Leslie Dilley

Ivor Leslie Dilley, auch Les Dilley (* 11. Januar 1941 in Rhondda, Wales) ist ein britischer Filmarchitekt beim amerikanischen Film.

Leben und Wirken

Der aus Süd-Wales stammende Ivor Leslie „Les“ Dilley gilt in der Filmbranche als Wunderkind. Mit 13 Jahren begann er Architektur am Willesden Technical College zu studieren und erhielt zwei Jahre darauf einen Fünf-Jahres-Vertrag als Lehrling bei den ‘Associated British Studios’ in London. Er arbeitete zunächst als Stukkateur, später als Zeichner. In dieser Funktion war Dilley in den 60er Jahren auch an der populären Fernsehserie Simon Templar beteiligt.

1973 und im Jahr darauf realisierte Dilley seine ersten wichtigen Arbeiten für das Kino, als er für die beiden schwungvollen Dumas-Verfilmungen Richard Lesters, Die drei Musketiere und Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady, die Bauten entwarf. 1976 holte ihn sein Landsmann Norman Reynolds, mit dem gemeinsam er bereits an Simon Templar gearbeitet hatte, nach Los Angeles, um mit ihm die Dekors zu George Lucas' Science-Fiction-Filmklassiker Krieg der Sterne zu schaffen. Diese Produktion wurde ein Welterfolg, brachte beiden Briten und dem ebenfalls daran beteiligten Kollegen Jonathan Barry je einen Oscar ein und etablierte Dilley in Hollywood. An Reynolds Seite gestaltete Les Dilley auch in den Folgejahren die Bauten zu aufwändigen Großproduktionen: Superman, Das Imperium schlägt zurück und Jäger des verlorenen Schatzes, für den er seinen zweiten Oscar in Empfang nehmen konnte.

Darüber hinaus setzte Dilley 1978 die beeindruckenden Weltraumentwürfe Michael Seymours in Ridley Scotts Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt um. Von seinen späteren Designs verdienen die Bauten zu Scotts Fantasy-Märchen Legende und zu James Camerons Unterwasser-Abenteuer Abyss – Abgrund des Todes Beachtung.

Filme (komplett)

1973: Die drei Musketiere 1974: Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady 1976: Krieg der Sterne 1976: Drei Fremdenlegionäre (The Last Remake of Beau Geste) 1977: Superman 1978: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt 1979: Das Imperium schlägt zurück 1980: Jäger des verlorenen Schatzes 1980: American Werewolf 1982: Eureka 1983: Sag niemals nie 1984: Legende 1985: Die Weißkittel … dümmer als der Arzt erlaubt (Bad Medicine) 1985: Invasion vom Mars 1986: Quatermain II – Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt 1987: Stars and Bars – der ganz normale amerikanische Wahnsinn (Stars and Bars) 1988: Abyss – Abgrund des Todes 1989: Der Exorzist III

1990: Schuldig bei Verdacht 1991: Was ist mit Bob? 1991: Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby 1992: Ein ehrenwerter Gentleman 1993: Immer Ärger um Dojo 1994: Casper 1995: Ein amerikanischer Quilt 1995: Diabolisch 1996: Projekt: Peacemaker (auch Gastrolle) 1997: Deep Impact (auch Gastrolle) 1998: Inspektor Gadget 1999: Men of Honor 2000: Das Glücksprinzip (auch Gastrolle) 2001: Ritter Jamal – Eine schwarze Komödie (auch Gastrolle) 2003: Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss (auch Gastrolle) 2004: Die Maske 2 – Die nächste Generation 2005: Little Man 2010: The Quinn-tuplets (TV)

Literatur

• Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 2, S. 400 f. Berlin (2001) ISBN 3-89602-340-3

Weblinks

• Leslie Dilley in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Normdaten: LCCN: no2007075053 | VIAF: 26845587 | WorldCat | WP-Personeninfo