Hillerse (Northeim)

Hillerse (Northeim)
Hillerse
Stadt Northeim
Koordinaten: 51° 41′ N, 9° 57′ O51.6861111111119.9505555555556Koordinaten: 51° 41′ 10″ N, 9° 57′ 2″ O
Einwohner: 1.093 (2010)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37154
Vorwahl: 05551

Hillerse ist ein Dorf, das seit 1970 in die Stadt Northeim eingemeindet ist. Hillerse liegt westlich der Leine und nördlich vom Wahrberg, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Es hat 1093 Einwohner[1].

Der Ort wurde 1055 als Hildissun erstmals urkundlich erwähnt,[2] anlässlich der Gründung des Petersstift Nörten. Im frühen 13. Jahrhundert verfügte Adolf I. von Dassel in Hillerse über Zehntrechte.[3]

Mit der Schenkung der Vogtei und der Kirche 1288 durch Helmold von Plesse an das Kloster Höckelheim, unterstand der Ort dem Adelsgeschlecht der Plesser. Sie selbst wurden durch die Herzöge zu Braunschweig mit dem Ort belehnt. Im vierzehnten Jahrhundert veränderten sich die Besitzverhältnissen, man findet nun bereits ein großeres Vorwerk als Erbeigentum, mitsamt einer Schäferei und Zehnten im Besitz derer von Hardenberg. Eine Bestätigung dieses Besitzes fand im Jahre 1555 statt, als Herzog Erich II. die Hardenberger mit dem Dorfe, dem Kirchlehn, Gericht und Untergericht belehnte, ausgenommen davon war allerdings die Halsgerichtbarkeit[4]. Ein Vergleich mit dem Amte Moringen 1587 betraf die Befugnis, jene Verbrecher zu ergreifen und vor Gericht zu stellen, die im Gebiet um Hillerse ihr Unwesen trieben. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte Tilly das Dorf 1626 nieder.

Ab dem 19. Jahrhundert befand sich Hillerse unter der Gerichtsbarkeit Nörten-Hardenbergs, bezeugt sind für das Jahr 1818 278 Einwohner, die sich auf 73 Häuser verteilten[5]; knapp 30 Jahre später wuchs die Bevölkerung des Ortes an, sodass man im Jahre 1848 nun schon 503 Einwohner zählte, die Anzahl der Häuser stieg auf 75[6]. Ein ehemals landwirtschaftlich genutzter Hof ist in den 1990er Jahren zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden. Das Ortswappen symbolisiert ein Ehrenmal, welches man 1921 am westlichen Ortsrand für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner aufgestellt hat. Die Dorfkirche liegt am östlichen Ortsrand. In Hillerse sind mehrere Vereine aktiv; die meisten Mitglieder hat der Sportverein.

Literatur

  • Günter Hartmann: Chronik des Dorfes Hillerse. Herausgegeben zum 950-jährigen Bestehen des Ortes. Maase, Northeim 2005.

Weblink

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Northeim: Hillerse (Stand 6/2010). Abgerufen am 22. März 2011.
  2. Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil V, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 190–192.
  3. Kruppa: Die Grafen von Dassel, 2002, S. 303
  4. Theodor Eckart: Hardenberg. Beschreibung und Geschichte des alten Bergschlosses. In: Geschichte Südhannoverscher Burgen und Klöster. 2 Auflage. 1, Bernhard Franke, Leipzig 1893, S. 16.
  5. Johann Georg Heinrich Hassel: Hanover, Braunschweig, Oldenburg. In: Theophil Friedrich Ehrmann, Friedrich Ludwig Lindner (Hrsg.): Neueste Länder- und Völkerkunde - Ein geographisches Lesebuch. 19, Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1818, S. 236.
  6. Friedrich Wilhelm Harseim, C. Schlüter; Friedrich Wilhelm Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlütersche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 80.

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