Horst Gies (Historiker)

Horst Gies (Historiker)

Horst Gies (* 19. September 1938 in Koblenz) ist ein deutscher Historiker und anerkannter Experte für Nationalsozialistische Agrarpolitik sowie Geschichtsdidaktik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Horst Gies studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Frankfurt/Main und München, wo er 1965 bei Paul Kluke zu R. Walther Darré und die nationalsozialistische Bauernpolitik in den Jahren 1930 bis 1933 promovierte, was zugleich sein Lebensthema werden sollte. Nach den Prüfungen für das Lehramt am Gymnasium (Geschichte, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde und Deutsch) trat Gies 1968 in den Schuldienst ein und war zugleich Assistent an einem Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Frankfurt/Main. Die wissenschaftliche Laufbahn verfolgte er von da bis zu seiner Emeritierung 2003 weiter: 1970-1972 wurde er Dozent am Seminar für Politische Bildung und Didaktik der Geschichte der PH Münster, ab 1973 war er zunächst Professor für Didaktik der Geschichte am Historischen Seminar der PH Berlin und seit 1980 an der FU Berlin.

Forschungsschwerpunkte

Mitgliedschaften

  • 1982-86 Vorsitzender der Ständigen Kommission für Bibliothekswesen (BIK) beim Akademischen Senat der Freien Universität Berlin
  • 1990-94 Vertreter der Freien Universität Berlin im Beirat für Lehrerbildung des Landes Berlin
  • 1995-99 Vorsitzender des Landesverbandes Berlin im Deutschen Hochschulverband (DHV)
  • 1996-2000 Mitglied des Ausschusses beim Vorstand des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) als Vertreter der Geschichtsdidaktik

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monographien

  • Geschichtsunterricht unter der Diktatur Hitlers. Köln 1992.
  • Zus. mit G. Corni: Blut und Boden. Rassenideologie und Agrarpolitik im Staat Hitlers (Historisches Seminar, NF Bd. 6, hg. v. U. Uffelmann und A. Reese), Idstein 1994.
  • Zus. mit G. Corni: Brot - Butter - Kanonen . Die Ernährungswirtschaft in Deutschland unter der Diktatur Hitlers. Berlin 1997.
  • Zus. mit M. Barricelli u. M. Toepfer: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung, Köln, Weimar, Wien 2004 (UTB).

Herausgeberschaft

  • Nation und Europa in der historisch-politischen Bildung. Schwalbach/Ts. 1998.

Aufsätze

  • Das nationalsozialistische Deutschland. In: H.D. Schmid (Hg.), Fragen an die Geschichte. Arbeitsbuch für die Sekundarstufe I, Bd. 4, Frankfurt/M. (Hirschgraben Verlag) 1978, S. 42-76 (Neuauflage 1984, S. 50-92) und Berlin (Cornelsen Verlag) 1999, S. 50-94. Lehrerbegleitbuch 1984, S. 47-81.
  • Die Rolle des Reichsnährstandes im nationalsozialistischen Herrschaftssystems. In: G. Hirschfeld/L. Kettenacker (Hg.), Der "Führerstaat": Mythos und Realität. Studien zur Struktur und Politik des Dritten Reiches. Stuttgart 1981, S. 270-303.
  • Berlin. Stadtgeschichte als Zugang zur Weltgeschichte. In: Die Alte Stadt. Zeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie und Denkmalspflege 8/1981, S. 198-307.
  • Geschichtsbewußtsein und Geschichtsunterricht in der Deutschen Demokratischen Republik. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 40/1989, S. 618-625.
  • Neuanfang und Kontinuitäten. Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht in Niedersachsen nach 1945. In: H. Kuss/B. Mütter (Hg.), Geschichte Niedersachsens - neu entdeckt. Braunschweig 1996, S. 98-111.
  • Umerziehung oder Erneuerung? Zum Umbruch historischen Lehrens und Lernens in der DDR 1989/90. In: G. Corni/M. Sabrow (Hg.), Die Mauern der Geschichte. Historiographie in Europa zwischen Diktatur und Demokratie. Leipzig 1996, S. 118-137.
  • Autarkie und Landwirtschaft. Der Stellenwert der Ernährungswirtschaft in der nationalsozialistischen Kriegsplanung 1933 - 1945. In: E. Langthaler / J. Redl (Hg.), Reguliertes Land. Agrarpolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1930 - 1960. Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 2005, S. 19-27.
  • Geschichtsunterricht und nationale Identitätsbildung in der Volksschule des Wilhelminischen Kaiserreichs. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 57/2006, S. 492-509.

Weblinks


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