG betrug der Umsatz 416 Millionen Euro. 2004 waren weltweit mehr als 3.000 Menschen bei der Lenze-Gruppe beschäftigt. L-force, eine neue Generation der Antriebs- und Automatisierungstechnik, wurde in diesem Jahr eingeführt. Das System ist modular aufgebaut. Im Folgejahr begann die Markteinführung des L-force Servo Drives 9400 und die Internationalisierung des Geschäfts wurde vorangetrieben. 2006 wurde der zweimillionste Frequenzumrichter der Reihe 8200 gefertigt. Die Lenze AG übernahm die Mehrheitsanteile am Partnerunternehmen Schmidhauser AG aus Romanshorn (Schweiz), das Steuer- und Antriebstechnik herstellt. 2007 ging Lenze eine Produktpartnerschaft mit DaimlerChrysler zur Lieferung von Antriebstechnik für sämtliche Prozesse in den Aufbauwerken der Mercedes-Benz C-Klasse. Der Ausbau des Automatisierungsportfolios durch das erste PC-basierte Automatisierungssystem ging weiter. 2008 wurde der L-force Inverter Drive 8400 vorgestellt. Zum 30. April 2009 verringerte die Lenze SE ihre Mitarbeiterzahl aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise um 246 Personen von 3.449 im Vorjahr auf 3.203.[4]

2009 wurde das neu entwickelte L-force Controls I/O-System 1000 vorgestellt. Im Oktober 2009 wurde die Lenze AG in die Lenze SE (Societas Europaea) umgewandelt. Auf der Messe für elektrische Automatisierungstechnik (SPS/IPC/DRIVES) in Nürnberg präsentierte Lenze den dezentralen Umrichter 8400 protec.

Im Februar 2011 war der Lenze Jonglator in der WDR Sendung Kopfball zu sehen.[5]

Hans-Lenze-Stiftung

1990 gründete Elisabeth Belling die Stiftung anlässlich des 100. Geburtstages ihres Vaters Hans Lenze, des Gründers der Firma Lenze. Die Unterstützung geht an junge Wissenschaftler für Aufbaustudien, Projektarbeiten, Promotionen und Habilitationen. Derzeitige Leiterin ist Julia von Opel, eine Urenkelin von Hans Lenze.

Publikationen

Die Kundenzeitschrift DriveIn [6] erscheint zwei Mal im Jahr und hat eine Auflage von knapp 11 000 Exemplaren. Es ist eine B-to-B-Kundenzeitschrift. Außerdem gibt Lenze viermal im Jahr eine Mitarbeiterzeitschrift namens transmission heraus.

Quellen

  1. http://www.lenze.com/lenze.com_de_active/images/Lenze_Geschaeftsbericht_2009_10.pdf
  2. http://www.lenze.de/lenze.de_de_active/010_About_Lenze/010_Overview/ExtraSeite_Vorstand.de.jsp?cid=0b0164e08017f7d0
  3. http://www.lenze.de/lenze.de_de_active/050_News/030_Press_Archive/2009_Press_Archive/2009-10-14-LENZE-SE.de.jsp?cid=0b0164e08017fe21
  4. http://www.lenze.de/lenze.de_de_active/050_News/020_Company_news/2009-09-22-Solide-Basis-fuer-zukuenftiges-Wachstum.de.jsp?cid=0b0164e08017fe1c
  5. http://www.dewezet.de/portal/lokales/aktuell-vor-ort/aerzen-emmerthal_Lenze-Jonglator-feiert-Premiere-im-Fernsehen-_arid,303968.html
  6. http://www.lenze.de/lenze.de_de_active/050_News/050_DriveIn/Standard_DriveIn.de.jsp?cid=0b0164e08017fe26

Weblinks


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