Heinrich V. (1944)

Heinrich V. (1944)
Filmdaten
Deutscher Titel Heinrich V.
Originaltitel The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in France
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1944
Länge 143 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Laurence Olivier
Drehbuch Laurence Olivier,
Alan Dent
Produktion Laurence Olivier,
Filippo Del Giudice
Musik William Walton
Kamera Robert Krasker
Schnitt Reginald Beck
Besetzung
  • Laurence Olivier als Heinrich V.
  • Felix Aylmer als Erzbischof von Canterbury
  • Harcourt Williams als König Karl VI von Frankreich
  • Leo Genn als Truppenkommandeur
  • Max Adrian als Dauphin
  • Renée Asherson als Prinzessin Katharina
  • George Robey als Sir Falstaff
  • Ernest Thesiger als französischer Botschafter
  • Robert Helpmann als Bischof von Ely

Heinrich V. ist ein britischer Historienfilm des Regisseurs Laurence Olivier aus dem Jahr 1944. Er basiert auf dem Bühnenstück des britischen Dramatikers William Shakespeare, wobei ca. 50 % des Originaltextes übernommen wurden.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Erzbischof von Canterbury und der Bischof von Ely sind in eine Diskussion vertieft, als König Heinrich zu ihnen tritt. Ein Geschenk des französischen Dauphins ist eingetroffen. Es handelt sich um Tennisbälle, was den König empört. Der französische Botschafter wird fortgeschickt. Heinrich bereitet sich vor, den französischen Thron, den er als sein Eigentum betrachtet, zu erobern.

Als Heinrich seine Streitkräfte aushebt, stirbt sein Mentor Falstaff. Die Flotte verlässt den Hafen von Southampton und landet in Frankreich. Der Weg der Truppen zieht sich durch Frankreich bis nach Harfleur. Die Stadt wird von den Engländern belagert. Erst nach einer mitreißenden Ansprache des Königs, kann die Stadt eingenommen werden. Danach marschieren die Truppen nach Agincourt. Bevor es zur Schlacht kommt, streicht der König durch das Lager um zu erfahren, wie die Stimmung seiner Männer ist. Am nächsten Tag hält er seine berühmte „St. Crispins Rede“.

Die Schlacht von Azincourt beginnt. Heinrichs Bogenschützen beschießen die Franzosen, die durch den Schlamm auf den Feldern behindert werden. Heinrich lässt seine Reiterschaft vorrücken um den Vorteil zu nutzen. Der französische Dauphin, von der Attacke überrascht, greift das Camp der Engländer an und tötet alle zurückgebliebenen Männer. Heinrich ist empört und versucht, den französischen Truppenkommandeur zu stellen. Bei dem folgenden Zweikampf mit dem Kommandeur erleidet der König eine Kopfwunde. Der benommene König wird durch einen Schwerthieb auf seine Hand entwaffnet. Trotzdem kann er den Kommandeur töten, indem er ihn mit seinem Panzerhandschuh erschlägt.

Die Schlacht ist gewonnen. König Heinrich zieht an den französischen Hof um Prinzessin Katherine zu umwerben. König Karl VI. von Frankreich adoptiert Heinrich und der französische Thron ist nun unter englischer Kontrolle.

Kritiken

  • Der film-dienst war des Lobes voll: „Kongeniale Übertragung des Shakespearschen Königsdramas, die von der Bühnenszenerie des historischen Globe-Theaters ausgeht und auf der Suche nach einer typisch filmischen Optik mit Massenarrangements und fahlen Farben experimentiert, die zeitgenössischen Bildteppichen entlehnt sind. […] Dabei erlebt man die ausgezeichneten Schauspieler in ihrer gesamten Gestalt, verfolgt nicht nur ihre Mimik, sondern auch ihre Gesten und Bewegungen, was dem Film eine für traditionelle Theaterverfilmungen ungewöhnliche Eigendynamik und Ausstrahlung verleiht. Ästhetisch anspruchs- und reizvoll und nicht nur für Shakespeare-Verehrer ein Genuß.“[1]

Hintergrund

  • Mit einem Budget von rund 2 Millionen US-Dollar, war der Film die bis zu diesem Zeitpunkt teuerste britische Produktion.
  • Winston Churchill wollte diesen Film als moralische Aufrüstung für seine Truppen wissen. So wurden einige Passagen, z. B. die Exekution eines Freundes von Heinrich als Exempel, nicht in den Film übernommen. Auch einige Textstellen des Shakespeare-Originals, die man als Kritik am König auslegen konnte, fielen heraus.
  • Olivier wollte William Wyler als Regisseur für das Projekt. Doch Wyler, der mit Olivier Sturmhöhe gedreht hatte, lehnte mit der Begründung ab, ein Shakespeare-Stück könne nur von Olivier selber inszeniert werden.
  • Oliviers Ehefrau Vivien Leigh wollte die Rolle der Prinzessin spielen, doch ihr Studio verweigerte ihr dies, weil die Rolle zu klein war.
  • Im Gegensatz dazu stand John Gielgud, dem die angebotene Rolle des französischen Königs nicht gefiel.
  • Die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges waren auch bei der Produktion des Filmes zu spüren. So mussten wegen der Metallverknappung alles Rüstungsteile durch silbergefärbte Wolle imitiert werden.
  • Um vor Störungen durch den Krieg gefeit zu sein, wurde im neutralen Irland gedreht.
  • Der Originaltitel des Films lautet The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in France und ist somit der längste Titel, der für einen Oscar nominiert wurde (siehe nächstes Kapitel).

Auszeichnungen

Weitere Verfilmungen des Shakespeare-Dramas

  • 1953: Henry V - britischer Fernsehfilm von Peter Watts
  • 1966: Henry V - britischer Fernsehfilm von Lorne Freed und Michael Langham
  • 1979: Henry V - britischer Fernsehfilm von David Giles
  • 1989: Henry V. - britischer Spielfilm von und mit Kenneth Branagh
  • 2003: Henry V - US-amerikanischer Fernsehfilm von Neal J. Gauger

Weblinks

Literatur

  • William Shakespeare: König Heinrich V./King Henry V - Reclam Verlag, 2007 - ISBN 3150098998
  • William Shakespeare. König Heinrich V. Gesamtausgabe - Ars Vivendi 2005 - ISBN 389716177X
  • William Shakespeare: König Heinrich V. - englische Ausgabe - OUP, 1998 - ISBN 0192834231
  • Anthony Davies: Filming Shakespeare's Plays: The Adaptations of Laurence Olivier, Orson Welles, Peter Brook, and Akira Kurosawa - CUP, 1990 - ISBN 0521399130

Einzelnachweise

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

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