Langenholtensen

Langenholtensen
Langenholtensen
Stadt Northeim
Wappen von Langenholtensen
Koordinaten: 51° 43′ N, 10° 1′ O51.72256111111110.0173Koordinaten: 51° 43′ 21″ N, 10° 1′ 2″ O
Einwohner: 1.885 (2010)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37154
Vorwahl: 05551

Langenholtensen ist ein Ortsteil der Kreisstadt Northeim in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Dorf Langenholtensen liegt unmittelbar nördlich der Northeimer Kernstadt. Es befindet sich zwischen dem Edesheimer Wald (max. 270 m ü. NN) im Norden, dem Rethoberg (252 m ü. NN) im Nordosten, dem Fachberg (246,9 m ü. NN) im Osten, dem Galgenberg (ca. 150 m ü. NN) im Südwesten und dem Sultmerberg (226,3 m ü. NN) im Westen auf 115 bis 150 m ü. NN.

Durch Langenholtensen fließt von Norden nach Süden die Düne (auch Uhbach genannt), in die am südlichen Ortsrand der aus Brunstein kommende Leimkebach mündet, wonach die Düne nach wenigen hundert Metern in den östlichen Leine-Zufluss Rhume mündet.

Die Bundesstraße 248, die sich hiesig die Strecke mit der Deutschen Alleenstraße teilt, führt westlich an Langenholtensen vorbei und verbindet die Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle Echte) im Norden mit der Northeimer Kernstadt im Süden.

Bevölkerung

  • 1689: 239 (62 in Brunstein)
  • 1775: 447
  • 1818: 510 (69 in Brunstein)
  • 1926: 972
  • 1963: 1.520
  • 2001: 1.690
  • 2005: 1.860
  • 2009: 1.897
  • 2010: 1.885 (davon 86 in Brunstein)[1]

Geschichte

Namensherkunft

Der Name stammt von Holzhausen ab, ein in Deutschland recht häufig vorkommender Ortsname. Im Ostfälischen als Holthusen ausgesprochen wurde es zu Holtensen. Zur Unterscheidung zu den gleichnamigen Orten bei Göttingen und Einbeck setzte sich im 20. Jahrhundert der auf die längliche Form des Ortes hinweisende Name Langenholtensen durch.[2]

Ortsgeschichte
Kirche langenholtensen kl.jpg

In der im 18. Jahrhundert von Johann Georg Leuckfeld (* 1668; † 1726) aufgeschriebenen Chronik "Antiqvitates Blanckenburgens" wird das Jahr 836 als Baujahr der Kirche und der Burg Brunstein durch den Sachsenherzog Bruno genannt. Franciscus Lubecus erwähnt dagegen bereits im 16. Jahrhundert in seinen Göttinger Annalen, dass Liudolf, der Gründer des Stiftes Gandersheim, auch die Burg Brunstein gebaut und nach seinem Vater Brun benannt habe. Hierzu sind allerdings keine Urkunden erhalten geblieben.

Eine erste urkundliche Erwähnung gibt es erst aus dem Jahr 1141. Dem nahegelegenen Northeim wurden im Jahr 1252 die Stadtrechte verliehen. Dadurch entstand in den folgenden Jahrhunderten eine Landflucht aus den umliegenden Dörfern, wodurch einige von ihnen wüst fielen (Medenheim, Sultheim, Sonderhagen). Auch aus Langenholtensen zogen einige Familien (mind. 25 Personen sind für die Zeit zwischen 1338 und 1542 nachweisbar) in die Stadt und siedelten sich in der nach ihnen benannten Holzhäuserstraße an.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt Northeim 1626/27 durch die kaiserlichen Truppen belagert. In Langenholtensen wurden einige der Soldaten einquartiert, die nach ihrem Abzug ein verwüstetes Dorf hinterließen. Von sechs Vollmeierhöfen waren fünf zerstört. Die ebenfalls zerstörte Kirche wurde erst 1689 neu errichtet. Der Turm ist erhalten geblieben, das Langhaus wurde 1877/78 wegen Baufälligkeit und Brand abgebrochen und im gotischen Stil erneuert.

Unweit des Dorfes existierte bis ins 18. Jahrhundert die Burg Brunstein, Sitz des gleichnamigen Amtes, welches im Norden an das Herzogtum Braunschweig, im Osten an Westerhof, im Süden an das Fürstentum Grubenhagen, sowie im Westen an Moringen und das Stadtgebiet von Northeim grenzte. Unter den 7 Dörfern, 2 Weilern, Vorwerken und einem eigenständigen Hof befand sich auch Langenholtensen[3]. Das Amt Brunstein zählte im 19. Jahrhundert sodann 3018 Einwohner und 388 Häuser. Wirtschaftlich bedeutend war der Flachsbau, der, neben den Anbau von Tabak, betrieben wurde. Ebenso trieb man Schaf- und Viehzucht und handelte mit Leinwand, Garn und Holz, welches auf der Leine herabgeflößt wurde.

Wappen

"Unter blauem Schildhaupt, darin ein goldener Gerichtsstab, in Silber ein goldener Ring, bedeckt mit fünf Eichenblättern, in dem sich in Blau eine silberne Rose mit grünen Kelchblättern und einem roten von einem schwarzen Kreuz belegten Herzen befindet (Wappen Martin Luthers)"

Auf dem alten Friedhof wurde am 10. November 1883 eine Luther-Eiche gepflanzt, die sich zu einem schönen Naturdenkmal entwickelt hat. Der Rechtsstab soll auf die Gerichtsbarkeit des vormaligen Amtes Brunstein hinweisen. Das Wappen wurde am 20. März 1964 genehmigt.

Politik

Ortsrat: CDU: 5, SPD: 4, FDP: 1

  • Ortsbürgermeisterin: Reta Fromme (CDU)
  • Stellv. Ortsbürgermeister: Eckhardt Joecks (CDU)

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Northeim: Langenholtensen (Stand 6/2010). Abgerufen am 22. März 2011.
  2. Beschluss des Gemeinderates vom 8. März 1954
  3. Johann Georg Heinrich Hassel: Neueste Kunde des Königreichs Hanover, des Herzogthums Braunschweig und des Herzogthums Oldenburg. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1819, S. 223.

Weblinks


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